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Terminator, Ghostbusters und Co. Hilfe, die 80er Jahre sind zurück

Bitte nicht nach Mitternacht füttern: Auch die "Gremlins" sollen eine Neuauflage erleben.

Bitte nicht nach Mitternacht füttern: Auch die "Gremlins" sollen eine Neuauflage erleben.

(Foto: imago stock&people)

Hier ein Remake, da eine Fortsetzung, dort ein Neustart. Filmreihen haben Hochkonjunktur in Hollywood. Vor allem die 80er Jahre erleben derzeit ein Comeback: von Mad Max über Highlander bis Blade Runner. Das hat seine Gründe.

Wer noch Schulterpolster und "Hammer Pants" im Schrank liegen hat (und wer hat das nicht), der kann sich freuen: Die 80er Jahre sind zurück. Zumindest im Kino. Hollywoods Remake-Maschine läuft auf vollen Touren und diesmal ist die Dekade der Blockbuster, Filmreihen und gelackten Bilder dran.

Die "Ghostbuster" kommen zurück - in gleich mehreren Varianten.

Die "Ghostbuster" kommen zurück - in gleich mehreren Varianten.

(Foto: imago stock&people)

Ein paar Beispiele gefällig? Bereits in dieser Woche kommt "Mad Max" ins Kino, der postapokalyptische Motorölrächer, der 1979 erstmals den Motor anwarf. Im Sommer folgt mit "Terminator: Genisys" ein neuer Teil der Androiden-Reihe. Zum Jahresende dürfte schließlich "Star Wars: Das Erwachen der Macht" einige Kassenrekorde brechen, jene Saga, die Ende der 70er und in den 80ern die Massen begeisterte. Weitere Filme sind in Planung, vom fünften Aufguss von "Indiana Jones" über neue Abenteuer von "Rambo" bis zu den "Ghostbusters".

Jahrzehnt der Filmreihen

Zufall? Wohl kaum. Wer sich die erfolgreichsten Filme der 80er Jahre anschaut, findet auf den oberen Plätzen fast ausschließlich Streifen, die eine erfolgreiche Reihe starteten oder diese fortsetzten. Oder wie man mittlerweile gern sagt: Die Streifen sind Teil eines Franchising, bestehend aus Filmen, Merchandising, Adaptionen fürs Fernsehen, Computerspielen und so weiter. Diese Gelddruckmaschinen gehören zum Hollywood-Geschäft dazu.

Viele Zuschauer fiebern dem neuen "Star Wars"-Abenteuer entgegen - mit den alten Helden.

Viele Zuschauer fiebern dem neuen "Star Wars"-Abenteuer entgegen - mit den alten Helden.

(Foto: Screenshot: Star Wars: The Force Awakens Official Teaser #2)

Doch warum gerade jetzt? Das hat vor allem zwei Gründe. Einerseits verlassen sich die großen Hollywoodstudios schon seit Jahren nicht mehr auf neue Stoffe, sondern greifen viel lieber auf Altbekanntes zurück, ob als Fortsetzung oder Literaturadaption. Das soll sichere Einnahmen garantieren in einem Geschäft, das gegen Raubkopien und Konkurrenz durch Fernsehen und Internet kämpft. Die 80er Jahre, dieses Franchise-Jahrzehnt, scheinen da wie ein goldenes Kinozeitalter, in dem das Blockbuster-Konzept seinen Durchbruch hatte.

Andererseits sitzen mittlerweile jene Manager und Filmemacher an entscheidenden Stellen, die mit den Filmen der 80er Jahre aufwuchsen. Sie wurden geprägt durch die großen Filmreihen der 80er und durch das Blockbuster-Kino. J.J. Abrams etwa, der den neuen "Star Wars"-Film dreht, hat bereits beim Neustart von "Star Trek" Franchising-Erfahrungen gesammelt. Mit "Super 8" hat er zudem eine Hommage an die klassischen Sommerblockbuster der 80er abgeliefert. Das jugendliche Publikum von damals unternimmt die kleine Zeitreise im Kinosessel natürlich gerne - und schleppt mitunter auch die eigenen Kinder mit.

Von "Wall Street" bis "A-Team"

Einige Filme und Serien der 80er haben ihr Remake bereits hinter sich: Oliver Stones "Wall Street" hat eine Fortsetzung erlebt, die immerhin die Geschichte weitererzählte. Filme wie "RoboCop" oder "Karate Kid" interpretierten dagegen einfach den Originalstoff noch einmal neu. Hinzu kamen Leinwandadaptionen erfolgreicher Serien wie "A-Team", "Miami Vice" und "21 Jump Street".

