Freitag, 21. Oktober 2022Der Tag

mit Lea Verstl
Lea Verstl
22:30 Uhr

Das war Freitag, der 21. Oktober 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Land sei längst Teil der "Spezialoperation" und unterstütze Russland auf "jede mögliche Weise", sagte der Belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko nach seinem jüngsten Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Um seine Macht nach innenpolitischen Unruhen zu erhalten, ist Lukaschenko auf Putin angewiesen. Welche Fakten darauf hindeuten, dass Putin nun eine zweite Offensive auf Kiew von Belarus aus starten will, erklärt Ihnen Jakob Wöllenstein, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung Belarus in einem Gastbeitrag.

Ansonsten möchte ich Ihnen diese Geschichten ans Herz legen:

Ich wünsche Ihnen einen friedlichen Abend und eine gute Nacht.

22:09 Uhr

USA sollen mit Musk über Satelliten im Iran sprechen

Die US-Regierung führt einem Medienbericht zufolge Gespräche mit dem Tesla-Chef und SpaceX-CEO Elon Musk über die Installation des Starlink-Satelliten-Breitbanddiensts im Iran. Das berichtet der Sender CNN unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Starlink könnte der iranischen Bevölkerung helfen, die Beschränkungen des Regimes beim Internetzugang zu umgehen.

Weder bei SpaceX noch bei der US-Regierung war zunächst eine Stellungnahme zu erhalten. Musk hatte Ende September auf Twitter geschrieben, den Satelliten-Breitbanddienst für die Menschen im Iran aktivieren zu wollen. Nach früheren Angaben des US-Finanzministeriums will die Regierung in Washington den Internetzugang für Iraner trotz bestehender Sanktionen wegen des Atomprogramms ausbauen.

21:36 Uhr

Mann fesselt und begräbt Ehefrau - sie befreit sich

In den USA hat eine Frau mutmaßlich einen Mordversuch ihres Ehemannes überlebt. Wie der amerikanische TV-Sender NBC News unter Berufung auf den Sheriff von Thurston County im Bundesstaat Washington berichtet, habe der 53-Jährige seine Frau gefesselt, mehrfach mit einem Messer attackiert und lebendig begraben. Ihren eigenen Angaben zufolge konnte die Frau zunächst ihre Hände und sich dann selbst aus dem Loch in der Erde befreien.

Laut Bericht hatte die Polizei am frühen Montagmorgen gegen 1 Uhr auf einem Grundstück eine verzweifelte Frau hinter einem Schuppen gefunden. "Mein Ehemann versucht, mich umzubringen", soll sie gerufen haben. Demnach hatte sie zu diesem Zeitpunkt nach wie vor Panzertape um ihren Hals und ihre Knöchel. Trotz ihrer gefesselten Hände war die Frau laut Bericht in der Lage, mithilfe ihrer Smartwatch die Polizei und mehrere Bekannte zu benachrichtigen.

Da ihr Mund abgeklebt gewesen sei, habe sie aber nicht um Hilfe bitten können, heißt es. Die Polizei sei aufgrund von wahrgenommenen "Würge- und Knebelgeräuschen" dennoch zu ihrem etwa 60 Kilometer südwestlich von Seattle gelegenen Haus gefahren. Dort soll der Mann den Angaben zufolge ein Loch ausgehoben und die Frau mehrfach in die Brust gestochen haben. Anschließend habe er sie in das Grab geschleift. Die Frau mutmaßt, dass sie mehrere Stunden lebendig begraben war, bevor sie ihre Hände befreien konnte.

21:16 Uhr

Trump soll Papier über Irans Atomprogramm aufbewahrt haben

Über die vertraulichen Geheimdokumente, die Ex-US-Präsident Donald Trump hat in seinem Privatanwesen aufbewahrt haben soll, kommen immer mehr Details ans Licht. Einem Medienbericht zufolge sollen sich darunter Papiere über China und den Iran befunden haben. In mindestens einem der im August von der US-Bundespolizei FBI im Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida beschlagnahmten Dokumente gehe es um das iranische Raketenprogramm, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf informierte Kreise.

Andere Dokumente würden "hoch vertrauliche Geheimdienstarbeit" über China beschreiben. Demnach geben die Unterlagen Einblicke in Geheimdienstmethoden, welche die USA vor dem Rest der Welt geheim halten wollen. FBI-Ermittler hatten Mar-a-Lago am 8. August durchsucht und dabei rund 11.000 Dokumente beschlagnahmt. Darunter waren mehr als hundert Geheimdokumente, von denen einige als "streng geheim" eingestuft waren.

