Ariane 6 startet 2020 Europa baut neue Trägerrakete
03.12.2014, 01:59 Uhr
Die Ariane 6 soll mit unterschiedlichen Boostern bestückt werden können.
(Foto: ESA)
Vier Milliarden Euro haben die europäischen Staaten der Esa für die Entwicklung einer neuen Trägerrakete, der Ariane 6, zugesagt. Das aktuelle Modell ist zwar erfolgreich, ihr Nachfolger soll jedoch noch flexibler werden.
Die europäischen Staaten haben die Entwicklung der neuen Trägerrakete Ariane 6 beschlossen. Für das Nachfolgeprojekt der erfolgreichen Ariane-5-Rakete sagten die Minister der Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumagentur Esa in Luxemburg rund vier Milliarden Euro zu, wie die französische Staatssekretärin für Forschung, Geneviève Fioraso, mitteilte. Die Entwicklung der Ariane 6 gehört zu einem umfassenderen Beschluss, für den insgesamt acht Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden sollen.
Die Ariane 6 soll erstmals 2020 gestartet werden. Sie soll in der Nutzung flexibler sein als die Ariane 5 und Nutzlasten zwischen fünf und zehn Tonnen ins All bringen können.
Die europäischen Teilnehmerstaaten sagten auch zu, für die Ariane-Starts eine neue Abschussrampe am europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana in Südamerika zu bauen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte vor wenigen Tagen einen zusätzlichen deutschen Beitrag zur Ariane 6 von jährlich mehr als 60 Millionen Euro angekündigt.
Ariane 5 ist Marktführer
Der Anteil Frankreichs am Ariane-Programm liegt bei 52 Prozent, der Anteil Deutschlands bei 22 Prozent. Diese beiden Länder sind die beiden größten Geldgeber. Die deutsche Staatssekretärin Brigitte Zypries sagte nach dem Beschluss in Luxemburg, die Einigung sei gut für die Industrie und die Beschäftigung in Deutschland.
Die Ariane 5 hat derzeit einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent. Der US-Anbieter SpaceX bemüht sich aber, mit Billigangeboten der Ariane Marktanteile abzujagen. Esa-Chef Jacques Dordain sprach von einem "sehr großen Erfolg", als die Minister in Luxemburg ihre Entscheidung getroffen hatten. Fioraso sprach von einer "historischen Entscheidung", die für die "Souveränität" Europas, seine Industrie und die Beschäftigung wichtig sei.
Frankreichs sozialistischer Premierminister Manuel Valls begrüßte den Beschluss von Luxemburg. "Diese große und schöne Entscheidung öffnet ein neues Kapitel in der Raumfahrtgeschichte", erklärte er in Paris. Valls hob hervor, dass sich Frankreich für eine Stärkung der europäischen Trägerraketen eingesetzt habe, um "gegen die internationalen Konkurrenz bestehen zu können".
Quelle: ntv.de, bdk/AFP/dpa