Die folgenden Jahre setzen aber nochmal einen drauf, so geballt rollt die 80er-Jahre-Welle ins Kino. Fast jeder erfolgreiche Film des Jahrzehnts wird nun noch einmal aufgegriffen. Ein Überblick:

  • Die "Indiana Jones"-Reihe startete 1981 und erlebte 2008 eine späte Fortsetzung. Ob im neuen Film, der bereits in Planung ist, noch einmal Harrison Ford die Peitsche schwingt oder ein Neustart mit neuem Hauptdarsteller kommt, ist derzeit unklar.
  • Der "Stirb Langsam"-Franchise macht seinem Namen alle Ehre. Er ist einfach nicht klein zu kriegen, allerdings bei abnehmender Qualität. Ein neuer (wohl letzter) Teil ist in Planung. Mit Bruce Willis, wem sonst.
  • "Rambo" gibt demnächst wohl sein letztes Blut.

    "Rambo" gibt demnächst wohl sein letztes Blut.

    (Foto: imago stock&people)

    Auch "Rambo" soll noch einmal zurückkommen. In Anspielung auf den ersten Teil "First Blood" soll "Last Blood" das Ende des Elitekämpfers erzählen. Sylvester Stallone übernimmt Regie und Hauptrolle, gedreht wird wohl schon in diesem Jahr. Statt einem neuen "Rocky"-Film kommt übrigens in diesem Jahr der Spin-off "Creed" ins Kino - mit Stallone als Rocky.
  • Mit viel Wirbel wurde die Neuauflage der "Ghostbusters" angekündigt. Noch in diesem Jahr beginnen die Dreharbeiten einer Neuauflage mit weiblicher Besetzung. Ein weiterer Film mit Männern in den Hauptrollen soll folgen. Das riecht nach einem langen Franchise-Albtraum.
  • Unklar ist, ob es eine dritte Fortsetzung von "Beverly Hills Cop" geben wird. Die Planung war bereits fortgeschritten, Eddie Murphy sollte wieder die Hauptrolle übernehmen. Doch der Starttermin wurde inzwischen nach hinten verschoben - Ausgang ungewiss.
  • Die "Gremlins" gehören zu den knuddeligsten Gruselmonstern der Filmgeschichte. Und sie sollen zurückkommen. Allerdings wurde bereits sehr lange an dem Projekt gewerkelt. Ob und wann es nun wirklich kommt, ist also unklar.
  • Die einen Jubeln, andere sind entsetzt: Ein "Blade Runner"-Remake ist in Planung.

    Die einen Jubeln, andere sind entsetzt: Ein "Blade Runner"-Remake ist in Planung.

    (Foto: imago/AGD)

    Das gilt auch für den zweiten Teil der "Goonies". Gerüchte gibt es viele, zum Beispiel, dass die Originalbesetzung dabei ist. Zudem soll Chris Columbus die Fortsetzung als Produzent betreuen. Der hatte damals das Original geschrieben (wie übrigens auch bei den "Gremlins").
  • "Knight Rider". Ja, wirklich, das sprechende Auto. Eine Kinoadaption ist immer wieder mal im Gespräch. David Hasselhoff ist allerdings strikt gegen eine humorvolle Filmversion. Dabei reitet er doch in seinem jüngsten Musikvideo auf einem T-Rex. Und hatte er nicht gesagt: "In den 80er Jahren ging es um Spaß, Action und Helden."
  • Der "Highlander" Christopher Lambert ist in die Jahre gekommen. Deshalb wird er nicht die Hauptrolle in dem Remake spielen, das für kommendes Jahr geplant ist. Es gibt aber eine Menge Gerüchte, wer in die Fußstapfen von Lambert und Sean Connery treten wird.
  • Ganz oben auf der Liste der 80er-Jahre-Remakes steht auch "Scarface", der Gangster-Klassiker mit Al Pacino. Regisseur und Drehbuchautor gibt es zumindest schon.
  • Mehr weiß man über den zweiten "Blade Runner"-Film. Ridley Scott, der Regisseur des Originals, soll als Produzent dabei sein. Harrison Ford soll 2016 wieder als Rick Deckard vor der Kamera stehen. Aber auch Ryan Gosling wurde mit dem Film in Verbindung gebracht.
  • Über einen anderen Science-Fiction-Hit der 80er gibt es immer wieder Gerüchte: "Zurück in die Zukunft". Doch alle Beteiligten haben stets bestritten, dass ein Remake oder eine Fortsetzung in Planung sind.
  • Fans von 80er-Jahre-Horrorreihen müssen sich dagegen keine Sorgen machen: "Halloween", "Nightmare" und "Freitag, der 13." erlebten unzählige Fortsetzungen. Eine Neuverfilmung von "Poltergeist" startet noch in diesem Jahr.

Fans des 80er-Jahre-Kinos stehen offenbar goldene Zeiten bevor, selbst wenn nicht alle angekündigten Projekte realisiert werden - seit Jahren ist ja auch ein "MacGyver"-Film im Gespräch und Mel Brooks kündigte schon eine "Spaceballs"-Fortsetzung an. Ausgerechnet über den erfolgreichsten Film der Dekade gibt es allerdings keine Fortsetzungs-Gerüchte: "E.T.".

Quelle: ntv.de

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