20:46 Uhr

Boris Johnson will wohl wieder die Briten regieren

Mehrere britische Minister fordern sein Comeback (siehe "Tag"-Eintrag unten): Nun steht der britische Ex-Premier Boris Johnson nach Angaben eines Parteikollegen tatsächlich in den Startlöchern für eine erneute Kandidatur um das Amt an der Regierungsspitze. Johnson habe gesagt, er "sei bereit" und wolle antreten, sagte der konservative Abgeordnete James Duddridge am Freitagabend dem Sender Sky News. Zuvor hatten bereits mehrere Medien übereinstimmend berichtet, Johnson habe Interesse an einer Kandidatur. Johnson war erst Anfang September nach zahlreichen Skandalen als Premier abgetreten. Er soll sich derzeit auf der Rückreise aus einem Karibik-Urlaub befinden.

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20:15 Uhr

Attacke auf russisches Konsulat mit ukrainischen Nationalfarben

Ein Unbekannter hat mehrere mit blauer und gelber Farbe gefüllte Glasflaschen auf das Gebäude des russischen Generalkonsulats in Leipzig geworfen. Die Tat in der sächsischen Stadt wurde am Donnerstagabend begangen, wie das Landeskriminalamt (LKA) nun in Dresden mitteilte. Der Täter sei anschließend mit einem Fahrrad geflohen. Unklar blieb zunächst, wie hoch der Schaden an Mauer und Tor des Konsulats war. Da nach der Attacke mit den ukrainischen Nationalfarben eine politische Motivation nicht ausgeschlossen wurde, übernahm das polizeiliche Terrorismus- und Extremismusabwehrzentrum im LKA die weiteren Ermittlungen.

20:00 Uhr
19:43 Uhr

Lithium-Abbau in Deutschland? "Eine saubere Möglichkeit, das China-Risiko zu minimieren"

Wenn Smartphones, Laptops, E-Autos und Windräder gebaut werden, ist Lithium unverzichtbar. Das Alkalimetall ist das Herz der elektrifizierten Welt. Deutsche und europäische Unternehmen beziehen den Rohstoff bisher aber ausschließlich aus dem Ausland. Abgebaut wird es vor allem in Australien und Chile, bei der Weiterverarbeitung hat China ein Monopol. Für Franziska Brantner ist das ein unhaltbarer Zustand. "Das ist erstes Semester BWL: Risiko durch Diversifizierung minimieren", sagt die Parlamentarische Staatssekretärin im "Klima-Labor" von ntv. Deutschland müsse schauen, dass man bei Lithium nicht in ähnliche Abhängigkeiten gerate wie beim Erdgas. Die Grünen-Politikerin unterstützt deshalb mehrere Pilotprojekte, bei denen die Gewinnung von Lithium aus Wasser auch in Deutschland erprobt wird - ähnlich wie in Chile, nur sauber, umweltschonend und nachhaltig.

Klima-Labor von ntv

Was hilft wirklich gegen den Klimawandel? Funktioniert Klimaschutz auch ohne Job-Abbau und wütende Bevölkerung? Das "Klima-Labor" ist der ntv-Podcast, in dem Clara Pfeffer und Christian Herrmann Ideen, Lösungen und Behauptungen der unterschiedlichsten Akteure auf Herz und Nieren prüfen.

Ist Deutschland ein Strombettler? Rechnen wir uns die Energiewende schön? Vernichten erneuerbare Energien Arbeitsplätze oder schaffen sie welche? Warum wählen Städte wie Gartz die AfD - und gleichzeitig einen jungen Windkraft-Bürgermeister?

Das Klima-Labor von ntv: Jeden Donnerstag eine halbe Stunde, die informiert, Spaß macht und aufräumt. Bei ntv und überall, wo es Podcasts gibt: RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify, RSS-Feed

Sie haben Fragen an uns? Schreiben Sie eine E-Mail an klimalabor@ntv.de.

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19:15 Uhr

Oliver Pocher gewinnt Prozess um Ohrfeigen-Video

Im Streit um Video-Veröffentlichungen nach einem Angriff auf Comedian Oliver Pocher hat dieser vor dem Landgericht Frankfurt Recht bekommen. Der Angreifer, eine Social-Media-Persönlichkeit, hatte ein Video von der Attacke verbreitet und gleich im Anschluss ein weiteres Video von einem Äffchen, das ebenfalls geohrfeigt wird und danach zu einem großen Affen läuft.

