Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 01:35 Kanada und Lettland bilden gemeinsam ukrainische Soldaten aus +++
Kanadische und lettische Streitkräfte beginnen am kommenden Montag mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten in Lettland. "Ich kann ankündigen, dass Kanada und Lettland ab dem 15. Mai gemeinsam ukrainische Soldaten auf lettischem Boden ausbilden werden", sagt Kanadas Verteidigungsministerin Anita Anand. Die Ausbildung erfolge im Rahmen kanadischer Militäreinsätze und -ausbildungen in Europa, die der Stärkung der NATO und der Unterstützung der Ukraine dienen. "Wir müssen die Ukraine weiterhin gemeinsam unterstützen, denn die Kosten der Untätigkeit sind viel höher als die Kosten unserer Militärhilfe", fügte Anand hinzu.
+++ 00:33 Steinmeier sieht europäische Sicherheitsordnung zerstört +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht die europäische Sicherheitsordnung auf Dauer zerstört. Grund sei allein der russische Überfall auf die Ukraine. "Diese europäische Sicherheitsordnung gibt es leider nicht mehr", sagt Steinmeier in einem Interview des rbb. "Und die Prognose, die ich für die nähere Zukunft habe, die hören nicht alle gerne." Auch ein Ende des Ukraine-Kriegs bedeute keine Rückkehr in die alte Sicherheitsphilosophie. Es werde eine neue Situation geben, in der sich "Europa auf der einen Seite, Russland auf der anderen Seite zunächst einmal voreinander schützen", sagt das Staatsoberhaupt. Die Philosophie einer gemeinsamen Sicherheit werde auf lange Sicht nicht mehr das gemeinsame Konzept sein.
+++ 22:58 Kreml: Einsatz in der Ukraine "sehr schwierig" +++
Der russische Militäreinsatz in der Ukraine gestaltet sich nach den Worten von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow "sehr schwierig". Bestimmte Ziele seien aber erreicht worden, sagt Peskow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. So habe dem ukrainischen Militär großer Schaden zugefügt werden können. Das werde fortgesetzt. Russland spricht offiziell nicht von einem Krieg in der Ukraine, sondern von einem Sondereinsatz.
+++ 22:13 Selenskyj: Russische Tyrannei wird nirgendwo herrschen +++
Die Ukraine will nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit ausländischer Unterstützung die russischen Besatzer aus dem Land vertreiben. "Wir werden dem Feind nicht ein einziges Stück unseres Landes überlassen - die Tyrannei wird nirgendwo herrschen", sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videoansprache. "Vergessen wir nicht, dass jeder Tag, an dem sich der Besetzer auf unserem Land aufhält, für ihn eine Versuchung darstellt, zu glauben, dass er Erfolg haben wird", sagt Selenskyj. "Er wird keinen Erfolg haben! Wir müssen Freiheit, Sicherheit und Europa in das gesamte ukrainische Land zurückbringen."
+++ 21:53 Kiew: Russen plündern Industriezonen bei Saporischschja +++
Parallel zur Evakuierung der Zivilbevölkerung in der von ihnen kontrollierten Region Saporischschja im Süden der Ukraine beginnen die russischen Besatzer nach Angaben aus Kiew mit der Plünderung und Demontage in den dortigen Industriezonen, teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Daneben seien etwa in Enerhodar alle medizinischen Einrichtungen der Stadt vollständig geplündert worden, heißt es weiter. Die gesamte medizinische Ausrüstung sei nach Simferopol auf die ebenfalls besetzte Halbinsel Krim gebracht worden.
+++ 21:25 Finnland wegen atomarer Drohungen vonseiten Russlands besorgt +++
Finnland fühlt sich seit der NATO-Aufnahme nicht von Russland bedroht, ist aber wegen der atomaren Bedrohungen vonseiten Russlands besorgt. "Die militärischen Aktivitäten der Russen nahe der Grenze zu Finnland haben nicht nennenswert zugenommen", sagt der finnische Außenminister Pekka Haavisto den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France". "Was uns seit Beginn von Russlands Invasion in die Ukraine besorgt, ist die leichtfertige Rhetorik in Moskau über den Einsatz von Nuklear- oder Chemiewaffen. Das Gleiche gilt für die Ankündigung Russlands, taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren."
+++ 21:09 Klitschko über Gerhard Schröder: "Ich empfinde es nur noch als ekelhaft" +++
Wladimir Klitschko äußert gegenüber der "Bild" harte Kritik gegen Altkanzler Gerhard Schröder. "Gerhard Schröder zeigt mit seinem Besuch bei der Feier in der russischen Botschaft, dass er den verbrecherischen Krieg gegen die Ukraine auch persönlich unterstützt", sagt er. Schröder verletze damit alle Werte, für die Deutschland und der Westen stehen. Er fragt, wie ein Kanzler so tief sinken könne. Abschließend betont er: "Ich empfinde das nur noch als ekelhaft."
+++ 20:50 Söldner-Chef Prigoschin befürchtet Einkesselung bei Bachmut +++
Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner befürchtet eine Einkesselung seiner Einheit in den Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut. "Angesichts fehlender Munition droht sich der 'Fleischwolf' nun in umgekehrter Richtung zu drehen", schreibt Jewgeni Prigoschin auf Telegram. Wegen hoher Verluste habe Wagner den Flankenschutz regulären Einheiten der russischen Armee überlassen müssen, die nach Berichten ukrainischer Militärs bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt wurden. "Es besteht jetzt die ernsthafte Gefahr der Einkesselung von Wagner durch den Zusammenbruch der Flanken", schreibt Prigoschin. "Und die Flanken weisen bereits jetzt Risse auf und bröckeln."
+++ 20:25 AFP-Journalist getötet: Frankreich leitet Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein +++
Nach dem Tod des AFP-Journalisten Arman Soldin durch Raketenbeschuss im Osten der Ukraine leitet Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Kriegsverbrechen ein. Wie die nationale Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mitteilt, führt das Zentralbüro der Polizei zur Bekämpfung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Hassverbrechen die Ermittlungen. Es soll die genauen Umstände von Soldins Tod klären.
+++ 19:57 Bundesregierung sieht keine Möglichkeit, Wagner-Gruppe auf EU-Terrorliste zu setzen +++
Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sieht die Bundesregierung derzeit keine Möglichkeit, die Söldnergruppe Wagner auf die Terrorliste der Europäischen Union zu setzen. „Die rechtlichen Voraussetzungen für eine EU-Listung als Terrororganisation sind hoch“, heißt es in einer Antwort des Auswärtigen Amts, die der F.A.Z vorliegt. Demnach müssen Listungskriterien des Anti-Terrorismus-Sanktionsregimes der EU erfüllt werden. Zudem brauche es öffentlich zugängliche Beweispakete.
+++ 19:22 Russischer Beschuss in Cherson-Region tötet Frau +++
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft teilt mit, dass eine Frau in der Region Cherson durch russischen Beschuss getötet wurde. Bei dem Angriff wurden auch Wohnhäuser und Bauernhöfe in der Gegend beschädigt. Die ukrainischen Streitkräfte hatten im November 2022 das Westufer des Flusses Dnipro in der Oblast Cherson, einschließlich der Regionalhauptstadt, befreit. Seit die russischen Truppen auf das Ostufer geflohen sind, haben sie Cherson und das Westufer unablässig beschossen.
+++ 18:47 Ukrainischer Kommandeur: Russische Streitkräfte in einigen Gebieten Bachmuts zurückgedrängt +++
Laut einem ukrainischen Kommandeur konnten die russischen Streitkräfte in Bachmut in einigen Gebieten um bis zu zwei Kilometer zurückgedrängt werden. Das schreibt Oberstleutnant Oleksandr Syrskyi auf Telegram. "Es war die kompetente Durchführung der Verteidigungsoperation, die die ausgebildeten Wagner-Söldner erschöpfte und sie dazu zwang, in bestimmten Richtungen durch weniger gut vorbereitete Einheiten der regulären russischen Truppen ersetzt zu werden.“ Und die seien besiegt worden.
+++ 18:47 Kanada und Lettland werden künftig gemeinsam ukrainische Soldaten ausbilden +++
Kanada und Lettland werden künftig sich an der Begleitung ukrainischer Truppen beteiligen. Ab dem 15. Mai wollen sie gemeinsam ukrainische Soldaten auf lettischem Boden ausbilden, sagt die kanadische Verteidigungsministerin Anita Anand. Das Ausbildungsprogramm werde andere kanadische Bemühungen ergänzen, ukrainische Soldaten im Vereinigten Königreich und in Polen auszubilden, sagt Anand, die zusammen mit ihrer lettischen Amtskollegin Inara Murniece in Ottawa vor Reportern sprach.
+++ 18:19 Russland beruft Reservisten mitten im Krieg zu Übungen ein +++
Mitten im Krieg beruft Russland seine Reservisten zu alljährlichen Übungen ein. Das geht aus einem von Wladimir Putin unterzeichneten Dokument hervor, mit dem die Reservisten zur diesjährigen Übung verpflichtet werden. Mit diesem Erlass könne das Verteidigungsministerium entsprechende Anweisungen an die Wehrbezirksämter verfassen, die dann die bei ihnen gemeldeten Reservisten zu Übungen einberufen, berichtet die Staatsagentur Tass.
+++ 17:55 Tschechischer Präsident: Könnten Ukraine L-159-Jets liefern +++
Tschechien könnte nach Worten von Präsident Petr Pavel der Ukraine einige L-159-Jets liefern, um die geplante Gegenoffensive Kiews zu unterstützen. "Es lohnt sich darüber nachzudenken, ob wir der Ukraine unsere L-159-Maschinen geben könnten", sagt Pavel in einem Radiointerview. Lieferungen von militärischen Gütern an die Ukraine muss allerdings die Regierung absegnen. Prag zählt seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine zu den treuesten Verbündeten Kiews. Der L-159-Jet ist ein leichtes einstrahliges einsitziges Erdkampfflugzeug aus tschechischer Produktion.
+++ 17:35 Verhandlungen zu Getreideabkommen in Istanbul begonnen +++
In der Türkei laufen derzeit die Verhandlungen über die Fortsetzung des Getreide-Abkommens zwischen Vertretern Russlands, der Ukraine und der Türkei. Die Vize-Verteidigungsminister der Länder seien zu zweitägigen Beratungen zusammengekommen, sagt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Das Abkommen könnte am 18. Mai auslaufen, sollte Russland seine Drohung wahr machen, auszusteigen.
+++ 17:15 Wagner-Chef beklagt erneut Munitions-Mangel +++
Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der Militärführung in Moskau erneut eine unzureichende Belieferung mit Munition vorgeworfen. Seine Truppe habe trotz aller Zusagen noch immer nicht genügend Granaten für ein Vorrücken in der seit Monaten umkämpften Stadt Bachmut in der Ostukraine erhalten, sagt Prigoschin in einer Audiobotschaft. Die Bürokratie im Verteidigungsministerium bremse eine rasche Nachschub-Lieferung aus. "Wir erhalten nicht genügend Granaten, sondern nur zehn Prozent des Bedarfs", so Prigoschin. Seine Söldner müssten sich mit einer minimalen Menge an Granaten durchschlagen, würden aber die Angriffe weiter vorantreiben. Prigoschin hatte den seit Monaten schwelenden Streit mit der russischen Militärführung zuletzt verschärft und mit einem Abzug seiner Söldner bei Bachmut gedroht. Er ruderte zurück, nachdem das Verteidigungsministerium eine bessere Versorgung mit Munition zugesagt hatte.
+++ 16:51 Sänger Alexander Rosenbaum verteidigt inhaftierte Künstlerinnen bei Konzert in St. Petersburg +++
Während eines Konzerts zum Tag des Sieges in St. Petersburg verteidigt der bekannte russische Liedermacher Alexander Rosenbaum die Theaterregisseurin Zhenya Berkovich und die Dramatikerin Swetlana Petrijtschuk, die letzte Woche in Moskau verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurden. Das geht aus einem Bericht von "Meduza" hervor. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen die beiden Künstlerinnen wegen angeblicher terroristischer Propaganda und behauptet, Petrijtschuks Stück "Finist the Bright Falcon" enthalte illegale Elemente der Terrorismus-Apologetik.
+++ 16:30 Ausschluss bei Judo-WM: Fans tragen russisches Militärsymbol +++
Der Internationale Judo-Verband (IJF) schließt bei der WM in Doha Zuschauer aus, weil diese sich zuvor geweigert hatten, ein russisches Militärsymbol zu entfernen. Drei Personen trugen bei den Wettkämpfen in der Ali Bin Hamad Al-Attiyah Arena in der katarischen Hauptstadt das Georgsband, wie das Portal insidethegames berichtet. „Sie waren Zuschauer und wurden aufgefordert, die Gegenstände zu entfernen, was sie nicht wollten. Deshalb wurden sie aus der Halle entfernt und dürfen sie nicht wieder betreten“, sagt ein IJF-Sprecher insidethegames.
+++ 16:03 Baerbock und Colonna appellieren mit Blick auf die Ukraine an Chinas Verantwortung +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihre französische Kollegin Catherine Colonna appelieren mit Blick auf den Ukraine-Krieg an Chinas Verantwortung als Mitglied des UN-Sicherheitsrates. "China hat als ständiges Mitglied des Weltsicherheitsrats die besondere Verantwortung, für den Weltfrieden zu sorgen", sagt Baerbock in Paris. Dazu gehöre es auch, "im Fall eines Angriffskriegs den Angreifer klar zu benennen", fügt sie hinzu. Wenn Russland seine Soldaten aus der Ukraine abziehe, sei der Friede wieder hergestellt. Wenn die Ukraine aufhöre, sich zu verteidigen, sei die Ukraine am Ende und die Charta der Vereinten Nationen ebenfalls, betonte die Bundesaußenministerin.
+++ 15:42 Haftstrafe für russische Soldaten +++
Zwei russische Soldaten sind Menschenrechtlern zufolge zu je zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie nicht in der Ukraine kämpfen wollen. Ein Militärgericht in der Region Kamtschatka im Fernen Osten habe die Strafen gegen Alexander Stepanow und Andrej Michailow bereits Ende April verhängt, teilt die Organisation OVD-Info mit. Sie hätten sich dem Befehl widersetzt, in Kriegszeiten in den Kampf zu ziehen. Russland hatte 2022 die Höchststrafe für ein solches Vergehen auf bis zu drei Jahre angehoben. Den Angaben zufolge wurden die beiden Männer zunächst nicht in ein Gefängnis überstellt. Sie können zudem Berufung gegen das Urteil einlegen.
+++ 15:23 Ukrainisches Militär: Russische Brigade bei Bachmut in die Flucht geschlagen +++
Das ukrainische Militär meldet, dass es bei den seit Monaten tobenden Kämpfen um die östliche Stadt Bachmut eine ganze Brigade der russischen Invasionstruppen in die Flucht geschlagen hat. Die 72. motorisierte Schützenbrigade der russischen Armee habe ihre Stellungen am südwestlichen Stadtrand von Bachmut aufgegeben, teilt die 3. Sturmbrigade des ukrainischen Militärs mit.
+++ 15:02 Rund sieben Milliarden Franken der russischen Zentralbank in der Schweiz +++
In der Schweiz liegen nach Angaben der Regierung Reserven und Vermögenswerte der russischen Zentralbank in Höhe von rund 7,4 Milliarden Franken. Die Regierung hatte Ende März entschieden, dass Personen, Organisationen und Einrichtungen, die Reserven und Vermögenswerte der Zentralbank der Russischen Föderation halten, kontrollieren oder davon Gegenpartei sind, diese bekanntgeben müssen. Meldungen über die Reserven und Vermögenswerte sind auch künftig verpflichtend und müssen regulär quartalsweise erfolgen. Im Falle eines außergewöhnlichen und unvorhergesehenen Verlusts oder Schadens besteht zudem eine unverzügliche Meldepflicht.
+++ 14:43 Kreml fordert Untersuchung zu Todesumständen von AFP-Journalist in der Ukraine +++
Nach dem Tod des AFP-Journalisten Arman Soldin im Osten der Ukraine hat Moskau sein Bedauern ausgedrückt und eine Untersuchung der Todesumstände gefordert. "Wir müssen die Umstände des Todes des Journalisten verstehen", erklärt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die Behauptungen der Ukraine, dass Russland für den Tod verantwortlich sei, dürften "nicht für bare Münze" genommen werden. "In dieser Angelegenheit können wir nur unsere Trauer ausdrücken", sagt Peskow weiter.
+++ 14:27 Putin bereitet Russlands Austritt aus KSE-Vertrag vor +++
Russland bereitet den offiziellen Austritt aus dem Abrüstungsvertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE-Vertrag) vor. Das geht aus einer Anordnung von Präsident Wladimir Putin hervor, die der Kreml kürzlich veröffentlicht hat. Dort wird Vizeaußenminister Sergej Rjabkow zum Bevollmächtigten bei der Debatte im Parlament ernannt. Das Gesetzesprojekt über den Austritt selbst ging noch nicht in der russischen Staatsduma ein. Der KSE-Vertrag legt die Obergrenzen für die Stationierung schwerer Waffen auf dem europäischen Kontinent fest.
+++ 14:10 Russland baut Riesen-Leinwand direkt an NATO-Grenzfluss +++
Eigentlich hat die Grenzstadt Narva, die zwischen Estland und Russland liegt, Feiern zum "Tag des Sieges" verboten. Russische Veranstalter übertragen dennoch ein Konzert auf Großleinwänden, die vom Grenzfluss aus zu sehen sind. Die Stadt antwortet der Provokation mit einer eigenen Botschaft.
+++ 13:57 Berichte: Russische Rakete in polnischem Wald entdeckt +++
Bei einem im April in einem Wald in Polen entdeckten militärischen Objekt handelt es sich nach Medienberichten um eine russische Rakete. Sie sei vom Typ CH-55, berichten die Sender RMF FM und Polsat News unter Berufung auf nicht näher benannte Informanten. Die polnischen Behörden haben im April mitgeteilt, dass in einem Wald bei dem Dorf Zamosc in der Nähe der nordpolnischen Stadt Bydgoszcz ein "militärisches Objekt" gefunden worden sei, ohne nähere Angaben zu machen. Der Fundort liegt Hunderte Kilometer von den Grenzen Polens zur Ukraine, Belarus und der russischen Exklave Kaliningrad entfernt. Polen ist besorgt, dass sein Grenzgebiet durch den Krieg in der Ukraine in Mitleidenschaft gezogen werden könnte.
+++ 13:30 Betreiber Transneft: Russische Ölpipeline Druschba wurde angegriffen +++
Die russische Ölpipeline Druschba ist nach Angaben des Betreibers Transneft angegriffen worden. Es habe keine Verletzten gegeben, teilt das Unternehmen der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS zufolge mit. Der Vorfall habe sich an einem Füllpunkt auf russischer Seite nahe der Grenze zur Ukraine ereignet. Transneft spricht von einem Terroranschlag. Die Druschba-Leitung verbindet russische Ölfelder mit Raffinerien in Mitteleuropa. Die Pipeline hat auch die Raffinerie Schwedt in Brandenburg versorgt. Deutschland verzichtet aber wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine auf russische Ölimporte über die Leitung.
+++ 13:01 Offenbar Verbal-Angriff auf Putin von Prigoschin: Was, wenn der "Opa" ein "Vollidiot" ist? +++
Seinen harten Konflikt mit Vertretern des Kremls inszeniert Wagner-Chef Prigoschin immer wieder gezielt. Nun aber greift er in einer seiner Wutreden offenbar erstmals auch Putin direkt an (siehe Eintrag von 08:30). An dessen Schmäh-Namen "fröhlicher Opa" adressiert er sogar eine offene Beleidigung - wenn auch nur "theoretisch".
+++ 12:33 Führender NATO-General zu Russland: "Goliath wankt" +++
Die NATO sieht die russischen Streitkräfte in der Ukraine in einer zunehmend schwierigen Situation. "Russland ist im 15. Monat eines Krieges, von dem es dachte, er würde drei Tage dauern", sagt der Vorsitzende des Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, in Brüssel. Er fügt hinzu: "Goliath wankt. Und das liegt daran, dass David unterstützt von 50 Nationen aus der ganzen Welt enorme Widerstandsfähigkeit und taktische Brillanz bewiesen hat." Bauer spielte damit auf die Bibel-Geschichte von David und Goliath an. In dieser tötet der kleine Hirtenjunge David mit einer Steinschleuder den furchteinflößenden Riesen Goliath.
+++ 12:05 ISW: Putin schwört russische Gesellschaft weiter auf langen Krieg ein +++
Laut Einschätzung des Instituts für Kriegsstudien (ISW) hat der russische Präsident Putin seine Rede beim "Tag des Sieges" in Moskau nicht dazu genutzt, um seine Rhetorik zu ändern. Stattdessen habe er bestehende Narrative wiederholt, die darauf abzielten, die russische Öffentlichkeit auf einen langwierigen Krieg in der Ukraine vorzubereiten. Dazu habe er die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg heraufbeschworen, ohne die russische Gesellschaft aufzufordern, eine vollständige Mobilisierung zu unterstützen.
+++ 11:26 Ukrainische Einheiten erzielen offenbar Gebietsgewinne bei Bachmut +++
In der Ostukraine haben sich südwestlich von Bachmut ukrainische und russische Truppen nach Angaben beider Kriegsparteien erneut schwere Kämpfe geliefert. "Die Angriffe wurden auf einer Breite von drei Kilometer und einer Tiefe von 2,6 Kilometer durchgeführt", sagt der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, bei Telegram. Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Dabei sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein. Zuvor hat der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Zurückweichen der regulären Armee an der Flanke seiner Einheiten beklagt. "Sie haben alles stehen lassen, sind davongerannt und haben die Front auf einer Breite von fast zwei Kilometer und einer Tiefe von fünfhundert Metern entblößt", so der 61-Jährige.
