Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:30 Russland meldet 77 Angriffe auf ukrainische Ziele +++
04.05.2022, 20:30 UhrRusslands Armee hat eigenen Angaben zufolge binnen eines Tages die Ukraine insgesamt 77 Mal aus der Luft angegriffen. Dabei seien bis zu 310 ukrainische Kämpfer getötet und 36 Einheiten Militärtechnik zerstört worden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aussagen nicht. Konaschenkow berichtet unter anderem vom Abschuss sechs ukrainischer Drohnen über dem ostukrainischen Gebiet Luhansk und der Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Zudem seien vier Stellungen der ukrainischen Artillerie sowie drei Munitionsdepots mit Raketen angegriffen worden. Bei Popasna im Gebiet Luhansk sei darüber hinaus ein in den USA hergestelltes Artillerieradar-System zerstört
+++ 20:05 Selenskyj: Putin soll öffentlich einer Waffenruhe zustimmen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erteilt russischen Forderungen nach Gebietsabtretungen ein weiteres Mal eine klare Absage. "Das Ziel eines jeden Ukrainers ist die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit in den internationalen Grenzen", sagt Selenskyj bei einer Veranstaltung des "Wall Street Journals". "Wir werden nicht auf einen eingefrorenen Konflikt eingehen", betont er. Die russischen Truppen müssten sich zurückziehen. Außerdem müsse Kremlchef Wladimir Putin einer Waffenruhe zustimmen. "Und das, wenn möglich, öffentlich", fordert Selenskyj. Das wiederum sei die Voraussetzung für ein Friedensabkommen. Zugleich gestand der 44-Jährige ein, dass die Wiederherstellung der territorialen Unversehrtheit insbesondere mit Blick auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim "schwierig" werde.
+++ 19:38 Bulgarien will ukrainische Militärtechnik reparieren +++
Bulgarien will weiterhin keine Waffen an Kiew liefern, jedoch nun Militärtechnik aus der Ukraine reparieren. Das entscheidet das Parlament in Sofia, nachdem ein entsprechender Brief des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingebracht wurde. Auch die anderen Punkte seiner Wunschliste werden gebilligt - wie etwa Export von Getreide aus der Ukraine über den bulgarischen Schwarzmeerhafen Warna, weitere humanitäre Hilfe sowie Unterstützung eines EU-Beitritts der Ukraine.
+++ 19:11 Russischer Helikopter dringt in finnischen Luftraum ein +++
Inmitten der Diskussionen um einen NATO-Beitritt Finnlands verletzt ein russischer Militär-Hubschrauber den Luftraum des skandinavischen Landes. Der Hubschrauber des Typs Mi-17 sei ersten Erkenntnissen zufolge vier bis fünf Kilometer in den Luftraum eingedrungen, erklärt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Helsinki. Bereits Anfang April war ein Transportflugzeug der russischen Armee kurz in den finnischen Luftraum eingedrungen. Finnland diskutiert - ebenso wie Schweden - derzeit, ob es der NATO beitreten will. Die Mehrheit der finnischen Bevölkerung seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine für einen Beitritt.
+++ 18:46 Moskau verringert offenbar Truppen in Mariupol +++
Die russische Armee soll die Zahl der in der umkämpften Stadt Mariupol stationierten Soldaten auf 2000 verringert haben. Das twittert der Journalist Jack Detsch und bezieht sich dabei auf einen hochrangigen Beamten des US-Verteidigungsministeriums. Demnach habe Moskau die meisten der zehn taktischen Bataillonsgruppen, die sich zuvor in Mariupol aufhielten, weiter nach Norden verlegt. Die Umrüstung für den Kampf im Donbass sei allerdings ins Stocken geraten, heißt es.
+++ 18:14 Bericht: Kämpfer aus Südossetien beschweren sich über Front-Chaos +++
Das russische Exilmedium "Meduza" hat nach eigenen Angaben eine Audioaufzeichnung eines kürzlichen Treffens zwischen dem Machthaber der abtrünnigen georgischen Region Südossetien, Anatoli Bibilow, und ihm unterstellten Kämpfern veröffentlicht. Laut "Meduza" weigerten sich Ende März etwa 300 südossetische Soldaten weiter in der Ukraine an der Seite Russlands zu kämpfen und kehrten in ihre Heimat zurück. In dem Gespräch mit Bibilow beschweren sich die Rückkehrer über die chaotischen Bedingungen an der Front. So seien inkompetente russische Offiziere von Untergebenen verprügelt worden. Zudem sei die bereitgestellte Ausrüstung größtenteils kaputt gewesen. Auch die Kommunikation auf dem Schlachtfeld habe nicht funktioniert.
+++ 17:39 Berlin: Bislang keine russischen Cyberangriffe im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg +++
Deutschland ist nach Angaben der Bundesregierung bisher nicht Ziel von größeren russischen Hackerangriffen wegen des Krieges geworden. Es seien "bislang keine zielgerichteten Cyberangriffe gegen Deutschland bekannt, die im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine stehen und nachweislich russischen Quellen zugeordnet werden können", heißt es in einer veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Unionsfraktion. Die USA hatten im April vor möglichen russischen Cyberangriffen gegen Unterstützerstaaten der Ukraine gewarnt.
+++ 17:08 Moskau: "Israelische Söldner" kämpfen an der Seite des Asow-Regiments +++
Russland heizt die Spannungen mit Israel weiter an. Die Sprecherin des Außenministerium in Moskau, Maria Sacharowa, behauptet im Staatssender Sputnik: "Israelische Söldner befinden sich quasi Schulter an Schulter mit Asow-Kämpfern". Belege dafür legt Sacharowa nicht vor. Das in Mariupol kämpfende ukrainische Asow-Regiment wird von Moskau als neonazistisch bezeichnet. Für Empörung in Israel hatten in den vergangenen Tagen Aussagen des russischen Außenminister Sergej Lawrow gesorgt, der behauptet hatte, Adolf Hitler habe "jüdisches Blut" gehabt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Jude. Israels Außenminister Jair Lapid nannte diese Äußerungen "skandalös" und "unverzeihlich".
