Bei Kindern und Jugendlichen Hirntumorrisiko durch Handys nicht erhöht
09.02.2022, 11:05 Uhr (aktualisiert)
An der Studie nahmen rund 2800 junge Menschen teil.
(Foto: picture alliance / PantherMedia)
Ist Handystrahlung gefährlich? Eine internationale Studie gibt Entwarnung. Den Ergebnissen zufolge gibt es keine Belege für gesundheitsschädliche Wirkungen bei Kindern und Jugendlichen. Das Bundesamt für Strahlenschutz sieht darin bestätigt: "Die im Mobilfunk geltenden Grenzwerte schützen."
Kinder und Jugendliche haben bei der Benutzung von Mobiltelefonen und sogenannten DECT-Telefonen kein erhöhtes Hirntumorrisiko. Das legen nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) die Ergebnisse einer kürzlich veröffentlichten internationalen Studie nahe. Es gebe nach derzeitigem Kenntnisstand keine wissenschaftlich gesicherten Belege für gesundheitsschädigende Wirkungen durch Mobilfunk für den Menschen, erklärte die Behörde. Die neue Studie untermaure dieses.
Demnach legt die Auswertung der Studie nahe, dass das Risiko für eine Erkrankung an einem Hirntumor für Nutzer von Mobil- und DECT-Telefonen nicht höher ist als für Nichtnutzer. DECT steht für "Digital Enhanced Cordless Telecommunications" und bezeichnet die Standard-Funktechnik für Schnurlostelefone. "Die neuen Ergebnisse tragen dazu bei, wissenschaftliche Restunsicherheiten auch mit Blick auf Kinder und Jugendliche zu verringern - sie bestätigen, dass die im Mobilfunk geltenden Grenzwerte Erwachsene und Kinder schützen", erklärte BfS-Präsidentin Inge Paulini in Salzgitter.
Die Studienauswertung zeigt nach BfS-Angaben sogar ein tendenziell sinkendes Erkrankungsrisiko mit zunehmender Nutzungsintensität und -dauer in einigen Altersgruppen. Hierbei gehen die Verfasser aber von methodischen Verzerrungen oder anderen nicht kausalen Effekten aus. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass Mobilfunknutzung einen schützenden Effekt haben könnte, betonten die Forschenden laut BfS.
In der großangelegten internationalen Mobi-Kids-Studie untersuchten die Expertinnen und Experten das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen, die im Alter zwischen 10 und 24 Jahren an einem Hirntumor erkrankten. Die Daten wurden mit denen einer Kontrollgruppe verglichen. Nach Angaben des Bundesamts nahmen zwischen 2010 und 2015 rund 2800 junge Menschen aus 14 Staaten teil - auch aus Deutschland.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 07. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, chf/AFP