+++ 10:51 Ukrainische Drohnen greifen wohl in Russland an - Berichte über Verletzte +++
Zwei Drohnen haben nach offiziellen Angaben einen russischen Militärstandort in der westrussischen Region Woronesch unweit der Ukraine attackiert. Der Angriff sei abgewehrt worden, scheibt der dortige Gouverneur Alexander Gussew auf seinem Telegram-Kanal. "Eine ist durch die Einwirkung (der Flugabwehr) vom Kurs abgekommen und abgestürzt, die andere wurde durch Beschuss zerstört." Es herrsche weiter erhöhte Alarmbereitschaft, fügt er hinzu. Mehrere Medien berichten, bei dem Angriff seien mehr als zehn russische Soldaten verletzt worden. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es zunächst nicht. Nach Angaben des unabhängigen Internetportals Astra gilt der Angriff dem Truppenübungsplatz Pogonowo südwestlich von Woronesch. Dieser liegt ungefähr 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
+++ 10:16 USA bestätigen Abschuss von russischer Super-Waffe durch die Ukraine +++
Die russischen Raketen vom Typ Kinschal bereiten der Ukraine seit geraumer Zeit Sorge, da vermutet wird, dass Flugabwehrsysteme gegen die ballistischen Raketen, die auch als Hyperschallwaffen bezeichnet werden, nahezu machtlos sind. Zuletzt verkündet die Ukraine jedoch, eine Kinschal-Rakete eliminiert zu haben - und zwar mit dem US-Abwehrsystem Patriot. Laut Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten stimmen die Angaben aus Kiew. Auf die Frage, ob er bestätigen könne, dass die Ukraine eine Kinschal-Rakete abgeschossen hat, antwortet Sprecher Patrick Ryder auf einer Pressekonferenz: "Ich kann bestätigen, dass sie eine russische Rakete durch den Einsatz des Patriot-Raketenabwehrsystems abgeschossen haben."
+++ 09:39 Massiver Protest: Russischer Botschafter muss vor Soldatenfriedhof umkehren +++
Russlands Botschafter in Polen steht bei der geplanten Kranzniederlegung zum "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland plötzlich vor einem Meer ukrainischer Flaggen. Aktivisten hindern ihn mit einer aufwendigen Installation daran, den Friedhof für sowjetische Soldaten zu betreten:
+++ 09:14 Putins dezimierte Parade offenbart laut London Schwächen des Militärs +++
Die Parade zum "Tag des Sieges" über Nazi-Deutschland in Moskau hat nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten die Schwächen des russischen Militärs offenbart. Der seit 15 Monaten andauernde Angriffskrieg Russlands in der Ukraine stelle die Russen vor Herausforderungen hinsichtlich Material und strategischer Kommunikation, heißt es aus London. Von den 8000 an der Parade teilnehmenden Militärangehörigen seien die meisten Angehörige von Hilfstruppen und paramilitärischen Verbänden sowie Kadetten gewesen. Dass Russland auf die Zurschaustellung von Panzern weitgehend verzichtete, hat nach Ansicht der Briten aber einen anderen Grund: Es sei wahrscheinlich, dass die russischen Behörden Vorwürfe von der eigenen Seite vermeiden wollten, sie priorisierten Paraden gegenüber militärischen Einsätzen.
+++ 08:30 Munz: Heikle Lage für Kreml-Chef - "Prigoschin greift Putin zum ersten Mal direkt an"
Die Militärparade zum Tag des Sieges in Moskau fällt kleiner aus als in den Jahren zuvor. In vielen Städten werden die Feierlichkeiten gar ganz abgesagt. "Das zeigt, wie schwierig die Situation für Putin derzeit ist", sagt Russland-Experte Rainer Munz. Dazu gebe es erstmals heftige Kritik vom Wagner-Chef am Kreml-Chef.