+++ 16:43 Bericht: 600 Zivilisten bei Angriff auf Theater in Mariupol getötet +++
Recherchen der Nachrichtenagentur AP deuten darauf hin, dass beim Luftangriff auf das Theater in Mariupol am 16. März fast 600 Zivilisten ums Leben kamen. Die AP-Journalisten stützten sich bei ihren Nachforschungen auf Berichte von 23 Überlebenden und Rettern. Demnach befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs mehr als 1000 Menschen in dem Gebäude. Das Theater diente in den frühen Tagen der russischen Invasion als Luftschutzkeller und war als solches auch von außen markiert. Ukrainische Behörden gehen bislang von 300 Todesopfern aus.
+++ 16:14 Ukraine: Mehr als 1200 tote Zivilisten rund um Kiew gefunden +++
In der Umgebung von Kiew werden auch mehr als einen Monat nach dem Abzug der russischen Truppen beinahe täglich weitere Leichen von Zivilisten gefunden. Bis heute seien insgesamt 1235 ermordete Zivilisten entdeckt worden, teilt der Chef der Gebietsverwaltung, Olexander Pawljuk, im Nachrichtendienst Telegram mit. Davon seien 282 immer noch nicht identifiziert. Erst am Dienstag seien 20 neue Todesopfer mit Folterspuren in Leichenhallen gebracht worden.
+++ 15:59 Verband: Ausstieg aus russischen Ölimporten "große Herausforderung" +++
Die Mineralölwirtschaft in Deutschland unterstützt den von der EU geplanten Ausstieg aus russischen Ölimporten, sieht ihn aber auch als "große Herausforderung". "Zusammen mit den Mineralölgesellschaften und dem Bundeswirtschaftsministerium prüfen wir intensiv den schnellstmöglichen Ersatz russischen Öls durch andere Importe", teilt der Wirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) mit. Es sei klar, dass die Versorgung der ostdeutschen Regionen mit Produkten aus den Raffinerien Schwedt und Leuna perspektivisch neu ausgerichtet werden müsse.
+++ 15:31 Kiew: Russland plant Militärparade am 9. Mai in Mariupol +++
Russland soll nach Angaben Kiews am Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland am 9. Mai eine Militärparade in der südukrainischen Hafenstadt Mariupol planen. Der stellvertretende Leiter der Moskauer Präsidialverwaltung, Sergej Kirijenko, sei in Mariupol eingetroffen, um die Feierlichkeiten vorzubereiten, teilt der ukrainische Militärgeheimdienst mit. Mariupol solle nach den Plänen Moskaus ein Zentrum der "Feierlichkeiten" am 9. Mai werden. Die zentralen Straßen der Stadt würden derzeit "von Trümmern, Leichen und nicht explodierten Sprengkörpern gesäubert". Mariupol steht weitgehend unter Kontrolle der russischen Truppen, nur auf dem Gelände des Asow-Stahlwerks harren noch ukrainische Kämpfer aus.
+++ 15:18 Kreml kritisiert fehlende "Dynamik" in Friedensgesprächen mit Ukraine +++
Russland gibt der Ukraine die Schuld an fehlender Bewegung in den Verhandlungen um eine Friedenslösung. "Auf dem Verhandlungsweg kann man nach wie vor kaum von Dynamik sprechen, im Gegenteil", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Das liege daran, dass die ukrainische Führung ständig ihren Standpunkt ändere. Zudem drohe sie immer wieder damit, aus den Gesprächen auszusteigen. "Das gibt kaum Zuversicht, dass der Verhandlungsprozess mit irgendeinem Ergebnis endet", so Peskow.
+++ 14:56 Bürgermeister: Verbindung zu Asowstal-Verteidigern abgerissen +++
Nach Angaben des Bürgermeisters von Mariupol, Wasym Bojtschenko, ist die Verbindung zu den Verteidigern des Stahlwerks Asowstal abgerissen. "Leider gibt es heute keine Verbindung zu den Jungs, es gibt keine Verbindung, um zu verstehen, was passiert, ob sie in Sicherheit sind oder nicht. Gestern gab es eine Verbindung zu ihnen, heute nicht mehr", sagt Bojtschenko laut CNN im ukrainischen Fernsehen. "Heute gibt es schwere Kämpfe auf dem Territorium unserer Festung, auf dem Territorium von Asowstal. Unsere tapferen Jungs verteidigen diese Festung, aber es ist sehr schwierig, weil schwere Artillerie und Panzer auf die ganze Festung feuern", so Bojtschenko. Der Industriekomplex Asowstal ist der letzte Rückzugsort ukrainischer Soldaten in Mariupol.
+++ 14:43 Habeck ermuntert russische Putin-Gegner zur Arbeit in Deutschland +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ruft Russen, die vor Präsident Putin fliehen wollen, dazu auf, nach Deutschland zu kommen. "Wir können sie gut gebrauchen in Deutschland", sagt Habeck nach der Kabinettsklausur der Bundesregierung in Meseberg. Es solle jenen ein Arbeitsplatz angeboten werden, die Russland verlassen hätten oder nicht mehr dorthin zurück wollten. Damit das schnell gelinge, müssten die Hürden für die Beschäftigung und die Anerkennung von Berufsabschlüssen abgesenkt werden, so Habeck weiter. Zudem solle das Bundesinnenministerium darauf achten, "dass nicht die falschen zu uns kommen und wir uns auf ein Mal hier lauter Spione ins Land holen".
+++ 14:28 Kreml dementiert Pläne zur Generalmobilmachung +++
Mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine weist der Kreml Spekulationen über eine bevorstehende Generalmobilmachung in Russland zurück. "Das ist nicht wahr. Das ist Unsinn", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Auf die Frage, ob Präsident Wladimir Putin zum "Tag des Sieges" über Hitler-Deutschland am 9. Mai der Ukraine den Krieg erklären könnte, sagt Peskow ebenfalls: "Nein. Das ist Unsinn." Mehrere Medien hatten Mutmaßungen aufgegriffen, Putin könnte am Montag die allgemeine Mobilmachung von Soldaten und Reservisten ausrufen, um die stockende Offensive voranzutreiben.
+++ 14:12 Video soll ukrainische Drohnenangriffe auf Schlangeninsel zeigen +++
Die Schlangeninsel vor der ukrainischen Schwarzmeerküste wird bereits unmittelbar nach Kriegsbeginn von Russland besetzt. Nun meldet die Ukraine den Beschuss russischer Stellungen auf der Insel. Aufnahmen sollen die Angriffe, die offenbar mit einer Militärdrohne durchgeführt werden, zeigen.
+++ 13:55 Noch keine Einigung zu Putin-Papst-Treffen +++
Für ein von Papst Franziskus angeregtes Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin zur Ukraine gibt es noch keine Zusage. Es sei dahingehend noch keine Einigung erzielt worden, teilt das Präsidialamt in Moskau mit. Der Papst hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Zeitungsinterview erklärt, er habe um ein Treffen mit Putin in Moskau gebeten, um sich für ein Ende des Krieges einzusetzen.
+++ 13:40 "Russland verfolgt seit Wochen dieselbe Strategie" +++
Russland intensiviert erneut die Raketenangriffe auf die Ukraine. Während Präsident Wolodymyr Selenskyj in dem Vorgehen ein Zeichen der Schwäche sieht, bewertet Politikexperte Markus Kaim die Situation anders: Die Angriffe auf Ziele der Infrastruktur seien Teil einer umfassenden Strategie.
+++ 13:31 Russland will bei Militärparade neue Raketenwerfer zeigen +++
Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine will Russland bei der traditionellen Militärparade am 9. Mai auf dem Roten Platz auch in diesem Jahr neue Waffen präsentieren. "Erstmals werden in der motorisierten Kolonne moderne Mehrfach-Raketenwerfer vom Typ Tornado-G mit 122 Millimeter Kaliber und ausgestattet mit automatischen Steuerungs- und Feuerleitsystemen über den Roten Platz rollen", kündigt Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach einem Bericht der Agentur Interfax an. Insgesamt sind zum "Tag des Sieges" - dem Jahrestag des Siegs der Sowjetunion gegen Hitler-Deutschland 1945 - in 28 russischen Städten Militärparaden geplant. Beim größten Aufmarsch in Moskau sollen 11.000 Soldaten und 131 Militärfahrzeuge sowie 77 Hubschrauber und Flugzeuge zu sehen sein. Präsident Wladimir Putin wird eine Rede halten.
+++ 13:25 Scholz: Steinmeier-Ausladung steht weiter im Raum +++
Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigt nach der Ukraine-Reise von Oppositionsführer Friedrich Merz seine vorerst ablehnende Haltung zu einem eigenen Besuch. "Es ist ein Problem, dass der Präsident der Bundesrepublik Deutschland ausgeladen wurde. Und das steht im Raum", sagt der SPD-Politiker nach einer Kabinettsklausur in Schloss Meseberg. "Das ist ein Problem und ich weiß mich da einig mit fast jedem in Deutschland." Der Reise von Merz habe dies aber nicht entgegengestanden. Er habe mit Merz darüber gesprochen und werde sich nach dessen Rückkehr auch weiter mit ihm unterhalten, sagt Scholz.
+++ 13:10 Deutsche Industrie: "Öllieferstopp wird Russland hart treffen" +++
Die deutsche Industrie unterstützt das geplante Ölembargo gegen Russland. Dies sei ein außerordentlich drastischer Schritt, sagt der Präsident des Industrieverbands BDI, Siegfried Russwurm. "Für den russischen Staat ist der Verkauf von Öl die wichtigste Einnahmequelle. Ein Öllieferstopp wird Russland hart treffen." Russisches Öl lasse sich auf dem Weltmarkt kurzfristig ersetzen, allerdings verbunden mit zusätzlichen Kosten und logistischen Herausforderungen. "Angesichts des Ölembargos werden die Energiepreise wahrscheinlich weiter steigen."
+++ 12:53 Noch ein offener Brief an Kanzler Scholz +++
In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz sprechen sich führende Intellektuelle für eine kontinuierliche Lieferung von Waffen an die Ukraine und die Ausweitung der Energie-Sanktionen aus. Den Aufruf, den die "Zeit" veröffentlicht, haben unter anderem der Publizist und ehemalige Grünenpolitiker Ralf Fücks sowie die Schriftstellern Daniel Kehlmann und Maxim Biller unterzeichnet. Laut dem Schreiben gibt es keinen Unterschied zwischen "defensiven" und "offensiven" Rüstungsgütern, in den Händen der Angegriffenen dienen demnach auch "Panzer und Haubitzen" der Selbstverteidigung. "Wer das Völkerrecht mit Füßen tritt, darf nicht als Sieger vom Feld gehen", heißt es weiter. Der Brief ist eine Reaktion auf einen in der Zeitschrift "Emma" erschienenen offenen Brief, in dem diverse Prominente den Kanzler auffordern, der Ukraine nicht weitere schwere Waffen zu liefern.
+++ 12:37 "Kriegsrecht könnte Stimmung in Russland kippen lassen" +++
Experten fürchten, Russlands Präsident Wladimir Putin könne den "Tag des Sieges" am 9. Mai nutzen, um eine Generalmobilmachung anzuordnen. Das Kriegsrecht hätte dramatische Auswirkungen auf die Menschen im Land, erläutert ntv-Korrespondent Rainer Munz in Moskau.
+++ 12:25 Habeck kritisiert offenen Brief von Prominenten +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kann den Argumenten von Prominenten nicht folgen, die sich in einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz gewandt haben. "Was folgt aus dieser Argumentation?", fragt Habeck in der "Zeit". Eigentlich doch nur, dass ein bisschen Landbesetzung, Vergewaltigung und Hinrichtung einfach hinzunehmen sind und die Ukraine schnell kapitulieren solle. Das finde ich nicht richtig." Auf die Anmerkung der Zeitung, dies sei polemisch und stehe nicht im Brief, sagte Habeck: "Ja, vielleicht ist das zugespitzt. Aber hinter der Argumentation steht doch die Annahme, dass mit einem Sieg Russlands das Sterben, die Gewalt ein Ende hätten und dann irgendwie alles wieder gut wäre. Russlands Vorgehen in den jetzt besetzten Gebieten spricht aber eine andere Sprache."
