Es ist wieder soweit - eine neue Hitzewelle kommt auf Deutschland zu. Schon morgen nehmen die Temperaturen rasant an Fahrt auf. Mitte der Woche wackelt möglicherweise sogar die 40-Grad-Marke. Genießen Sie also die letzte kühle Nacht vor der großen Hitze!
Liebe Leserinnen und Leser, ich verabschiede mich in den Feierabend. Doch bevor ich gehe, mache ich Sie noch auf die wichtigsten Ereignisse des Tages aufmerksam:
Ich wünsche Ihnen eine ruhige Nacht und einen guten Start in die neue Woche! Tschüss!
21:53 Uhr
Schulmassaker in Uvalde: Bericht zeigt Fehler der Polizei auf
Rund zwei Monate nach dem Massaker in einer Grundschule im US-Bundesstaat Texas mit 21 Toten macht ein Untersuchungsbericht "systemische Fehler und ungeheuerliche Fehlentscheidungen" für den zögerlichen Polizeieinsatz verantwortlich. Fast 400 Beamte verschiedenster Strafverfolgungsbehörden seien zu der Grundschule in der Stadt Uvalde geeilt, berichtete die Zeitung "Texas Tribune" unter Berufung auf den Bericht.
Der Bericht über den Polizeieinsatz am 24. Mai wurde von einem Untersuchungsausschuss des texanischen Repräsentantenhauses verfasst und an Angehörige verteilt. Ein 18 Jahre alter Schütze hatte bei der Tat in der Kleinstadt 19 Kinder und zwei Lehrerinnen erschossen. Die Polizei wurde wegen des zögerlichen Einschreitens heftig kritisiert. Es stellte sich heraus, dass die Polizei erst rund 75 Minuten nach ihrem Eintreffen den Täter überwältigte.
"Sie haben es versäumt, die Rettung unschuldiger Opfer über ihre eigene Sicherheit zu stellen", zitierte die Zeitung aus dem Bericht. Die begangenen Fehler seien nicht auf einen Mangel an Einsatzkräften zurückzuführen, sondern auf das Fehlen von Führungsqualitäten und effektiver Kommunikation. Mehrere Polizisten hätten die Szenen am Tatort als chaotisch beschrieben und nicht gewusst, wer überhaupt das Kommando habe. Niemand habe die Initiative ergriffen und das Kommando übernommen, hieß es weiter.
21:45 Uhr
Jennifer Lopez und Ben Affleck haben heimlich geheiratet
18 Jahre nach dem Ende ihrer ersten Beziehung haben die US-Stars Jennifer Lopez und Ben Affleck geheiratet. Das Paar gab sich laut Gerichtsdokumenten in der Glitzermetropole Las Vegas das Ja-Wort. Beide tragen ab sofort den Ehenamen Affleck.
Mehr als tausend Bürgermeister fordern Draghi zum Weiterregieren auf
Nach Mario Draghis Rücktrittsankündigung haben mehr als tausend Bürgermeister italienischer Städte an den Regierungschef appelliert, doch im Amt zu bleiben. "Die Regierung muss weitermachen", heißt es in einer Petition, die von mehr als tausend Bürgermeistern aus dem ganzen Land unterschrieben wurde. Draghi solle seinen Rücktritt überdenken und das Land durch die derzeit schwierigen Zeiten lenken.
Die Bürgermeister unter anderem aus Rom, Florenz und Venedig kritisieren in der Petition vor allem das "unverantwortliche Verhalten" der Fünf-Sterne-Bewegung. Diese ist Teil der aktuellen Regierungskoalition, sie hatte am Donnerstag eine mit dem Votum über ein Konjunkturpaket verbundene Vertrauensabstimmung im Senat boykottiert und damit die aktuelle Krise ausgelöst.
Draghi überstand die Abstimmung zwar, reichte aber trotzdem seinen Rücktritt ein. Allerdings wurde sein Rücktrittsgesuch von Staatspräsident Sergio Mattarella abgelehnt. Stattdessen forderte er den Regierungschef auf, eine Erklärung im Parlament abzugeben. Diese ist für Mittwoch anvisiert.
Während die Wartung von Nord Stream 1 planmäßig läuft, zeichnet sich im Hintergrund eine Diskussion über eine Turbine ab. Die wird laut Gazprom dringend für die Pipeline benötigt, ist zurzeit jedoch noch in Kanada. ntv-Reporter Dirk Emmerich erklärt die Komplikationen rund um die Lieferung.
Der Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das US-Kapitol gibt sich mit Blick auf eine mögliche Vorladung von Ex-Präsident Donald Trump zurückhaltend. "Die große Frage, mit der wir uns als Ausschuss immer noch beschäftigen, ist, ob es von Vorteil ist, mit jemandem wie Donald Trump zu sprechen und ihn zu bitten, zu uns zu kommen", sagte Ausschussmitglied Adam Kinzinger im US-Fernsehen. Es sei offen, ob das wirklich etwas bringe. "Sehen Sie, Donald Trump hat deutlich gemacht, dass es ihm nichts ausmacht, nicht die Wahrheit zu sagen", so der Republikaner. "Er lügt unentwegt. Ich würde es ihm zutrauen, sogar unter Eid zu lügen." Daher müsse man die Frage stellen, welchen Wert eine Aussage Trumps hätte.