Pocher hatte bereits per einstweiliger Verfügung erreicht, dass dem Angreifer die Veröffentlichung dieses Äffchen-Videos in Bezug auf den tätlichen Angriff untersagt wird. Das Landgericht Frankfurt bestätigte die Entscheidung am Donnerstag per Urteil, wie eine Gerichtssprecherin nun sagte. Pocher war im März am Rande eines Boxkampfs in der Dortmunder Westfalenhalle angegriffen worden. Auf Videos ist zu sehen, wie der Angreifer ihm ins Gesicht schlägt.

18:46 Uhr

Mord an Mädchen: Mann sitzt 21 Jahre unschuldig in Haft

Viggo Kristiansen wurde bereits im vergangenen Jahr auf der Haft entlassen. Nun lässt die Staatsanwaltschaft alle Vorwürfe gegen ihn fallen.

Viggo Kristiansen wurde bereits im vergangenen Jahr auf der Haft entlassen. Nun lässt die Staatsanwaltschaft alle Vorwürfe gegen ihn fallen.

(Foto: picture alliance / NTB)

Die Medien sprechen von einem der schwersten, wenn nicht gar dem schwersten Justizirrtum in der jüngeren Geschichte des Landes: Norwegens Staatsanwaltschaft hat alle Vorwürfe gegen einen Mann fallengelassen, der fast 21 Jahre wegen Missbrauch und Ermordung zweier kleiner Mädchen in Haft saß. Generalstaatsanwalt Jörn Sigurd Maurud entschuldigte sich ausdrücklich bei dem inzwischen 43-jährigen Viggo Kristiansen für die "begangene Ungerechtigkeit".

Der Fall hatte Norwegen zutiefst schockiert: Im Mai 2000 wurden die Leichen der achtjährigen Stine Sofie Sörströnen und der zehnjährigen Lena Slögedal Paulsen gefunden, sie waren nach der Rückkehr von einem Badesee im Freizeitgebiet Baneheia nahe Kristiansand missbraucht und getötet worden. Zwei Männer wurden festgenommen: Jan Helge Andersen und Viggo Kristiansen. Obwohl Kristiansen stets seine Unschuld beteuerte, wurde er aufgrund der Aussage seines Mitangeklagten Andersen in zwei Instanzen 2001 und 2002 zur damaligen Höchststrafe von 21 Jahren mit der Möglichkeit der weiteren Sicherheitsverwahrung verurteilt.

Bei der Wiederaufnahme des Verfahrens im vergangenen Jahr kamen jedoch erhebliche Zweifel an Andersens Aussage auf, der seinen Freund schwer belastet und wegen seiner Zusammenarbeit mit der Polizei eine mildere Strafe von 19 Jahren Haft erhalten hatte. Die DNA-Beweise sprachen gegen die These von mehreren Tätern, zudem war Kristiansens Handy zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Verbrechens vom Tatort weit entfernt. Kristiansen wurde daraufhin aus dem Gefängnis entlassen.

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18:21 Uhr

Fahrlehrer schildert Messerangriff seines Schülers

Rund sieben Monate nach dem mutmaßlichen Messerangriff eines Fahrschülers hat der dabei lebensgefährlich verletzte Fahrlehrer die Tat vor dem Landgericht Mainz geschildert. "Ich hatte sehr starke Angst, als ich gesehen habe, wie groß und lang das Messer war", sagte der 49-Jährige am ersten Prozesstag. Seinen ehemaligen Fahrschüler - den 32 Jahre alten Angeklagten - habe er erst erkannt, als dieser ihn mit dem Messer das erste Mal von hinten attackiert habe.

"Ich verstehe nicht, wieso es soweit gekommen ist", sagte der Fahrlehrer, der nach eigenen Worten noch immer in Behandlung und arbeitsunfähig ist. Der aus Somalia stammende Angeklagte entschuldigte sich bei dem Fahrlehrer: "Ich möchte mich in aller Form entschuldigen", übersetzte der Dolmetscher. "Ich dachte, Sie würden mich diskriminieren wegen meiner Religionszugehörigkeit, deshalb war ich falsch geleitet."