+++ 12:11 Berlin will offenbar Super-Radare an Ukraine liefern +++
Die Bundesregierung plant offenbar die Lieferung militärischer Hightech-Radar- und Aufklärungssysteme an die Ukraine. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf Militärkreise. Zu dem jetzt bei der Industrie angefragten Angebotspaket gehört demnach auch das Hochleistungsradarsystem "Cobra". Es soll in der Lage sein, anhand der Flugbahn von Geschossen die genaue Stellung beim Abschuss oder den Einschlagpunkt zu berechnen. Mit dem "Cobra"-System wird laut dem Bericht der Kampfwert der deutschen Panzerhaubitze 2000 enorm verbessert.
+++ 11:55 Russland sieht "friedliches Leben" in Mariupol +++
Russland hält an der Belagerung des Stahlwerks Asowstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol fest, in dem ukrainische Kämpfer und Zivilisten ausharren. Die Blockade werde fortgesetzt, sagt der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu. Präsident Wladimir Putin hatte befohlen, das große Stahlwerksgelände hermetisch abzuriegeln und auf eine Erstürmung zu verzichten. Zuletzt gab es aber immer wieder Berichte über russische Angriffe auf das Werk. Angaben aus Moskau zufolge kehrt allerdings das "friedliche Leben" nach Mariupol zurück. Als Beleg zeigt die russische Agentur Ria Nowosti ein Video, auf dem Rad fahrende Kinder zu sehen sind. Die Hafenstadt wurde von Russen wochenlang belagert und ist zu weiten Teilen zerstört. Ärzte ohne Grenzen nennt die humanitäre Lage dort eine "totale Katastrophe".
+++ 11:34 Russland will NATO-Transporte an die Ukraine zerstören +++
Moskau kündigt an, westliche Waffenlieferungen an die Ukraine ins Visier zu nehmen. Das russische Militär werde NATO-Waffentransporte in der Ukraine als zu zerstörende Ziele betrachten, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
+++ 11:23 Moskau: EU wird russisches Öl über Drittländer kaufen +++
Nach dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Ölembargo erwartet Moskau dennoch, dass sich Europa auch künftig über Drittländer mit russischem Öl eindeckt. "Europa wird weiterhin russisches Öl über Drittländer kaufen, sobald es ein Embargo einführt", zitiert die Nachrichtenagentur RIA Wladimir Dschabarow, den ersten stellvertretenden Leiter des Ausschusses für internationale Angelegenheiten des russischen Oberhauses.
+++ 11:17 Polen zählt eine Million Rückkehrer in Ukraine +++
Rund 3,14 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine haben sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs ins Nachbarland Polen in Sicherheit gebracht. Das teilt der polnische Grenzschutz auf Twitter mit. Allein am Dienstag seien 19.400 Menschen angekommen - ein leichter Anstieg um 4 Prozent im Vergleich zum Vortag. In Richtung Ukraine überquerten 15.800 Menschen die Grenze. Insgesamt sind damit seit Kriegsbeginn eine Million Menschen in die Ukraine eingereist. Dabei handelt es sich meist um ukrainische Staatsbürger, die in Gebiete reisen, die von der ukrainischen Armee zurückerobert wurden.
+++ 10:56 EU erwägt mehr Militärhilfen für Moldau +++
Die EU erwägt zusätzliche militärische Unterstützung für die Republik Moldau, wie Ratspräsident Charles Michel bei einem Besuch in der Hauptstadt Chisinau erklärt. Die EU prüfe, wie sie Moldau mehr militärische Unterstützung zukommen lassen könne, darunter auch mehr Hilfe beim Aufbau der Streitkräfte des kleinen südosteuropäischen Landes, sagt Michel. Dies komme zusätzlich zu der von der EU bereits zugesagten Unterstützung in den Bereichen Logistik und Cyberverteidigung. Michel nennt keine Details, betont aber, es sei äußerst wichtig, eine Eskalation zu vermeiden.
+++ 10:34 Baerbock will nach Kiew reisen +++
Außenministerin Annalena Baerbock bekräftigt ihren Wunsch nach einer Reise nach Kiew, nennt aber mit Hinweis auf Sicherheitsvorkehrungen keinen Zeitpunkt. "Solche Reisen werden genau vorbereitet, aber es sind ja keine Tourismusreisen", sagt die Grünen-Politikerin. "Der Kanzler und ich haben bereits beide deutlich gemacht, dass es uns wichtig ist, vor Ort präsent zu sein, dass wir aber mit Blick auf die Ausladung das, was ursprünglich geplant war, etwas umorganisieren mussten", fügt sie mit Blick auf die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hinzu. "In solchen Situation trägt man eine große Verantwortung, wie man die Ukraine am besten unterstützen kann." Das werde im Kabinett beraten.
+++ 10:18 Berlin prüft Abgabe von fünf Panzerhaubitzen +++
Deutschland prüft zusammen mit Verbündeten, ob es fünf Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine abgeben kann. Das gibt Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bekannt. Sie habe nicht entschieden, dass Panzerhaubitzen geliefert würden, betont sie mit Blick auf Medienberichte. Man suche zusammen mit Partnern nach Möglichkeiten, wer noch solches Gerät abgeben könne. In Idar-Oberstein würden aber ukrainische Soldaten an von den Niederlanden gelieferten Panzerhaubitzen ausgebildet. Die Bundeswehr habe "auf dem Papier" 100 Haubitzen, von denen aber lediglich 40 einsatzbereit seien, fügt die SPD-Politikerin hinzu.
+++ 10:06 Russland: 40 militärische Ziele in Ukraine getroffen +++
Die russischen Streitkräfte treffen laut Angaben des russischen Verteidigungsministerium 40 militärische Ziele in der Ukraine einschließlich vier Munitionsdepots. Sechs Bahnstationen in der Ukraine zur Versorgung des ukrainischen Militärs mit ausländischen Waffen seien unbrauchbar gemacht worden, teilt das Ministerium mit.
+++ 09:43 Ukraine sieht sich "bereit" für belarussische Angriffe +++
Die Ukraine ist nach eigenen Angaben auf Angriffe durch belarussische Streitkräfte vorbereitet. "Wir schließen nicht aus, dass die Russische Föderation irgendwann das Territorium von Weißrussland, die Streitkräfte der Republik Weißrussland, gegen die Ukraine einsetzen könnte", so der Sprecher des ukrainischen Grenzschutzes, Andrij Demtschenko. "Deshalb sind wir bereit." Demtschenko erklärt, die Grenze der Ukraine zu Weißrussland sei seit Beginn der jüngsten russischen Invasion am 24. Februar "verstärkt" worden.
+++ 09:22 Von der Leyen zu Kriegsverbrechern: "Wir wissen, wer Sie sind" +++
Verantwortliche für Kriegsverbrechen in der Ukraine sollen mit EU-Strafmaßnahmen belegt werden. Einen entsprechenden Vorschlag für die EU-Staaten präsentiert EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen im Straßburger EU-Parlament. Man führe eine Liste mit hochrangigen Offizieren und anderen Einzelpersonen, die in Butscha Kriegsverbrechen begangen hätten und die für die unmenschliche Belagerung der Stadt Mariupol verantwortlich seien, sagt die Deutsche. Somit erhielten alle "Kriegsknechte des Kremls" ein weiteres eindeutiges Signal: "Wir wissen, wer Sie sind, und Sie werden zur Verantwortung gezogen." Die EU hat im Zuge der russischen Aggression gegen die Ukraine mehr als 1000 Menschen mit Strafmaßnahmen belegt. Dies umfasst etwa Einreisesperren und das Einfrieren von Vermögen.
+++ 09:08 EVP-Fraktionschef Weber: EU muss sich für Gas-Lieferstopp wappnen +++
Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber, fordert Vorbereitungen der Europäer auf einen möglichen Gas-Lieferstopp durch Russland. "Putin testet unsere europäische Solidarität", sagt Weber im ZDF über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Deshalb sei es wichtig, gemeinsam zu reagieren und sich auch auf die Eventualität eines Gasembargos von russischer Seite vorzubereiten. Es müssten jetzt Notfallpläne aktiviert werden.
+++ 09:00 Größte russische Bank soll von SWIFT ausgeschlossen werden +++
Die größte russische Bank Sberbank sowie zwei andere russische Banken sollen von SWIFT ausgeschlossen werden. Das sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einer Rede vor dem Europäischen Parlament.
+++ 08:55 Handelsexperte: Russland hält Öl-Embargo lange durch +++
Russland ist nach Einschätzung des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) finanziell auf einen längeren Krieg gegen die Ukraine vorbereitet. Dies ändere auch nicht ein Ölembargo der Europäischen Union gegen Russland. Daher dürften laut IfW Hoffnungen auf ein zeitnahes Einlenken Russlands aufgrund der westlichen Sanktionen enttäuscht werden. "Sowohl die Situation des Staatshaushalts als auch strukturelle Besonderheiten der russischen Wirtschaft schaffen gute Ausgangsbedingungen für ein längeres Durchhalten einer auf Autarkie setzenden Kriegswirtschaft", erklärt Handelsexperte Rolf Langhammer vom IfW.
+++ 08:48 EU-Kommission schlägt Öl-Embargo gegen Russland vor +++
Die EU wird ein Einfuhrverbot für russisches Rohöl innerhalb von sechs Monaten und ein Verbot für raffinierte Ölprodukte bis zum Jahresende vorschlagen. Das kündigt die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Die EU wird außerdem Sanktionen gegen alle hochrangigen russischen Militärs verhängen, die in Kriegsverbrechen und die Belagerung von Mariupol verwickelt sind.
+++ 08:42 EU plant Sanktionen gegen Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche +++
Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche soll auf die Sanktionsliste der Europäischen Union aufgenommen werden. Patriarch Kirill ist in dem Vorschlag der EU-Kommission für ein sechstes Sanktionspaket gelistet, wie aus dem Text hervorgeht. Die erweiterte Liste umfasst 58 Verantwortliche, darunter auch die Familie von Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Der Patriarch Kyrill unterstützt den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.
+++ 08:36 CDU-Politiker Frei fordert Schützenpanzer +++
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei , fordert, dass die Bundesregierung bei Panzer-Lieferungen an die Ukraine nachlegt. Zwar sei die Entscheidung, den "Gepard"-Panzer an die Ukraine zu liefern, ein "gewaltiger Schritt nach vorne" gewesen, allerdings sei dies zumindest derzeit noch eine Ankündigung. Zudem sei der Panzer "auch wenn er geliefert ist, nicht sofort einsatzfähig für die Ukrainer", sagt er im "Frühstart" bei ntv und fügt hinzu: "Deshalb bin ich schon der Auffassung, dass es dabei nicht bewendet bleiben darf, sondern dass es insbesondere auch der Lieferung von Schützen- und Kampfpanzern bedarf." Frei nennt in dem Kontext den Panzer "Leopard 1", der vom deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall angeboten wird.
+++ 08:29 Exporte brechen ein +++
Die deutschen Exporte sind im ersten Monat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine unerwartet stark gefallen. Sie sanken im März um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 120,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 2,0 Prozent gerechnet, nachdem es im Februar noch ein saison- und kalenderbereinigtes Wachstum von 6,2 Prozent gegeben hatte. "Der Exportrückgang ist auch das Resultat des Ukraine-Kriegs", sagt der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG, Alexander Krüger.
+++ 08:15 London: Russische Bataillonskampfgruppen wollen Nordachse des Donbass erobern +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums hat Russland 22 Bataillonskampfgruppen in der Nähe von Isjum in der ostukrainischen Region Charkiw stationiert. Ihr Ziel sei es, entlang der Nordachse des Donbass vorzurücken. Obwohl es Russland schwerfalle, die ukrainische Verteidigung zu durchbrechen und in Schwung zu kommen, beabsichtige es höchstwahrscheinlich, über Isjum hinauszugehen und die Städte Kramatorsk und Sewerodonezk einzunehmen, berichtet das Verteidigungsministerium unter Berufung auf den britischen Militärgeheimdienst. "Die Einnahme dieser Orte würde die russische militärische Kontrolle über den nordöstlichen Donbass festigen und einen Stützpunkt bieten bei ihrem Versuch, die ukrainischen Streitkräfte in der Region abzuschneiden."