Der Ausschuss untersucht, wie es zum Sturm von Anhängern Trumps auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 kam, in dem damals Trumps Wahlniederlage gegen Joe Biden beglaubigt werden sollte.
Biathlon-Juniorenweltmeister stirbt bei Hubschrauberabsturz
Igor Malinovski wurde nur 25 Jahre alt.
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Bei einem Hubschrauberabsturz auf der russischen Halbinsel Kamtschatka sind drei Menschen ums Leben gekommen. Das ausgebrannte Wrack sei in der Nähe des Vulkans Uson gefunden worden, teilten die Behörden mit. Der Biathlon-Juniorenweltmeister Igor Malinovski habe als Pilot zwei Passagiere transportiert. Malinovskis Heimatstadt auf Kamtschatka bestätigte den Tod des Athleten. Der Hubschrauber war am Samstag als verschollen gemeldet worden.
18:30 Uhr
28 Frauen protestieren oben ohne in Bremer Freibad
In Bremen dürfen Frauen in öffentlichen Schwimmbädern nicht oben ohne schwimmen. Eine Gruppe von Frauen hat am Samstag in einem Freibad der Hansestadt dagegen protestiert. Die 28 Aktivistinnen entkleideten dabei ihre Oberkörper. Auf Schildern und ihren Körpern waren Slogans wie "Brüste desexualisieren" und "My Body gegen sexualisierte Gewalt" zu lesen. Da die Gruppe nicht gehen wollte, rief das Schwimmbad-Personal die Polizei.
Nach einem Gespräch mit den Beamten verließen die Frauen schließlich das Gelände. Weil sie die Versammlung nicht angemeldet hatten, wird nun gegen sie ermittelt.
In Göttingen dürfen Frauen übrigens zumindest bis Ende August oben ohne schwimmen.
Niemand weiß, ob Russland nach dem Ende der Wartung von Nord Stream 1 die Gaslieferungen wieder hochfahren wird. Grundsätzlich sei aber klar: "In dem Moment, wo sich bei uns die Lage entspannt, würde Russland weiter drosseln", sagt Russland-Experte Janis Kluge.
Es ist sicherlich ein besonderer Moment im Leben von Bruce Springsteen: Der Musiker ist erstmals Großvater geworden. Wie seine Ehefrau, Patti Scialfa, auf Instagram mit ihren Followern teilte, ist der gemeinsame Sohn Sam Vater einer kleinen Tochter geworden.
Sie veröffentlichte zwei Fotos. Auf einem strahlen der 28-jährige Sam Springsteen und seine Partnerin Arm in Arm vor einem Kinderwagen. Das Schwarz-Weiß-Foto entstand offenbar bei einem Spaziergang mit der Kleinen, denn dazu schrieb die frischgebackene Großmutter: "Mit dem Baby spazieren gehen."
Das zweite Foto zeigt das Mädchen, das laut des Beitrags den Namen Lily Harper Springsteen trägt. Unter dem Post beglückwünschten zahlreiche Fans, Freunde und Kollegen wie Gitarrist Tom Morello oder die Schauspielerinnen Rita Wilson und Larsen Thompson die Familie.
16:22 Uhr
Chaos an Italiens Flughäfen - zahlreiche Flüge abgesagt
Wer in diesem Sommer in den Urlaub fliegen will, muss starke Nerven haben. In ganz Europa wurden bereits wegen Personalmangels Tausende Flüge storniert. Wegen eines Warnstreiks in Italien fallen nun zahlreiche weitere Flüge aus.
Landesweit wurden heute etwas mehr als 200 Flüge annulliert. Betroffen sind vor allem inneritalienische Verbindungen. Aber auch Passagiere, die etwa von Mailand nach Frankfurt oder Berlin wollten, konnten ihren Flug nicht nehmen. An den Airports in Rom wurden Verbindungen außerhalb Italiens unter anderem nach Paris, Amsterdam, London oder Zürich abgesagt.
Grund für die Annullierungen war der Aufruf mehrerer italienischer Gewerkschaften zu einer rund vierstündigen Arbeitsniederlegung. Bestreikt wurden die Flugsicherung Enav und die Fluggesellschaften Ryanair, Easyjet und Volotea, wie es in den Mitteilungen der Gewerkschaftsbünde hieß. Die Airlines teilten mit, betroffene Kunden vorab informiert zu haben.
Laut Enav sollte der Warnstreik von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr dauern. Die Flüge in den Zeiträumen zwischen 7.00 Uhr und 10.00 Uhr und sowie 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr seien nicht betroffen.
15:40 Uhr
Pferd stirbt bei Schützen-Umzug mitten auf der Düsseldorfer Kö
Schlimme Szenen auf der Düsseldorfer Königsallee. Mitten in einem Schützenfest-Umzug ist am Samstag ein Pferd plötzlich zusammengebrochen und gestorben.
Das Pferd brach mitten auf der Kö tot zusammen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Reiter konnte unverletzt absteigen. Das Pferd versuchte noch mehrfach, wieder aufzustehen, brach aber immer wieder zusammen. Dabei verletzte sich das Tier am Kopf, so dass es noch vor Ort starb.
Das Pferd wurde mit Hilfe der Feuerwehr mit einem Ladekran angehoben und geborgen. Warum das Tier zusammenbrach, ist noch unklar.
"Pferde in einer lauten, engen und heißen Innenstadt einzusetzen, ist Missbrauch und hat nichts mit Brauchtum oder Tradition zu tun", sagte Peter Höffken von der Tierschutzorganisation Peta laut "RP Online" zu dem Vorfall.
Nach dem Vorfall am Samstag verzichtete der Schützenverein auf den weiteren Einsatz von Pferden bei den Feierlichkeiten in diesem Jahr.
14:47 Uhr
Özdemir teilt gegen Merkel-Regierung aus: "ein Desaster geerbt"
Bundesagrarminister Cem Özdemir macht die frühere Bundesregierung in scharfer Form für die Energiekrise verantwortlich. "Wir haben eine katastrophale Situation geerbt, ein Desaster", sagte Özdemir in München zur Energiepolitik der früheren schwarz-roten Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel. "Ich hielt es auch nicht für eine gute Idee, dass wir 60 Prozent an Gas von einem Verbrecher namens Wladimir Putin beziehen", sagte Özdemir bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe "Interforst".
Der Grünen-Politiker forderte eine Diskussion über Fehler der Vorgängerregierung: "Das müssen wir bitteschön mal aufarbeiten in Deutschland, was da begangen wurde in den letzten Jahren."
Die jetzige Bundesregierung müsse nun die Ärmel hochkrempeln, um die "ich will schon fast sagen verbrecherische Abhängigkeit von Verbrechern in der Welt" zu reduzieren. "Ich will nicht, dass der Putin hier bestimmt, ob wir genug Energie haben oder nicht", sagte Özdemir.
Hallo, liebe Leserinnen und Leser, ich habe zwar kein Begrüßungslied, freue mich aber trotzdem, Sie durch den "Tag" begleiten zu dürfen. Mein Name ist Uladzimir Zhyhachou, ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag!
13:54 Uhr
Ab an die frische Luft, mit dem New Hope Club
Mit diesen Jungs hier und ihrem flotten Sound, der Lust auf einen entspannten Nachmittag unter freiem Himmel macht, verabschiede ich mich für heute und übergebe an die Kollegin/ den Kollegen der Spätschicht. New Hope Club ist eine reine Jungs-Band und gelten als DIE neue Hoffnung in Großbritannien. Sieht nicht schlecht aus - sie haben bereits Millionen von Followern - wahrscheinlich zumeist weibliche Fans? Was soll's, kreisch, los geht's, ich bin morgen früh wieder da.
13:10 Uhr
12 Tote bei Bombenanschlag auf Hotel in Somalia
In Somalia herrscht eine Hungersnot.
(Foto: AP)
Bei einem Bombenanschlag auf ein Hotel in Somalia sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen und weitere Personen verletzt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge brachte ein Selbstmordattentäter am Sonntag einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen vor dem Hotel in der Stadt Jowhar nordöstlich der Hauptstadt Mogadischu zur Explosion. Der mutmaßliche Attentäter sei ebenfalls tot.
Die in dem nordostafrikanischen Staat aktive Terrormiliz Al-Shabaab reklamierte den Anschlag für sich und gab an, Soldaten und Politiker getötet zu haben. Das angegriffene Hotel ist bei Politikern und Geschäftsleuten beliebt. Der Polizei zufolge waren auch zwei regionale Minister unter den Verletzten. Die Zahl der Opfer könnte noch ansteigen, weil die Explosion Augenzeugen und Polizei zufolge auch mehrere angrenzende Wohn- und Geschäftshäuser beschädigt hat.
Al-Shabaab verübt immer wieder Anschläge in dem verarmten Krisenstaat am Horn von Afrika, der etwa 16 Millionen Einwohner hat. Die Gruppe will die Regierung stürzen, um einen islamischen Staat zu errichten.
12:24 Uhr
Maurer - unser Mann auf dem Mond. Und auf dem Mars?
Sieht das All recht realistisch: Matthias Maurer
(Foto: IMAGO/Scanpix)
Astronaut Matthias Maurer rechnet in weniger als zehn Jahren mit dem ersten Deutschen auf dem Mond. "Wenn ich spekulieren muss, dann würde ich sagen, dass im Jahr 2030 der oder die erste Deutsche auf dem Mond stehen wird", sagt der 52-Jährige der "Augsburger Allgemeinen".
Bei der Europäischen Weltraumorganisation ESA engagierten sich vor allem Deutschland, Frankreich und Italien in der bemannten Raumfahrt, auch finanziell. Diese drei Länder seien die europäischen Hauptakteure bei den geplanten Mondmissionen in Kooperation mit den USA. "Darum werden bis 2030 auch Astronautinnen und Astronauten aus Europa den Mond besuchen", sagte Maurer, der im Mai von seiner Mission auf der Internationalen Raumstation ISS zurückkehrte.
Skeptisch zeigte er sich jedoch über eine bemannte Mars-Mission. "Im Laufe meines sechsmonatigen Aufenthaltes im All hat sich mein Körper verändert", sagte Maurer. "Es sammelte sich mehr Flüssigkeit im Kopf, der Hirndruck erhöhte sich, weil die Schwerkraft fehlte." Bei einem fast zweijährigen Flug seien die Belastungen noch höher. Hinzu komme die dauerhafte Strahlung außerhalb des Magnetgürtels der Erde. "Es macht keinen Sinn, zum Mars zu fliegen und die Astronautinnen und Astronauten kommen dort blind und krebskrank an."
Durch die Einführung des 9-Euro-Tickets sind deutlich mehr Menschen mit der Bahn unterwegs als sonst - mit Folgen. Gewerkschaften schlagen nun Alarm und sprechen von nie dagewesenen Zuständen. Chaos, Abnutzung, Krankenstände: "Das ist der absolute Super-GAU", sagt der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky.
Eine ukrainische Frachtmaschine mit Waffen und Minen für Bangladesch an Bord ist im Nordosten Griechenlands abgestürzt, dabei kamen nach serbischen Angaben alle acht Insassen ums Leben. Die von Serbien aus gestartete Antonow-Maschine habe der ukrainischen Fluggesellschaft Meridian gehört, Besitzer der elf Tonnen schweren Fracht sei das serbische Unternehmen Valir gewesen, teilt Serbiens Verteidigungsminister Nebojsa Stefanovic mit. Medienberichte, wonach die Waffen für die Ukraine bestimmt waren, wies er zurück.
Die Antonow An-12 war der griechischen Nachrichtenagentur ANA zufolge am späten Samstagabend auf dem Weg von Serbien nach Jordanien nahe der Ortschaft Paleochori abgestürzt. Augenzeugen berichteten, die Maschine sei vor dem Absturz in Flammen aufgegangen. Wegen weiterer Explosionen konnte sich die Feuerwehr der Absturzstelle zunächst nicht nähern.
Die Waffenlieferung sei mit Bangladeschs Verteidigungsministerium vereinbart worden und streng nach den "internationalen Regeln" erfolgt. Serbien erteile seit 2016 keine Genehmigungen für Waffenexporte nach Russland oder in die Ukraine, versicherte Stefanovic. Für Waffentransporte würden zumeist Frachtmaschinen sowjetischer Bauart eingesetzt, die sich im Besitz von Russland, Belarus oder der Ukraine befänden, führte der serbische Verteidigungsminister weiter aus. Da Russland und Belarus wegen der russischen Offensive in der Ukraine unter internationalen Sanktionen stehen, würden nur noch ukrainische Transportmaschinen eingesetzt und "weltweit angefordert".
11:11 Uhr
Reaktionen auf Documenta-Rücktritt Schormanns
Der Antisemitismus-Skandal um die Documenta hat zu personellen Konsequenzen geführt: Die Generaldirektorin der Kasseler Kunstausstellung, Sabine Schormann, legte ihr Amt nieder. Der Aufsichtsrat, die Gesellschafter und Schormann selbst verständigten sich darauf, ihren Geschäftsführer-Vertrag kurzfristig aufzulösen. Kulturstaatsministerin Claudia Roth, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, und Vertreter der Ampel-Fraktionen begrüßten den Rückzug der Documenta-Chefin.
Schormann war wegen der Antisemitismus-Vorwürfe um die Kasseler Kunstausstellung in den vergangenen Wochen zunehmend unter Druck geraten. Der Aufsichtsrat äußerte in der Erklärung seine "tiefe Betroffenheit" darüber, dass am Eröffnungswochenende der 'documenta fifteen' "eindeutig antisemitische Motive" zu sehen gewesen seien.
Roth nannte es in der "Frankfurter Rundschau" "richtig und notwendig, dass nun die Aufarbeitung erfolgen kann, wie es zur Ausstellung antisemitischer Bildsprache kommen konnte, sowie die nötigen Konsequenzen für die Kunstausstellung zu ziehen".
Der Antisemitismusbeauftragte Klein sagte der "Bild am Sonntag": "Nach dem verheerenden Umgang mit den Antisemitismus-Vorwürfen bei der Documenta und dem vollständigen Verlust ihrer Glaubwürdigkeit war der Rücktritt von Frau Schormann überfällig." Nun komme es darauf an, für die Zukunft die notwendigen strukturellen Konsequenzen zu ziehen. "Antisemitismus darf in keiner Form im Kulturleben akzeptiert werden, gleichgültig woher die Kulturschaffenden kommen."
Bundestagsabgeordnete von SPD, Grünen und FDP begrüßten Schormanns Rückzug ebenfalls. Der kulturpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, Helge Lindh, sprach in der "Welt am Sonntag" von einem "überfälligen Befreiungsschlag aus einem Teufelskreis von Missmanagement und Misskommunikation".
Auch Linda Teuteberg, innerhalb der FDP-Bundestagsfraktion zuständig für jüdisches Leben, hält die Abberufung für überfällig. Israelbezogener Antisemitismus sei wie jede Erscheinungsform des Antisemitismus "inakzeptabel", sagte sie der "WamS". Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger forderte in der Zeitung eine Prüfung der Kunstwerke.