Der 32-Jährige hat der Anklage zufolge noch zwei andere Männer angegriffen, die dem angegriffenen Fahrlehrer helfen wollten. Er ist daher wegen versuchten Mordes, versuchter gefährlicher Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Eines der späteren Opfer habe den Messerangriff des Täters stoppen wollen und ihm gegen das Bein getreten. Den dritten Mann hat der Täter nach hinten gestoßen und dieser sei dabei zwischen zwei Autos gefallen. Ein Polizist, der ganz in der Nähe einen tödlichen Verkehrsunfall aufnahm, beendete den Angriff schließlich mit mehreren Schüssen.

18:07 Uhr
Breaking News

Giorgia Meloni zur Ministerpräsidentin Italiens ernannt

Die Chefin der ultrarechten Fratelli d'Italia (FDI), Giorgia Meloni, ist zur ersten Ministerpräsidentin Italiens ernannt worden. Meloni sei von Präsident Sergio Mattarella in Rom mit der Regierungsbildung beauftragt worden, teilte dessen Büro mit. Im Anschluss wollte Meloni ihre Kabinettsliste vorstellen.

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17:58 Uhr

Ministerium entschuldigt sich für "Can't Truss It"-Tweet

Das war eine peinliche Aktion: Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich für einen hämischen Tweet als Reaktion auf den Rücktritt der britischen Premierministerin Liz Truss entschuldigt. Bei der Antwort auf einen BBC-Tweet habe "menschliches Versehen" vorgelegen, "für das wir um Entschuldigung bitten", teilte das Ministerium von Robert Habeck auf Twitter mit. Es werde daran gearbeitet, "künftig solche Fehler auszuschließen".

Unter einen Tweet des britischen Senders BBC zum Rücktritt der Premierministerin kommentierte der offizielle Account des Ministeriums den Link zum Musikvideo von "Can't Truss It" der US-amerikanischen Hip-Hop-Formation Public Enemy. Der mittlerweile gelöschte Tweet sorgte anschließend für hitzige Diskussionen. Im Netz wird vermutet, dass ein Ministeriums-Mitarbeiter seinen privaten Account mit dem offiziellen des Ministeriums verwechselt hat und es so zu dem Versehen kam.

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17:33 Uhr

Kein Land plädiert laut Scholz für Bruch mit China

Bundeskanzler Olaf Scholz wird Anfang November nach China reisen. Es handelt sich um seinen Antrittsbesuch. Er werde dabei von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, sagte der SPD-Politiker in Brüssel nach dem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Scholz ließ offen, ob der französische Präsident Emmanuel Macron ihn begleiten wird.

Scholz sagte, die Beziehungen zu China seien am Freitag auch Thema bei EU-Gipfel gewesen. Kein Land plädiere dabei für eine Abkoppelung. In der Handelspolitik dürfe sich Deutschland aber nicht nur auf ein Land konzentrieren. So müssten die Beziehungen zu anderen asiatischen und südamerikanischen Staaten ausgebaut werden.

EU-Ratspräsident Charles Michel äußerte sich etwas deutlicher zu China und betonte die Notwendigkeit einer zweigleisigen Strategie im Umgang mit dem Land. Eine Debatte beim Gipfel der Staats- und Regierungschefs habe den sehr deutlichen Willen gezeigt, nicht naiv zu sein, so der Belgier. Zugleich wolle man nicht in eine Logik der systematischen Konfrontation kommen.

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17:17 Uhr
Breaking News

Steve Bannon zu vier Monaten Haft verurteilt

Einst saß er als Berater des damaligen US-Präsidenten Trump im Weißen Haus. Nun geht's ins Gefängnis: Bereits im Sommer wurde Steve Bannon verurteilt, nun folgt das Strafmaß. Wegen Missachtung des Kongresses wird er zu einer Haftstrafe verurteilt.

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17:05 Uhr

Sattelzug erfasst Fußgängerin auf Autobahn - tot

Eine Fußgängerin ist auf einer Autobahn in Hessen von einem Sattelzug erfasst und tödlich verletzt worden. Die Frau starb noch an der Unfallstelle, wie die Polizei in Kassel mitteilte. Demnach wollte sie aus zunächst unklarer Ursache in Höhe eines Parkplatzes auf der A44 bei Kassel die Fahrbahn überqueren. Der Fahrer eines Sattelzugs konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste sie. Die Autobahn wurde in Richtung Kassel voll gesperrt.