+++ 07:51 Selenskyj: Wiederaufbau kostet rund 600 Milliarden Dollar +++
Der Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft und Infrastruktur wird Hunderte von Milliarden Dollar kosten. Dies sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer Veranstaltung des "Wall Street Journal" und nennt eine grobe Schätzung von 600 Milliarden Dollar. In seiner Rede ermutigt Selenskyj globale Unternehmen, ihre wirtschaftliche Isolation von Russland durch Investitionen in die ukrainische Wirtschaft zu ergänzen, wenn das Land nach dem Krieg wieder aufgebaut wird. "Sie erhalten Zugang zu unserem Land, unserem Markt mit mehr als 40 Millionen Menschen", sagt Zelensky und bietet den Unternehmen ein günstiges Investitionsumfeld an. Der Erfolg der Ukraine im Krieg kommt diesen Unternehmen zugute, sagt Selenskyj.
+++ 07:32 CDU-Außenexperte befürchtet "ungeheure Eskalation" +++
Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnt vor der Gefahr einer weiteren Verschärfung des Ukraine-Krieges durch eine russische Generalmobilmachung. "Man muss befürchten, dass Wladimir Putin am 9. Mai die Generalmobilmachung bekannt gibt", sagt der CDU-Politiker der "Augsburger Allgeneinen". "Wenn es dazu käme, wäre dies eine ungeheure Eskalation des Krieges", warnt Kiesewetter, der CDU-Chef Friedrich Merz bei dessen Reise in die Ukraine begleitete. Am 9. Mai wird in Moskau jährlich mit einer Militärparade an den Sieg Russlands über Hitler-Deutschland 1945 erinnert. Mit Spannung wird dabei die Rede des russischen Präsidenten Putin erwartet. "Bevor Putin am 9. Mai eine Generalmobilmachung ausrufen könnte, hat der Westen, hat Europa noch eine Woche Zeit, klare starke Signale zu setzen", so Kiesewetter.
+++ 07:14 Tass: Belarussische Truppen testen Kampfbereitschaft +++
Die Streitkräfte von Belarus beginnen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Tass überraschend mit Manövern, um ihre Kampfbereitschaft zu testen. Die Agentur beruft sich auf das belarussische Verteidigungsministerium und zitiert dieses mit den Worten, dass die Übungen keine Bedrohung für die Nachbarstaaten oder die europäische Gemeinschaft im Allgemeinen darstelle.
+++ 06:58 Vier humanitäre Korridore aus Mariupol geplant +++
Die Evakuierungen in Mariupol sollen heute weitergehen. Dies berichtet das Nachrichtenportal "Kyiw Independent". Demnach kündigte die stellvertretende Ministerpräsidentin Irina Wereschtschuk für heute vier humanitäre Korridore an, um Zivilisten aus der weitgehend zerstörten Hafenstadt nach Saporischja zu bringen. Voraussetzung sei, dass alle Sicherheitsbedingungen erfüllt seien.
+++ 06:39 Steinmeier will Rumänien Bündnistreue zusichern +++
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt heute seine Besuchsserie an der Ostflanke der NATO fort. Er will sich in der Hauptstadt Rumäniens mit Staatspräsident Klaus Iohannis treffen. Im Mittelpunkt der Gespräche steht der russische Angriffskrieg in der Ukraine und seine Folgen für Europa. Steinmeier wolle Rumänien versichern, dass Deutschland ein treuer Bündnispartner sei, heißt es dazu aus dem Bundespräsidialamt. Überall hatte er betont, dass Deutschland zu seinen Bündnisverpflichtungen in der NATO stehe. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit - aber wegen der als Zögerlichkeit empfundenen Linie von Kanzler Olaf Scholz bei der Unterstützung der Ukraine mit Waffen waren Zweifel an der Zuverlässigkeit Deutschlands aufgekommen.
+++ 06:25 Keine Kiew-Reise: CDU-Rechtsexperte kritisiert Scholz +++
Unionsfraktionschef Friedrich Merz erhält für seine Reise in die Ukraine demonstrative Unterstützung aus den eigenen Reihen. Der Rechtsexperte der Fraktion, Günter Krings, sagt der "Rheinischen Post", Merz habe mit seiner Reise die Solidarität des gesamten Bundestages und nicht nur der Unionsfraktion gegenüber der Ukraine ausgedrückt. "Unverständlich ist es eher, warum Kanzler Scholz das nicht tut." Es sei richtig gewesen Gespräche zu führen "über weitere Hilfen, die nun für die Ukraine und die Menschen dort wichtig sind". Dass Kanzler Scholz noch nicht in Kiew gewesen sei, sei kein Argument gegen die Reise des Oppositionsführers, so Krings. "Sondern es macht die Reise von Friedrich Merz umso wichtiger - als Zeichen an die Ukraine und an unsere Verbündeten."
+++ 06:04 CDU befürchtet "enorme Konsequenzen" eines Ölembargos für Ostdeutschland +++
Die CDU warnt vor weitreichenden Folgen eines Ölembargos insbesondere für Ostdeutschland. "Die Bundesregierung ist gefordert, die Auswirkungen eines Ölembargos im Vorfeld genauestens zu prüfen. Bei einer so weitreichenden Maßnahme sollte Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen, da ein Lieferverbot insbesondere für Ostdeutschland enorme Konsequenzen hätte", sagt der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, der "Rheinischen Post". Es brauche auch eine ehrliche Antwort auf die Frage, wer von dieser Sanktion stärker betroffen wäre – Russland oder Deutschland. Die bisherigen Aussagen des Bundeswirtschaftsministers zu den Folgen für Ostdeutschland seien "eher schwammig" gewesen.
+++ 05:45 Wirtschaftsexpertin fordert Enteignung der Ölraffinerie Schwedt +++
Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) spricht sich für eine Enteignung der Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt aus, die mehrheitlich im Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft liegt. "Die Raffinerie Schwedt kann nicht in Rosneft-Hand bleiben. Genau wie bei Gazprom Germania ist eine andere Lösung nötig. Die treuhänderische Verwaltung nach dem Beispiel Gazprom Germania ist sinnvoll, ebenso eine Enteignung", sagt Kemfert der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
+++ 05:20 Krieg bremst das Wachstum des deutschen Onlinehandels +++
Der Ukrainekrieg bremst das Wachstum des Onlinehandels in Deutschland. "Nach zwei Rekordjahren in 2020 und 2021 stößt das Umsatzwachstum im Onlinehandel in diesem Jahr mit Blick auf die schlechte Konsumstimmung wegen des russischen Krieges in der Ukraine wohl an seine Grenzen", prognostiziert der Handelsverband Deutschland. Der Verband senkt seine Umsatzprognose für den E-Commerce im laufenden Jahr um rund 1 Milliarde auf 97,4 Milliarden Euro.
+++ 4:44 Pro Asyl kritisiert Verschleppung von Ukrainern nach Russland +++
Die Flüchtlingshilfsorganisation Pro Asyl prangert Verschleppungen von Ukrainern nach Russland an. "Wenn man Menschen, die fliehen wollen, an der Flucht hindert und in einen anderen Staat bringt, dann ist das eine Verschleppung und damit eine krasse Menschenrechtsverletzung", sagt ihr Geschäftsführer Günter Burkhardt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Das reiht sich ein in eine Kette verbrecherischer Handlungen, die das Putin-Regime begeht. Allerdings sind die Handlungsmöglichkeiten anderer Staaten in einem eskalierenden Krieg begrenzt." Burkhardt beklagt zugleich, dass Männer im wehrfähigen Alter die Ukraine auf Anordnung der Regierung in Kiew nicht verlassen dürften. "Es ist ebenfalls ein Menschenrecht, an einem Krieg nicht teilnehmen zu wollen", sagt er dem RND.
+++ 04:08 Russland transportiert nach Angaben Kiews 400.000 Tonnen Getreide ab +++
Russland hat aus den besetzten Gebieten der Ukraine nach Kiewer Angaben 400.000 Tonnen Getreide abtransportieren lassen. Das sei etwa ein Drittel der Getreidevorräte in den Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk, sagt Vizeagrarminister Taras Wyssozkyj im ukrainischen Fernsehen. Vor dem Krieg hätten dort etwa 1,3 Millionen Getreide gelagert zur täglichen Versorgung, aber auch zur Aussaat. "Da gab es keine strategischen Reserven", sagt Wyssozkyj. Werde der Getreidebestand weiter reduziert, drohe in diesen Gebieten eine Hungersnot.
+++ 03:33 Nobelpreisträger Muratow hält Atomwaffen-Einsatz des Kreml für möglich +++
Der russische Journalist und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow warnt davor, die russische Propaganda über einen Atomwaffeneinsatz in der Ukraine auf die leichte Schulter zu nehmen. "Ich würde die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Atomwaffen eingesetzt werden", sagt Muratow bei einer Veranstaltung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit vor Journalisten in Genf. Ziel der derzeitigen Propaganda des Kreml sei es, den Einsatz von Atomwaffen für die russische Öffentlichkeit akzeptabler zu machen, warnt der Chefradakteur der unabhängigen Zeitung "Nowaja Gaseta" weiter. "Schon seit zwei Wochen hören wir von unseren Fernsehsendern, dass die Atomsilos geöffnet werden sollten", sagt er. "Und wir hören auch, dass diese schrecklichen Waffen eingesetzt werden sollten, wenn die Waffenlieferungen an die Ukraine fortgesetzt werden".
+++ 02:54 Ukrainische Militärausrüstung soll in der Slowakei repariert werden +++
Beschädigte ukrainische Militärausrüstung soll künftig in der Slowakei repariert werden. Das Staatsunternehmen Konstrukta-Defence habe mit der Ukraine einen Vertrag zur Reparatur und Modernisierung ukrainischer Militärtechnologie abgeschlossen, erklärt eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Bratislava. In einer ersten Lieferung gehe es um Dutzende gepanzerte Fahrzeuge vom Typ BRDM-2. Verteidigungsminister Jaroslav Nad und Regierungschef Eduard Heger haben bereits Anfang des Monats die Bereitschaft erklärt, der Ukraine bei der Instandsetzung beschädigter Militärgüter zu helfen.
+++ 02:18 EU-Kommission schlägt Öl-Embargo vor +++
Unternehmen aus Deutschland und den anderen EU-Staaten sollen in Zukunft kein russisches Öl mehr importieren dürfen. Das sieht der Vorschlag der EU-Kommission und des Europäischen Auswärtigen Dienstes für ein neues Paket mit Russland-Sanktionen vor. Um den Ländern Zeit für die Umstellung zu geben, soll es Übergangsfristen geben. Konkret ist den Angaben zufolge geplant, dass nach einer Auslaufphase von sechs Monaten ein Einfuhrverbot für Rohöl gelten soll und nach einer Auslaufphase von acht Monaten dann auch ein Einfuhrverbot für Ölprodukte. Eine Rolle soll zudem spielen, ob Lieferungen per Pipeline oder per Schiff erfolgen.
+++ 01:49 Ukraine bereitet weitere Rettungsaktion für Mariupol vor +++
Die Ukraine bereitet sich für Mittwoch auf eine weitere Rettung von Zivilisten aus der von Russland fast vollständig eroberten Hafenstadt Mariupol vor. Als Treffpunkt für den Transport nennt die Gebietsverwaltung von Saporischschja ein großes Einkaufszentrum im Westen von Mariupol. Es liegt aber mehrere Kilometer entfernt vom Stahlwerk Asowstal, in dem sich die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt und immer noch zahlreiche Zivilisten versteckt halten. "Die Evakuierung findet mit Unterstützung der UN und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz statt", teilt Gouverneur Oleksandr Staruch auf Telegram mit. Am Dienstag waren 156 Flüchtlinge aus Mariupol und Umgebung in Saporischschja angekommen. Mariupol zählte vor dem russischen Angriffskrieg etwa 400.000 Einwohner. Nach Schätzungen harren noch 100.000 Menschen in der weitgehend zerstörten Stadt aus.
+++ 01:15 Kiew sieht Zerstörung westlicher Waffen als Grund für Raketenbeschuss +++
Mit massiven Raketenangriffen auf ukrainische Eisenbahnanlagen will Russland nach Einschätzung der Kiewer Führung den Nachschub an westlichen Waffen stoppen. Das schreibt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Zuvor waren viele Landesteile von Explosionen erschüttert worden. Es werde aber nicht gelingen, den Nachschub an Rüstungsgütern aufzuhalten, sagt Jermak. "Es kommt alles an." Politisch deutet Präsident Wolodymyr Selenskyj die Angriffe als Zeichen einer Ohnmacht Moskaus. "Offensichtlich hat das russische Militär heute äußerst nervös auf unsere Erfolge reagiert", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache in Kiew. Er berichtet von Angriffen mit Raketen auf Lwiw, Winnyzja, Odessa, das Kiewer Gebiet und das Umland von Dnipro.
+++ 00:36 Sozialmediziner: Schwangere sind in der Ukraine hohen Gefahren ausgesetzt +++
Der Sozialmediziner und Linken-Kandidat bei der Bundespräsidentenwahl im Februar, Gerhard Trabert, wirbt für mehr Hilfe für Schwangere und Neugeborene in der Ukraine. "Schwangere Frauen stehen im Kriegsgeschehen nie im Fokus. Die Zahl der Früh- und Fehlgeburten ist durch Flucht und Todesangst im Krieg aber wesentlich höher als in Friedenszeiten", sagt der Mainzer Sozialmediziner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er werde sich gemeinsam mit dem Linken-Politiker Gregor Gysi bei seiner fünftägigen Reise zu Krankenhäusern, Hilfsorganisationen und sogenannten Armen-Küchen von Lwiw bis Kiew, Butscha und Irpin ein Bild von der Lage vor Ort machen. Nach seiner Rückkehr werde er Kooperationspartner in Deutschland suchen, um Brutkästen zu organisieren und in die Ukraine zu schicken.
+++ 23:59 Lettland unterstützt Bürger bei Aufnahme von Flüchtlingen +++
Lettland will seine Bürger bei der Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine finanziell unterstützen. Das baltische EU- und NATO-Land wird monatlich 100 Euro an Haushalte zahlen, die einen ukrainischen Flüchtling aufnehmen. Für jede weitere aufgenommene Person soll es 50 Euro geben, beschließt die Regierung in Riga. Die Entschädigung soll für maximal 90 Tage und bis zu einer Summe von 300 Euro pro Monat gewährt werden. Das Parlament muss der Regelung noch zustimmen.
+++ 23:25 Russland greift mehrere Städte an +++
Städte in mehreren Regionen der Ukraine sind am Dienstagabend Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Teile der Stadt Lwiw im Westen des Landes waren nach Medienberichten ohne Strom, nachdem nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj drei Kraftwerke durch Raketen beschädigt wurden. In der Folge kam es nach seinen Angaben auch zu Problemen mit der Wasserversorgung, weil die Pumpen mangels Elektrizität ausfielen. Raketenangriffe werden außerdem aus Winnyzja im Zentrum, Odessa im Südwesten und Kirowograd im Zentrum des Landes gemeldet. Zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar wurde auch die Region Transkarpathien nahe der Grenze zu Ungarn mit einer Rakete angegriffen, wie Regionalgouverneur Viktor Mikita im Onlinedienst Telegram berichtet.
+++ 22:58 Biden zu Waffenlieferungen: "Kampf wird nicht billig sein" +++
US-Präsident Joe Biden verteidigt die US-Unterstützung der Ukraine mit Waffen gegen Russland. "Denn die Geschichte hat uns gezeigt, dass Diktatoren immer wieder kommen, wenn man sich ihnen nicht entgegenstellt", sagt Biden beim Besuch einer Waffenfabrik in Troy im US-Bundesstaat Alabama. Ihr Machthunger werde immer größer. "Entweder unterstützen wir das ukrainische Volk bei der Verteidigung seines Landes, oder wir sehen zu, wie Russland seine Gräueltaten und Aggression fortsetzt", so Biden. Seit Kriegsbeginn Ende Februar sagten die USA der ehemaligen Sowjetrepublik allein Waffen und Munition im Wert von mehr als 3,7 Milliarden US-Dollar zu. Biden hat den US-Kongress außerdem um weitere Milliardensummen für Militärhilfe und humanitäre Unterstützung gebeten. "Wie ich von Anfang an gesagt habe, wird dieser Kampf nicht billig sein", so Biden.
+++ 22:21 Ukraine: 21 tote Zivilisten nach Angriffen im Donbass +++
In der ostukrainischen Region Donezk sind infolge russischer Angriffe nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Zivilisten getötet worden. Weitere 27 wurden verletzt, teilt die Gebietsverwaltung in ihrem Telegram-Kanal mit. Zu zivilen Opfern sei es demnach vor allem in den umkämpften Städten Awdijiwka, Lyman und Wuhledar gekommen. Im benachbarten Gebiet Luhansk hat es laut dem Gouverneur Serhij Hajdaj um die Stadt Popasna die schwersten Kämpfe gegeben.
+++ 21:45 Russland: Öffnen in Mariupol täglich Fluchtkorridore +++
Das russische Militär weist Vorwürfe zurück, Zivilisten die freie Ausreise auf ukrainisch kontrolliertes Gebiet zu verwehren. Seit dem 4. März öffneten die russischen Streitkräfte in Mariupol täglich "Fluchtkorridore ohne irgendwelche Einschränkungen für die Evakuierung von Zivilisten, in erster Linie Frauen, Kindern und älteren Menschen in jeder von ihnen gewählten Richtung", erklärt Generaloberst Michail Misinzew vom russischen Verteidigungsministerium. Die russische Militärführung antwortete damit auf eine Forderung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der zuvor in einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin gefordert hatte, den Evakuierten entsprechend internationalem Recht freie Wahl über ihren Zielort zu lassen.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Konfliktes können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de