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, forderte den gesamten Aufsichtsrat der Documenta zum Rücktritt auf. Der Aufsichtsrat um den Kasseler Oberbürgermeister Christian Geselle und die hessische Kunstministerin Angela Dorn habe "trotz Warnungen dies alles zugelassen", sagte Beck der "WamS".
Christian Lindner wird Kircheneintritt nach kirchlicher Hochzeit nahegelegt
Schöne Kulisse, so eine Kirche.
(Foto: dpa)
Eine recht logische Konsequenz eigentlich, wenn man Gotteshäuser nicht zu einfachen Event-Örtlichkeiten machen möchte, hätte das Brautpaar sich auch vorher denken können. Jetzt muss sich der frisch vermählte Bundesfinanzminister Tipps vom Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder geben lassen. Der hat Christian Lindner den Wiedereintritt in die Kirche nahegelegt. Söder begründete seine Empfehlung in der "Bild am Sonntag" damit, dass Lindner und seine Partnerin Franca Lehfeldt kürzlich auf Sylt kirchlich geheiratet hätten. "Offenkundig hat die Trauung in der Kirche beiden sehr gefallen", so Söder.
"Vielleicht ist das ein guter Moment, wieder in die Kirche einzutreten", fügte der CSU-Chef hinzu. "Das wäre ein großartiges Signal für den Glauben in diesen Zeiten."
Lindner hatte kürzlich in einem Interview mit dem evangelischen Magazin "Chrismon" bestätigt, dass er mit 18 Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten sei. Das bedeute jedoch nicht, "aus jeder Form der Spiritualität auszutreten", betonte Lindner. Er verwies darauf, dass er bei seiner Vereidigung als Minister die religiöse Eidesformel verwendet habe. Das macht allerdings den Klingelbeutel auch nicht praller, aber das weiß so ein Finanzminister ja sicher.
Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter hält ein Oktoberfest trotz Energiekrise, Inflation und Corona-Pandemie für machbar. "Ich verstehe auch die grundsätzliche Frage: Warum feiern die, wenn ich es mir nicht leisten kann?", sagt Reiter dem "Münchner Merkur tz". Aber das sei eine gesellschaftspolitische Frage. "Ich sehe den Auftrag der öffentlichen Hand darin, den finanziellen Bereich, der jetzt durch diese Energiekrise entsteht, so weit wie möglich abzufedern." Das Oktoberfest soll vom 17. September an auf der Theresienwiese in München gefeiert werden. In den vergangenen beiden Jahren war es wegen der Corona-Krise abgesagt worden.
Der SPD-Politiker warnte in dem Interview davor, das größte Volksfest der Welt nur mit Blick auf mögliche Einsparungen zu sehen. "Ich wüsste nicht, was wir uns dadurch sparen würden", erklärte er. "Es hängen auch Tausende von Arbeitsplätzen dran." So würden etwa alle Taxifahrer und Hoteliers bei einer Absage Sturm laufen, da die Wiesn für sie eine wichtige Einnahmequelle biete. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte sich kürzlich optimistisch gezeigt. "Was ist schon sicher auf dieser Welt. Aber ich glaube, sie wird stattfinden, die Wiesn", so der CSU-Chef in "München.TV". "Entscheiden tut das die Stadt München", der Freistaat werde es nicht verbieten, sagte er.
Ermittler haben auf der italienischen Insel Sizilien zwölf mutmaßliche Mitglieder eines einflussreichen Mafia-Clans aus Palermo festgenommen. Die Justiz wirft den Verdächtigen der Cosa Nostra unter anderem Mafia-Vereinigung sowie Anbau und Handel von Drogen vor.
Bereits am 6. Juli nahmen sie 18 mutmaßliche Mafiosi des nach dem Stadtviertel in Palermo benannten Clans Porta Nuova fest. Vorausgegangen war ein Mord Ende Juni dieses Jahres innerhalb des Clans und Erkenntnisse über Spannungen unter den Mafiosi, weswegen die Ermittler annahmen, es könnte zu einer Eskalation der Gewalt kommen, wie es weiter hieß. Der Ermittlungsrichter verhinderte deshalb auch die anstehende Freilassung eines bereits festgenommenen mutmaßlichen Mafia-Mitglieds, da Informationen vorlagen, er könnte sich für den Mord an seinem Sohn Ende Mai 2021 rächen.
Die Mafia in Palermo verdient ihr Geld unter anderem mit dem Handel von Drogen. Bei der Festnahme in der Nacht zu Samstag kamen vier mutmaßliche Kriminelle ins Gefängnis und acht verblieben im Hausarrest.
Heute ist erstmal wichtig, dass Sonntag ist. Da herrscht Ruhe im Karton. Für viele bedeutet der Sonntag Faulenzen bis zum Abwinken. Oder eben so richtig aktiv zu sein, aber privat, nicht im Job. Ich bin auf jeden Fall mehr oder weniger aktiv, hier im Job, erreichbar unter DERTAG@N-TV.DE und sende häppchenweise Nachrichten in die weite Welt hinaus. Jetzt erstmal Kaffee ...