16:36 Uhr

Chinas Einstieg in Hamburger Hafen: EU warnt seit Frühjahr

Wegen des geplanten Teilverkaufs eines Terminals im Hamburger Hafen an China wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz. Die EU-Kommission hat die Bundesregierung nach einem Bericht des "Handelsblatts" vor dem umstrittenen Verkauf an die chinesische Reederei Cosco gewarnt. In ihrer bereits im Frühjahr übermittelten Einschätzung habe die Brüsseler Behörde darauf verwiesen, dass sensible Informationen über das Hafengeschäft an China abfließen könnten, berichtete das Blatt unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Zudem hätten die Brüsseler Experten das Argument vorgebracht, dass der Hamburger Hafen nicht nur zivil, sondern auch militärische Bedeutung habe. Deshalb sei besondere Vorsicht beim Einstieg eines chinesischen Investors geboten. Die Bundesregierung und die EU-Kommission wollten den Bericht zunächst nicht kommentieren.

Beim EU-Gipfel warnten Partnerländer Scholz vor einem Alleingang: "Es ist sehr wichtig, dass wir keine einzelnen Deals mit China machen", sagte die estnische Regierungschefin Kaja Kallas. "Das schwächt uns als Union." Auch der lettische Regierungschef Krisjanis Karins sagte: "Wir gehen mit China am besten zu 27 um und nicht eins zu eins." Der Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, nannte einen chinesischen Einstieg beim Hamburger Hafen gegenüber den Funke-Zeitungen "besonders riskant und kaum vertretbar".

16:07 Uhr

Deutschland und Frankreich sagen weiteres Treffen ab

Die deutsch-französische Freundschaft steht kurz vor dem Bruch. Dafür spricht neben dem Streit der Nachbarländer über die europäische Energiepolitik auch die kurzfristige Absage einer gemeinsame Sitzung beider Kabinette. Nun wird auch eine für Sonntag und Montag geplante gemeinsame Sitzung der Parlamentspräsidien aus Deutschland, Frankreich und Polen verschoben.

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas begründete die Absage mit Terminproblemen auf der französischen Seite: Wegen wichtiger Abstimmungen zum Haushalt könne die französische Parlamentspräsidentin am Montag nicht zu dem Treffen nach Augsburg reisen. Aus Paris verlautete, die französische Seite habe eine Teilnahme per Videoschalte angeboten - dies sei aber von den deutschen Gastgebern abgelehnt worden.

Aus dem Präsidium der französischen Nationalversammlung hieß es gegenüber AFP, dem Bundestag sei die Teilnahme einer französischen Parlamentarierdelegation unter der Leitung der stellvertretenden Parlamentspräsidentin angeboten worden. Die deutsche Seite habe es aber vorgezogen, das Treffen der Parlamentspräsidien lieber zu verschieben.

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15:18 Uhr

Zwei Minister fordern Boris Johnsons Comeback

Vor Liz Truss ist Boris Johnson von seiner eigenen Partei aus dem Amt des britischen Premierministers gejagt worden. Umso erstaunlicher ist nun die Forderung der Energie- und Verteidigungsminister, ihn zurückzuholen. "Im Moment tendiere ich zu Boris Johnson", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace im Rundfunk. Der Vorgänger von Liz Truss habe allerdings noch "einige Fragen zu beantworten", fügte der Verteidigungsminister hinsichtlich der zahlreichen Skandale, die Johnsons Amtszeit begleitet hatten, hinzu.

Truss hatte am Donnerstag nach nur sechs Wochen im Amt infolge massiven Drucks auch aus der eigenen Partei ihren Rücktritt verkündet. Die konservativen Tories hatten daraufhin angekündigt, bis Ende nächster Woche eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger küren zu wollen. Auch Energie- und Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg sprach sich für Johnson als Parteichef und Premierminister aus. Auf Twitter schrieb er die Losung "#BorisorBust" (Boris oder Nichts).

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14:54 Uhr

Sahra Wagenknecht wünscht sich eigene Partei

Mit kontroversen Äußerungen zu einem angeblichen "Wirtschaftskrieg" der Bundesregierung gegen Russland hat die Linken-Abgeordnete Sahra Wagenknecht bei vielen ihrer Parteikollegen für Empörung gesorgt. Nun liebäugelt sie offenbar mit der Gründung einer neuen Partei. "Ich wünsche mir, dass in Deutschland eine Partei entsteht, die die Politik der Regierung verändern kann", sagte sie am Donnerstagabend in Bild TV. Zu ihrer eigenen Rolle dabei sagte Wagenknecht: "Es ist halt nicht so einfach, eine Partei zu gründen."

An einer Veränderung der Politik wolle sie aber mitwirken, sagte sie. "Unser Land verändert sich zur Zeit sehr, sehr stark. Wenn man die Ampel nicht stoppt, habe ich große Sorgen, in welchen Verhältnissen wir in ein, zwei Jahren aufwachen werden." Zu ihren hohen Zustimmungswerten sowohl unter Anhängern der Linkspartei als auch der AfD sagte Wagenknecht, viele Bürger wüssten nicht mehr, was sie wählen sollten, weil sie sich von keiner Partei mehr vertreten fühlten.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA von September können sich 30 Prozent der Wahlberechtigten vorstellen, eine Wagenknecht-Partei zu wählen. 66 Prozent der derzeitigen Linkspartei-Wähler und auch 63 Prozent der AfD-Wähler fänden es gut, wenn eine solche Partei zur nächsten Bundestagswahl antreten würde

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14:27 Uhr

Lindner wirbt für Bank, die ihm Hauskauf finanziert

Ein privater Immobilienkauf von Bundesfinanzminister Christian Lindner wirft Fragen zu möglichen Interessenkonflikten auf. Es geht um die Finanzierung eines Zweifamilienhauses in Berlin, das der damalige FDP-Fraktionschef Anfang 2021 für 1,65 Millionen Euro erworben hatte. Nach Recherchen des "Spiegel" wurde der Kauf von der Karlsruher BBBank finanziert, für die Lindner in den vergangenen Jahren mindestens sieben Vorträge gegen insgesamt fünfstelliges Honorar gehalten hatte.

2018 war der Politiker zudem in einem Imagevideo der Bank aufgetreten. In seinem Amt als Bundesfinanzminister hatte Lindner dienstlich mit der BBBank zu tun: Im Mai 2022 hielt er ein offizielles Grußwort für eine Jubiläumsveranstaltung des Kreditinstituts. Für den Kauf seines Berliner Privathauses stellte die BBBank Lindner umfangreiche Kredite zur Verfügung, die mit einer Grundschuld in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro abgesichert wurden. Die Summe übersteigt den Kaufpreis der Immobilie um 1,15 Millionen deutlich. Eine Überfinanzierung in dieser Größenordnung gilt als ungewöhnlich.

Hinweis: Es wurde kein Ermittlungsverfahren gegen Lindner eröffnet

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14:17 Uhr

Schichtwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

meine Kollegin Sabine Oelmann übergibt mir das Mikrofon und verabschiedet sich von der Bühne. Mein Name ist Lea Verstl. Bis in die späten Abendstunden hinein werde ich mit ihnen gemeinsam den Tag verbringen. Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben Sie mir gerne: dertag@n-tv.de

13:40 Uhr

Vier Tote bei Zusammenstoß von Fähre und Wassertaxi

Der Zusammenstoß eines Wassertaxis mit einer Fähre vor der niederländischen Küste hat mindestens zwei Menschen das Leben gekostet. Zwei weitere Personen, darunter ein Kind, werden noch vermisst, wie die Küstenwache mitteilt. Doch die Einsatzkräfte haben keine Hoffnung, dass die beiden Vermissten lebend geborgen werden. Die Suche nach ihnen wurde zunächst ergebnislos abgebrochen.

Zunächst war die Küstenwache nur von einem Vermissten ausgegangen, einem zwölf Jahre alten Jungen. Später teilte der Kapitän des Wassertaxis mit, dass noch eine weitere Person vermisst wird. Vier Personen wurden in Krankenhäuser eingeliefert - einige davon schwer verletzt. Man habe noch zwei Menschen reanimiert - doch vergeblich, hieß es. Sie erlagen ihren Verletzungen, wie die Küstenwache mitteilte.

Am Morgen, gegen 7.15 Uhr, war das Wassertaxi "Stormloper" mit acht Menschen an Bord vor der Wattenmeer-Insel Terschelling auf die Schnell-Fähre "Tiger" geprallt. Der Unfall geschah ein paar hundert Meter vor der Insel in einer Fahrrinne im untiefen Wasser. Was genau die Ursache war, ist noch unklar. Es herrschte weder Sturm noch Nebel. Zeugen berichteten aber im Radio, dass beide Schiffe sehr schnell gefahren waren.

13:22 Uhr

Wie Madison Beer sich verliebt hat


Vor Kurzem hat Popstar Madison Beer ihre neueste Single "Showed Me (How I Fell In Love With You)" veröffentlicht. Der Track ist die jüngste Auskopplung aus Madisons neuem Album, dem Nachfolger ihres Erfolgsdebüts "Life Support".