+++ 08:04 Bericht: USA wollen immer noch keine Raketen mit höherer Reichweite liefern +++
Laut einem Bericht der "Washington Post" ist Großbritannien möglicherweise bereit, der Ukraine Raketen mit einer Reichweite von 300 Kilometern zu übergeben, womit Kiew auch Ziele weit im russischen Binnenland attackieren könnte. Die USA, der größte Unterstützer der Ukraine, stehen aus Sorge vor einer Eskalation solchen Lieferungen seit Monaten ablehnend gegenüber. Laut "Politico" bleibt das auch so: Washington wäre nicht bereit, dem Beispiel Londons zu folgen und seine ATACMS-Raketen zu liefern. In Joe Bidens Team sei man aber erleichtert über mögliche Lieferungen von Raketen mit höherer Reichweite aus Großbritannien, da man hoffe, Kritiker würden nun nicht mehr entsprechende Schritte von den USA fordern. Das sollen mehrere Beamte der Zeitung anonym gesagt haben.
+++ 07:20 Generalinspekteur: Leopard-2-Panzer aus Deutschland befinden sich in Gefechten +++
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat bei seinem Besuch in der Ukraine in der letzten Woche bestätigt bekommen, dass die von Deutschland gelieferten Leopard-2-Panzer in Kämpfen eingesetzt werden. "Was man mir verdeutlichte ist, dass sie im Gefecht sind", sagt Breuer über die modernen 2A6-Modelle. 18 Stück davon haben die ukrainischen Streitkräfte aus der Bundesrepublik erhalten. Der Generalinspekteur hat sich zudem in der Ukraine auch über praktische Erfahrungen mit der deutschen Militärhilfe, darunter auch moderne Flugabwehrsysteme und Panzerhaubitzen, informiert.
+++ 06:52 USA: Russland nutzt wieder "den Hunger der Menschen als Waffe in seinem Krieg" +++
Russland blockiert laut der Botschafterin der Vereinigten Staaten in der Ukraine, Bridget Brink, erneut die Verladung von Getreide in den ukrainischen Häfen. Sie zitiert dabei auf Twitter US-Außenminister Antony Blinken, der demnach gesagt hat: "Die Welt sollte Moskau nicht alle paar Wochen daran erinnern müssen, dass es aufhören soll, den Hunger der Menschen als Waffe in seinem Krieg gegen die Ukraine zu benutzen."
+++ 06:24 Russische Streitkräfte haben erneut Nordosten der Ukraine attackiert +++
Laut einer Mitteilung der Militärverwaltung des Gebiets Sumy auf Telegram wurde die Region auch am gestrigen Tag erneut unter Beschuss genommen. Dabei sollen 88 Schuss verschiedenster Waffentypen auf fünf Gemeinden abgefeuert worden sein. In den Vortagen befand sich Sumy ebenfalls im Visier der russischen Streitkräfte. Die Region liegt im Nordosten der Ukraine, zwischen Kiew und Charkiw.
+++ 05:54 Boden noch feucht - aber Vorbereitungen für Offensive sollen vorankommen +++
Die Ukraine kommt nach Einschätzung von Generalinspekteur Carsten Breuer mit Vorbereitungen für eine Offensive gegen russische Angreifer voran. "Mir wurde erläutert, wie der Kampf an vorderster Linie geführt wird. Der Boden ist immer noch morastig und feucht. Teilweise stehen noch große Seen auf den Feldern. Die Voraussetzungen für eine umfassende Offensive waren in den letzten Wochen noch nicht gegeben", sagte Breuer in Berlin nach einem Besuch in der Ukraine. "Mir ist in allen Gesprächen aber deutlich geworden, dass Planungen für die ukrainische Offensive laufen." Der ranghöchste deutsche Soldat war in der vergangenen Woche in der Ukraine und hatte dort Armeechef Walerij Saluschnyj und den ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow getroffen.
+++ 03:48 Kuleba dämpft Erwartungen an Gegenoffensive +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt vor zu hohen Erwartungen an die erwartete Frühjahrsoffensive: "Betrachten Sie diese Gegenoffensive nicht als die letzte, denn wir wissen nicht, was dabei herauskommen wird", sagt er der "Bild"-Zeitung. Nur wenn es gelinge, bei dieser Offensive die von Russland besetzten Gebiete zu befreien, werde das die Letzte sein. "Aber wenn nicht, dann bedeutet das, dass wir uns auf die nächste Gegenoffensive vorbereiten müssen." Um den Krieg zu gewinnen, seien "Waffen, Waffen und nochmals Waffen" nötig, so Kuleba.
+++ 01:55 Großbritannien will Wagner als Terrororganisation klassifizieren +++
Nach Informationen der britischen "The Times" plant Großbritannien, die russische Söldnergruppe Wagner als Terrororganisation einzustufen. Dies könnte für deren Mitglieder finanzielle Sanktionen und andere Strafen nach sich ziehen. Das Innenministerium befasse sich schon seit zwei Monaten mit dem Vorhaben, nun stehe ein Verbot unmittelbar bevor, berichtet die "Times" unter Berufung auf eine Regierungsquelle.
+++ 00:06 US-Außenminister: Ukraine ist für erfolgreiche Gegenoffensive gerüstet +++
Die US-Regierung kündigt neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar an. Damit soll insbesondere die ukrainische Luftverteidigung gestärkt und der Bedarf an Munition unterstützt werden. Die Militärhilfe stammt dieses Mal nicht aus Beständen des US-Militärs, sondern wird aus der Industrie bezogen. Es gehe es dabei nicht nur darum, den kurzfristigen Bedarf der ukrainischen Streitkräfte zu decken, sondern auch darum, die Verteidigungsfähigkeit des Landes langfristig zu stärken, teilt das US-Außenministerium mit. "Sie haben alles, was sie brauchen, um bei der Rückeroberung von Gebieten, die Russland in den letzten 14 Monaten mit Gewalt erobert hat, erfolgreich zu sein", sagt US-Außenminister Antony Blinken.
+++ 23:08 Britischer Minister: Vermittlerrolle Chinas in Ukraine wünschenswert +++
Eine chinesische Vermittlerrolle für einen Friedensschluss in der Ukraine wäre nach Ansicht Londons wünschenswert. Das sagt der britische Außenminister James Cleverly während eines Besuchs in den USA. Chinas Präsident Xi Jinping könne sein "erhebliches Maß an Einfluss" auf den russischen Staatschef Wladimir Putin nutzen, um einen „gerechten und dauerhaften“ Friedensschluss herbeizuführen, sagt Cleverly bei einer Veranstaltung der US-Denkfabrik Atlantic Council. Wenn eine solche Intervention Chinas helfe, die Souveränität der Ukraine wieder herzustellen und den Abzug russischer Truppen bewirke, habe er daran nichts auszusetzen, so er konservative britische Politiker weiter.
+++ 22:16 Frankreichs Parlament will Wagner-Gruppe von EU als Terrororganisation einstufen lassen +++
Das französische Parlament will die russische Söldnertruppe Wagner wegen der Hinrichtung von Zivilisten auf EU-Ebene als terroristische Organisation einstufen lassen. Die Nationalversammlung verabschiedete in Paris einstimmig eine entsprechende Resolution. Darin wird die französische Regierung aufgefordert, sich auf diplomatischem Wege für eine Einstufung der Truppe von Jewgeni Prigoschin als Terrororganisation einzusetzen. Die Resolution ist für die Regierung jedoch nicht bindend.
+++ 21:51 Großbritannien und Partner wollen Marschflugkörper für Ukraine beschaffen +++
Unter britischer Führung sucht eine Gruppe europäischer Staaten Lieferanten von Marschflugkörpern für die Ukraine. Der von Großbritannien verwaltete International Fund for Ukraine ruft Unternehmen zur Kontaktaufnahme auf, wenn sie Marschflugkörper mit einer Reichweite von 300 Kilometern und einer Nutzlast von 20 bis 490 Kilogramm bereitstellen können. Der Aufruf aus der vergangenen Woche wurde durch einen Bericht der "Washington Post" bekannt. Der Gruppe gehören neben Großbritannien auch die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Schweden an. Ein Vertreter Großbritanniens erklärt, über eine Lieferung derartiger Trägersysteme an die Ukraine sei bisher nicht entschieden worden.
+++ 21:24 EU-Christdemokraten: NATO-Beitritt der Ukraine so schnell wie möglich +++
Die Fraktion der Christdemokraten im EU-Parlament will, dass die Ukraine nach Kriegsende so schnell wie möglich in die NATO aufgenommen wird. Es sei im Interesse des Westens, der Ukraine so bald wie möglich die Nato-Mitgliedschaft zu gewähren, heißt es in einem angenommenen Positionspapier der Fraktion. Das sei auch das stärkste Signal an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, endlich zu erkennen, dass die Ukraine nicht mehr in seiner Reichweite sei. Die Abgeordneten argumentieren auch, dass eine neutrale Ukraine nicht für mehr Sicherheit in Europa sorge. Eine "graue Sicherheitszone" von der Größe der Ukraine stelle eine "ständige Versuchung" für das heutige Russland dar, heißt es.
Quelle: ntv.de, rog/ino/dpa/rts/AFP