Was heute wichtig werden könnte:
An andere denken und spenden, auch wenn jeder gerade schon viel gespendet hat: Die Flucht vor der Dürre macht, dass sich Flüchtlingscamps in, zum Beispiel, Somalia mit Tausenden Menschen füllen, viele haben alles verloren. Also bitte weiterhin über den Tellerrand gucken.
Über den Job nachdenken: SPD-Fraktionschef Mützenich reagiert auf Berichte, er könne frühzeitig als Fraktionsvorsitzender abgelöst werden, sagt aber: "Ich bin überhaupt nicht amtsmüde." Er ist bis zum Herbst nächsten Jahres gewählt. Denken Sie auch gerade darüber nach, aufzuhören?
Daran denken, wer uns in Zukunft versorgen soll: Wir haben geklatscht auf dem Balkon und natürlich wissen wir, dass das nicht reicht. Zum Glück werden andere Stimmen laut, wie die von Essens Uniklinik-Chef Werner: der macht die geringen Aufstiegschancen und Perspektiven in Pflegeberufen als Ursache für den deutschen Pflegenotstand aus. Da muss was passieren ...
Mal was neu überdenken, denn wenn gegen Ende doch noch alles gut wird, dann war das eine Menge Arbeit: Zum 75. Geburtstag von Herzogin Camilla hat sich die zweite Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles und ehemalige Nebenbuhlerin Prinzessin Dianas zur respektablen Gefährtin des künftigen Monarchen gemausert. Wir gratulieren der einst als "Rottweiler" verspotteten und lernen, was Durchhaltevermögen ist.
Denkwürdig: Der Mann, der die Mauer zum Einsturz gebracht hat (sagt er), David Hasselhoff - Hassel the Hoff himself - Baywatch-Urgestein und All-Time-Favourite-Bademeister, wird tatsächlich 70. Wer guckt sich nochmal "Knight Rider" oder "Baywatch" an?
Ein ukrainisches Frachtflugzeug mit zwölf Tonnen "gefährlicher Fracht" stürzt über Griechenland ab. Die Löscharbeiten gestalten sich aufgrund der anhaltenden Explosionen schwierig. Die Antonow hat Munition transportiert. Für wen sie bestimmt war, ist unklar.
Bei einer neuntägigen Reise quer durch Deutschland hat der Autor Leonhard Hieronymi zusammen mit dem Fotografen Christian Metzler 125 Eisdielen besucht. Ihr Ziel: So viele Pinocchio-Eisbecher wie möglich zu essen, zu fotografieren und den perfekten Pinocchio zu finden.
Herausgekommen ist der Bildband "Mostro - Pinocchio-Eis in Deutschland". "Wir hatten tatsächlich Angst, dass der Pinocchio-Eisbecher langsam verschwindet", so Hieronymi. "Deshalb waren wir sehr froh, als wir das perfekte Exemplar in der "Gelateria Gioia" in Friolzheim in Baden-Württemberg gefunden haben: Zwei Eiskugeln nebeneinander, die Eiswaffel als lange Nase und Apfelschnitze als Augenbrauen: So muss ein Pinocchio-Eis aussehen!"
08:15 Uhr
Mit 83 unfallfrei 7 Kilometer auf der Gegenfahrbahn
Sagen wir mal so - den Führerschein muss diese Dame sicher nicht mehr austauschen - ihrer dürfte nun weg sein: Eine 83 Jahre alte Geisterfahrerin hat mit ihrem Auto sieben Kilometer auf der A73 bei Ebensfeld in Bayern ohne Unfall zurückgelegt. Polizeistreifen stoppten den Verkehr in Richtung Süden am Samstagvormittag, nachdem fast 30 Mitteilungen über die Geisterfahrt in Richtung Bad Staffelstein eingegangen waren. Ein Polizist, der privat mit seinem Wagen auf der richtigen Spur neben ihr unterwegs war, bemerkte die Fahrerin und fuhr parallel zu ihr die Autobahn entlang, um anderen Streifen die Position der Fahrerin durchzugeben, wie die Polizei in der Nacht zum Sonntag mitteilte. Als sie bei Bad Staffelstein von der Autobahn abfuhr, stoppte der Polizist ihr Auto am Marktplatz.
Eigenen Angaben zufolge hatte sich die Frau verfahren. Die Beamten beschlagnahmten ihren Führerschein und leiteten Ermittlungen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs gegen die 83-Jährige ein. Ihr Sohn holte sie anschließend von der Wache ab.
08:03 Uhr
Neue Chance auf den Eurojackpot und 117 Mio Euro
Der mit 104 Millionen Euro gefüllte Eurojackpot ist am Freitag nicht geknackt worden. Damit geht es bei der nächsten Ziehung am Dienstag um rund 117 Millionen Euro, wie Westlotto am Abend in Münster mitteilte. Eine Regeländerung zum zehnjährigen Bestehen der europäischen Lotterie macht das möglich. Ende März hatten die 18 Teilnehmerländer die Deckelung der Gewinnsumme von 90 auf 120 Millionen Euro angehoben.
