Wissen

Übertragung, Symptome, Therapie Was man zur Papageienkrankheit wissen muss

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine gut sitzende Maske kann auch hier schützen.

Eine gut sitzende Maske kann auch hier schützen.

(Foto: picture alliance / Caro)

Die Weltgesundheitsorganisation berichtet zuletzt über eine Zunahme an Infektionen mit der Papageienkrankheit in einigen europäischen Ländern und sogar über Todesfälle. Aber wie zeigt sich die meldepflichtige Erkrankung? Wie kann man sich davor schützen? Und wie erkennen Tierhalter, ob ihr Haustier erkrankt ist?

Was löst die Papageienkrankheit aus?

Die Infektionskrankheit wird durch das Bakterium Chlamydophila psittaci verursacht. Wie der Name der Erkrankung bereits verrät, infizieren sich hauptsächlich Papageien und Sittiche mit der Papageienkrankheit. Dann wird sie Psittakose genannt. Stecken sich andere Vogelarten mit dem Bakterium an, dann sprechen Fachleute von einer Ornithose. Als Überträger kommen aber auch Hunde, Katzen, Kühe, Schafe, Ziegen und sogar der Mensch selbst infrage. Insgesamt handelt es sich bei der Papageienkrankheit um eine seltene Erkrankung.

Was ist über den Erreger bereits bekannt?

Chlamydophila psittaci kommt weltweit vor, gehört zu den Chlamydien, die wiederum als Zellparasiten eingestuft werden. Das bedeutet: Die Bakterien dringen in die Zellen der inneren Organe ein und vermehren sich dort. Wird der Erreger von infizierten Vögeln über den Kot ausgeschieden, kann er bei günstigen Bedingungen auch mehrere Wochen lang außerhalb seines Wirtes infektiös bleiben.

Wie kann man sich infizieren?

Die Übertragung des Bakteriums auf den Menschen ist sowohl durch eine Tröpfchen- als auch durch eine Schmier- beziehungsweise Kontaktinfektion möglich. In der Regel gelangt der Erreger jedoch durch das Einatmen von infektiösem Kot, Staub oder Aerosolen in den Körper. Haben Menschen engen Kontakt zu infektiösen Tieren, dann kann die Übertragung des Erregers auch über eine Schmierinfektion erfolgen, denn meistens sind alle Sekrete und Exkremente eines infizierten Tieres infektiös.

Welche Krankheitszeichen hat man nach einer Infektion?

Zwischen einer Infektion und den ersten Symptomen liegen meist ein bis zwei Wochen. Die Krankheit kann von unauffällig bis schwer verlaufen. Sie äußert sich zu Beginn durch grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Schüttelfrost. Später können Husten, Atembeschwerden und sogar Atemnot hinzukommen. Halsschmerzen und geschwollene Lymphknoten am Hals sind auch möglich. Der Erreger kann eine Lungenentzündung auslösen und sogar auf andere Organe, wie das Herz übergreifen und tödlich enden.

Wie wird die Papageienkrankheit behandelt?

Die in Deutschland meldepflichtige Erkrankung wird nur selten diagnostiziert. 2021 wurden 16 Infektionen registriert, 2022 waren es 19 und im vergangenen Jahr 15 Fälle laut Robert-Koch-Institut. Wird die Erkrankung diagnostiziert, muss sie von einem Arzt in der Regel mit geeigneten Antibiotika behandelt werden. Die Behandlung damit dauert meist zwei bis drei Wochen, in Einzelfällen auch länger. Eine Immunität nach der Erkrankung wird für höchstens 30 Tage aufgebaut. Danach ist eine Reinfektion möglich.

Wie erkennt man, ob ein Vogel erkrankt ist?

Wenn die Papageienkrankheit bei Vögeln auftritt, handelt es sich um eine schwere Erkrankung. Infizierte Tiere haben Husten, ein gesträubtes Federkleid, Durchfall, Augen- und Nasenfluss und magern ab. Im schlimmsten Fall sterben die Tiere nach wenigen Tagen. Möglich ist auch, dass die Krankheit in eine chronische Form übergeht, bei der sich die Tiere scheinbar erholen und dennoch die Erreger weiter ausscheiden.

Mehr zum Thema

Wie kann man sich schützen?

Da es bisher keine wirksame Impfung gegen die Papageienkrankheit gibt, sollten vor allem Vogelhalter und Mitarbeitende in Zoohandlungen und Geflügelfabriken auf passenden Schutz beim Kontakt mit den Tieren oder beim Reinigen von Käfigen und Volieren achten. Dazu gehören gut sitzender Mundschutz, das Tragen von Handschuhen sowie alle üblichen Hygienemaßnahmen sowohl bei den Tieren als auch bei sich selbst umzusetzen. Hat man dennoch den Verdacht, sich selbst angesteckt zu haben, dann sollte man das unbedingt und schnell seinem behandelnden Arzt oder der Ärztin mitteilen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen