Unterhaltung

"Im rechten Lager fischen" Grönemeyer schießt gegen Seehofer

Herbert Grönemeyer unterstellt Horst Seehofer, "im rechten Lager" zu fischen.

Herbert Grönemeyer unterstellt Horst Seehofer, "im rechten Lager" zu fischen.

(Foto: picture alliance / dpa)

An alle deutschen Promis, die schon immer mal öffentlich was zur Flüchtlingsdebatte beitragen wollten: Jetzt ist die Zeit dafür! Nach Til Schweiger knattert jetzt Musiker Herbert Grönemeyer mit groben Worten durch die Medienlandschaft.

In der Flüchtlingspolitik zieht sich ein tiefer Graben durch die Union: Während Kanzlerin Angela Merkel syrische Flüchtlinge im September dazu aufforderte, nach Deutschland zu kommen, kritisiert Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer diese Entscheidung immer schärfer. Keine einfachen Voraussetzungen für Kanzleramtschef Peter Altmaier, der im Sonntags-Talk von Günther Jauch die Unionsparteien als Einheitsfront vertreten musste.

Altmaier gab sich redlich Mühe, die Differenzen herunterzuspielen. Meinungsverschiedenheiten bestünden nur in "Nuancen", sagte er. Die Unionsparteien würden weiter "an einem Strang" ziehen und alle Beschlüsse gemeinsam treffen - den Einfluss von Seehofers Anti-Flüchtlings-Rhetorik versuchte Altmaier auf diese Weise kleinzureden.

Obwohl Jauch mehrfach nachhakte, blieb Altmaier bei diesem Spagat. Irgendwann hatte ein anderer Gast genug davon: Deutschrock-Star Herbert Grönemeyer. "Das ist doch verbale Brandstiftung, was der Seehofer macht!", polterte der 59-jährige Musiker. Der CSU-Chef wolle in Wahrheit nur "im rechten Lager fischen."

Einigkeit nur bei den Socken

Die scharfe Attacke brachte Altmaier etwas aus dem Konzept. Grönemeyer habe sich im Ton vergriffen, sagte er. Den Vorwurf der geistigen Brandstiftung könne man "so nicht stehen lassen." Auch sonst kamen die beiden auf keinen gemeinsamen Nenner. Während etwa Altmaier betonte, dass die Asylsuchenden nun stärker auf andere EU-Staaten verteilt werden sollten, um Deutschland zu entlasten, appellierte Grönemeyer dafür, zur Finanzierung der Flüchtlingshilfen die Reichen stärker zu besteuern.

Jauch machte bei den beiden zum Schluss wenigstens eine modische Gemeinsamkeit aus: Altmaier wie auch Grönemeyer waren in bunten Socken zur Gesprächsrunde erschienen, der Kanzleramtschef in Lila, der Sänger in Orange.

Quelle: ntv.de, ame/spot

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