Bei einem Einzelsieger aus Deutschland wäre somit am Dienstag nicht nur die Einstellung des bisherigen Gewinnrekords von 110 Millionen Euro, sondern eine neue Höchstmarke möglich. Weil am Freitagabend bei der Ziehung in Helsinki niemand die gezogenen Zahlen 9 - 11 - 16 - 19 - 32 und die Eurozahlen 3 und 5 getippt hatte, wächst die Gewinnsumme jetzt auf die Rekordhöhe an.
Bei der nächsten Ziehung am Dienstag erwartet Westlotto nicht nur rund 117 Millionen Euro in der Gewinnklasse 1, sondern auch rund eine Million Euro in der Gewinnklasse 2. Die Wahrscheinlichkeit für den ersten Gewinnrang liegt beim Eurojackpot bei 1 zu 140 Millionen.
07:32 Uhr
Weltrekord-Surfer Steudtner: "Keine Zeit, Angst zu haben"
Steudtner mit seinem Arbeitsgerät.
(Foto: IMAGO/HochZwei)
Wellenreiter Sebastian Steudtner sieht seine spektakuläre Sportart auf einem deutlich sichereren Weg als noch vor ein paar Jahren. "Wir sind auf einem sehr sicheren Stand im Vergleich zu vor vier Jahren", sagte der 37-Jährige, der im Oktober 2020 eine Riesenwelle von 26,21 Metern Höhe im portugiesischen Nazaré gesurft war, und damit einen Weltrekord aufgestellt hatte, am Samstagabend im "aktuellen Sportstudio" des ZDF.
Beispielsweise gebe es Kommunikationssysteme zwischen den sogenannten Spottern auf den Klippen und den Helfern im Wasser. Zudem stünden ausreichend Offroadfahrzeuge am Strand bereit. "Das Gefährlichste ist, wenn man nicht aufs Schlimmste vorbereitet ist", betonte Steudtner. Im Hafen habe er noch alle möglichen negativen Gedanken. In der Welle aber habe er "keine Zeit, um Angst zu haben". Nach eigenen Angaben kann er notfalls auch für sechs Minuten die Luft anhalten, um mögliche extrem lange Phasen unter Wasser zu überstehen, ohne das Bewusstsein zu verlieren.
Dass es bis zum Mai dieses Jahres dauerte, bis er offiziell zum Weltrekordinhaber erklärt werden konnte, weil dann erst die Welle von damals ausgemessen war, hält er für ein Problem seiner Herkunft. Das sogenannte "Big-Wave-Surfen" gilt als amerikanisch geprägt. Da herrsche nicht das größte Interesse, dass es von deutschen Sportlern dominiert werde, betonte Steudtner.
Er könnte zur Not 6 Minuten die Luft anhalten ....
(Foto: IMAGO/Andia)
07:07 Uhr
Linke Gewalt gegen "Kriegstreiber" wächst
Thomas Strobl
(Foto: IMAGO/Bernd Elmenthaler)
Regierungsparteien, die Bundeswehr und Rüstungskonzerne geraten im Zuge des Ukraine-Kriegs zunehmend ins Visier von gewalttätigen Linksextremisten. Es sei davon auszugehen, dass "alle, die aus Sicht der linken Szene als Kriegstreiber angesehen werden, auch gefährdet sind, Opfer eines Anschlags zu werden", befürchtet Innenminister Thomas Strobl. "Hierzu zählen insbesondere die Regierungsparteien, die Bundeswehr und Unternehmen mit Bezügen zur Rüstungsindustrie."
Man werde die Entwicklung sorgfältig beobachten. Strobl sagte, mit Beginn des russischen Angriffskriegs spiele in der hiesigen linksextremistischen Szene neben dem "Antifaschismus" zunehmend auch der "Antimilitarismus" wieder eine Rolle. In diesem Zusammenhang seien bereits einige Straftaten in Baden-Württemberg verübt worden - bislang vor allem Farbanschläge. "Wenn sich die Lage in der Ukraine und die Auswirkungen auf Deutschland zuspitzen, müssen wir allerdings auch hier damit rechnen, dass sich diese Szene radikalisiert."
06:54 Uhr
Ukraine-Kriegsfolgen können grüne Energiewende beflügeln
Die energiepolitischen Folgen des Ukraine-Krieges können einer Studie zufolge die grüne Energiewende beflügeln. Das gilt demnach selbst dann, wenn Deutschland im Wettlauf um Unabhängigkeit im Energiesektor kurzfristig wieder mehr eigentlich unerwünschte Kohle bei der Stromerzeugung einsetzt. Nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz Trade (früher Euler Hermes) kann die Energiewende sogar weitaus erfolgreicher gelingen als bislang erwartet. "Mittelfristig dürften die ehrgeizigen Ziele Deutschlands den Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix sogar über das Maß hinaus steigern, das für die Erfüllung der Pariser Klimaziele bis 2035 erforderlich wäre", so Allianz-Trade-Chef Milo Bogaerts.
Voraussetzung dafür sei allerdings ein kräftiger Umbau von Abläufen in zentralen Bereichen des Stromsystems. "Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für Erneuerbare-Energien-, Strom- und Wasserstoffnetze müssen konsequent vereinfacht und beschleunigt werden", sagt auch Allianz-Energieexperte Markus Zimmer. "Darüber hinaus bedarf der Infrastrukturausbau für Strom-, Gas- und Wasserstoffnetze dringend einer Koordinierung, die ohne einen integrierten Systementwicklungsplan nicht zu erreichen ist."
Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt laut Allianz Trade erhebliche Wachstums- und Beschäftigungsvorteile mit sich: Allein der Ausbau der Stromerzeugungskapazität aus erneuerbaren Energien erfordere bis 2035 Investitionen in Höhe von durchschnittlich 28 Milliarden Euro pro Jahr. Diese führten direkt und indirekt zu jährlich 40 Milliarden Euro zusätzlicher Wertschöpfung, was aktuell mehr als einem Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes entspricht. "Zudem wird der Ausbau der erneuerbaren Energien von 2022 bis 2035 insgesamt durchschnittlich 440.000 Arbeitskräfte in Deutschland beschäftigen", so die Ökonomen des Kreditversicherers.
06:28 Uhr
Führerschein schon umgetauscht?
Die gelten bald nicht mehr.
(Foto: imago stock&people)
An diesem Dienstag, dem 19. Juli, endet die erste Frist für den Pflichtumtausch alter Führerscheine. Konkret betrifft dies alle Autofahrer der Geburtsjahre von 1953 bis 1958 mit alten Papierführerscheinen, die bis zum 31. Dezember 1998 ausgestellt wurden. Diese müssen als Erstes in einen EU-Kartenführerschein umgetauscht werden. Wer den Umtausch nicht rechtzeitig geschafft hat und kontrolliert wird, muss mit einem Verwarnungsgeld rechnen. "Ab dem 20. Juli kann die Polizei in diesen Fällen beim Führen eines Kraftfahrzeugs mit abgelaufenem Führerschein ein Verwarnungsgeld erheben", so der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bayerns Ressortchef Joachim Herrmann. Der Regelsatz betrage laut Bußgeldkatalog zehn Euro.
Herrmann rät deshalb allen betroffenen Führerscheininhabern, bei ihrer zuständigen Fahrerlaubnisbehörde so schnell wie möglich einen neuen EU-Führerschein zu beantragen. Alle deutschen Führerscheine, die vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurden, müssen in einem gestaffelten Verfahren nach und nach in einen neuen EU-Kartenführerschein umgetauscht werden. Bundesweit sind das bis zum 19. Januar 2033 rund 43 Millionen Führerscheine. Grund sind EU-Vorgaben. Führerscheine sollen künftig EU-weit einheitlich und fälschungssicher sein. Außerdem sollen alle Führerscheine in einer Datenbank erfasst werden, um Missbrauch zu vermeiden.
Für die nächsten Geburtsjahrgänge, von 1959 bis 1964, gilt eine Frist bis 19. Januar 2023. Die Jahrgänge 1965 bis 1970 müssen ihre alten Führerscheine bis 19. Januar 2024 umtauschen. Dann folgen Jahr für Jahr immer neue Geburtsjahrgänge. Die letzte geplante Frist ist der 19. Januar 2033. Dieser Termin gilt für Autofahrer, die vor 1953 geboren sind - sowie für Führerscheine, die von 2012 bis zum 18. Januar 2013 ausgestellt wurden. Nach diesem Datum ausgestellte Führerscheine entsprechen bereits den neuen EU-Vorgaben. Nach Ablauf der jeweiligen Fristen wird der alte Führerschein laut Bundesverkehrsministerium ungültig. Die Fahrerlaubnis selbst bleibt aber unverändert bestehen. Zusätzliche regelmäßige ärztliche Untersuchungen oder neue Prüfungen sind nicht notwendig.
06:18 Uhr
Nicht nur Europa brennt
Marokko hat zur Bekämpfung der seit vier Tagen wütenden Waldbrände zusätzliche Feuerwehrleute und Soldaten mobilisiert. Die Kräfte sollten dabei helfen, die Feuer in entlegenen Waldgegenden im Norden des Landes einzudämmen, teilen die Behörden mit.
Die Hälfte des 4660 Hektar großen, von den Bränden betroffenen Gebiets liegt in der Provinz Larache. Dort starb bisher ein Mensch in den Flammen. Mehr als 1320 Familien aus 19 Dörfern wurden laut örtlichen Behörden bereits evakuiert. Besonders stark betroffen war die Gegend um die Großstadt Ksar El Kebir. Hunderte Hektar Wald gingen außerdem in den benachbarten Provinzen Ouazzane, Tetouan und Taza in Flammen auf.
Wie mehrere südeuropäische Staaten ist auch Marokko von außergewöhnlicher Hitze mit Temperaturen nahe 45 Grad Celsius und schwerer Trockenheit betroffen. Starker Wind erschwert die Brandbekämpfung zusätzlich. Die marokkanischen Behörden hoffen, dass die zusätzlichen Kräfte zur Feuerbekämpfung und ein im Laufe des Sonntags erwarteter Wetterumschwung die Lage erleichtern.
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