Das provokante Video zeigt sie in der Rolle einer echten Femme Fatale. In sehr heißen Looks von Balenciaga und Gucci visualisiert das Video, wie Madison die Oberhand über einen Playboy zurückgewinnt. Die unangestrengt coole Single, die von ihr mitgeschrieben wurde, läutet eine neue Ära für die Künstlerin ein, in der sie ihre klanglichen Grenzen und ihre kreative Vision erweitern möchte: "Das Video für 'Showed Me' zu schreiben und zu drehen war eine einzigartige Erfahrung." Der Song ist ein Sample von The Turtles 'You Showed Me'. "Ich habe noch nie Sampling in einem Song verwendet", so Madison, "aber ich bin immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, im Studio zu experimentieren und die klassischen Sounds und Melodien weiterzuentwickeln, die ich als Kind geliebt habe. Dieser Song ist die perfekte Kombination aus allem."

Derzeit hat Madison 32 Millionen Follower auf Instagram, 17 Millionen auf Tiktok und 3 Millionen auf Twitter.

12:56 Uhr

Brand in der Flüchtlingsunterkunft ist ein Millionenschaden

Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Mecklenburg-Vorpommern geht die Polizei von einem Millionenschaden aus. Eine genauere Schätzung sei erst möglich, wenn das Brandgutachten vorliege, so eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Rostock am Freitag.

Ein Feuer hatte am Mittwochabend in Groß Strömkendorf bei Wismar das ehemalige Hotel, in dem 14 ukrainische Geflüchtete untergebracht waren, fast komplett zerstört. Verletzt wurde niemand. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und vermutet einen politischen Hintergrund. Der Staatsschutz ermittelt. Laut dem Vizepräsidenten des Präsidiums in Rostock, Michael Peters, sind frühestens Anfang kommender Woche Ermittlungsergebnisse zu erwarten. Aktuell läuft die Untersuchung der von Brandermittlern genommenen Proben im Labor, zudem werden Zeugen befragt.

12:36 Uhr

500 Euro "Flüchtlingsbonus" bei Aufnahme in eigenen vier Wänden?

Der Grünen-Europaabgeordnete Erik Marquardt hat einen Bonus in Höhe von 500 Euro monatlich für Menschen vorgeschlagen, die Flüchtlinge privat unterbringen. "Wer sich bereit erklärt, angemessenen Wohnraum für Geflüchtete bereitzustellen, entlastet den Steuerzahler, die Städte und Kommunen - und den Staat." Ein Platz in öffentlicher Unterbringung dagegen koste monatlich 1000 Euro und mehr.

"Der Bonus sollte für sechs Monate, und erstmal maximal ein Jahr gezahlt werden, um in der angespannten Lage zu helfen", so Marquardt. Die Kosten für die Miete sollten damit ebenfalls abgegolten sein. Außerdem müssten Gastgeber und Unterkunft im Vorfeld geprüft werden.

"Durch den Bonus hätten die Gastgeber einen Zuschuss zum Beispiel zu ihren Energiekosten, die Geflüchteten würden schneller Anschluss finden, hätten vielleicht sogar Hilfe bei Amtsgeschäften", sagte Marquardt. "Und ältere Menschen mit Platz in ihren Häusern hätten Gesellschaft."

12:18 Uhr

Rocko Schamoni versteigert Promi-Zeug für Kriegsopfer

Rocko Schamoni

Rocko Schamoni

(Foto: dpa)

Die Golden-Pudel-Club-Gründer Rocko Schamoni und Schorsch Kamerun haben mit einer Auktion im Deutschen Schauspielhaus Hamburg 22.500 Euro für die Opfer des russischen Angriffskrieges eingenommen. Dafür waren am Donnerstagabend in dem fast voll besetzten Theater rund 22 Kostbarkeiten von bekannten Menschen unter den Hammer gekommen, wie das Schauspielhaus in Hamburg mitteilt.

Das höchste Gebot der "Pudel Art Action" erreichte demzufolge eine von allen Bandmitgliedern der Toten Hosen signierte Bassgitarre, die für 3200 Euro unter den Hammer kam. Die meisten Gebote gingen auf die Goldene Schallplatte für das Album "Die Bestie in Menschengestalt" von Die Ärzte ein, die für 2500 Euro versteigert wurde. Zudem ersteigerten die Bieter unter anderem eine handschriftliche und signierte Partitur von Chilly Gonzales, drei Showanzüge von Jan Delay, einen signierten Kunstdruck von Daniel Richter und eine Westerngitarre von Axel Prahl. Caren Miosga und Linda Zervakis stellten zudem zwei Blusen für die Auktion zur Verfügung, die sie in den "Tagesthemen" beziehungsweise in der "Tagesschau" getragen hatten. Für die Wertgegenstände wurden den Angaben zufolge zwischen 300 und 1700 Euro gezahlt.

Das Geld geht an die Hilfsorganisation Cologne Cares für ihre Arbeit in der Ukraine.

11:41 Uhr

Modelabel bringt Kollektion mit BVG-Sitzmuster heraus

Ist ja alles eine Geschmackssache: Das alte Würmchen-Muster der Berliner U-Bahnsitze ist schon lange Kult - das neue fleckig-bunte Design soll es nun auch werden. Nun haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und das Modelabel QS by S.Oliver eine Kollektion mit dem neuen Muster herausgebracht. Entworfen wurden die Modelle in Zusammenarbeit mit der Werbeagentur Jung von Matt Saga.

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(Foto: dpa)

Die BVG möchte damit ein Zeichen für Vielfalt setzen: Fans können mit Pullovern, Shirts und Jacken Farbe bekennen. Erhältlich ist die Kollektion unter anderem in einem Pop-up-Store am Berliner Alexanderplatz neben dem Kundenzentrum. Das neue Muster ist ein buntes Meer menschlicher Umrisse und damit ähnlich feingliedrig wie das sogenannte Würmchen-Muster aus den 1980er Jahren. Schon bei der Vorstellung betonte das Unternehmen die Diversität: "Unsere Fahrgäste sind so bunt und divers wie die BVG und Berlin selbst", erklärt Marketingchefin Christine Wolburg. Das alte Muster darf die BVG nicht mehr nutzen, seit sie im Winter einen Rechtsstreit mit dem Designer verlor. Sie darf auch keine Fan-Artikel in dem Muster mehr verkaufen - der Designer hat Anspruch auf Herausgabe.

Illustre Gäste bei der Vorstellung: Timur Bartels, Zsa Zsa Inci Bürkle, Noah Becker und Natalia Avelon

Illustre Gäste bei der Vorstellung: Timur Bartels, Zsa Zsa Inci Bürkle, Noah Becker und Natalia Avelon

(Foto: IMAGO/Future Image)

Laut BVG wurden im Juli die ersten beiden Doppeldecker-Busse mit dem neuen "Muster der Vielfalt" ausgestattet. In den kommenden Jahren sollen es nach und nach die Sitze in allen BVG-Fahrzeugen erhalten.

11:22 Uhr

Liz Truss, der "Daily Star" und ein Hoch auf den Salat

Die Zeitung "Daily Star" hatte sechs Tage vor ihrem Rücktritt am Donnerstag einen Video-Livestream gestartet, in dem ein Salatkopf mit Perücke und Kulleraugen verkleidet zu sehen war. Ziel der Aktion: Zu sehen, ob Truss länger im Amt bleiben würde als die etwa zehn Tage, die ein Salatkopf genießbar bleibt - mit bekanntem Ausgang.

Nur wenige Minuten nach Truss' Rücktrittrede vor dem Regierungssitz in der Downing Street schrieb der "Daily Star" triumphierend im Online-Dienst Twitter: "Der Salat hat offiziell Liz Truss überdauert und gewonnen. Hoch lebe der Salat!"

Der Livestream zeigte derweil den Salatkopf, wie er den Moment mit einem Glas Sekt, Musik und Diskolicht feierte. Die blättrige Pflanze habe es jedoch "bisher abgelehnt, sich zu seiner politischen Zukunft zu äußern", schrieb der "Daily Star".

10:59 Uhr

Fährunglück im niederländischen Wattenmeer, zwei Tote, Junge wird vermisst

Vor der niederländischen Küste ist bei der Wattenmeer-Insel Terschelling eine Fähre mit einem Wassertaxi zusammengestoßen. Zwei Menschen starben und mehrere Menschen wurden verletzt, wie die Einsatzkräfte am Freitag mitteilten. Ein zwölf Jahre alter Junge werde noch vermisst, so ein Sprecher der Küstenwache im Radio. Mehrere Rettungsteams seien im Einsatz.

Der Unfall geschah am Morgen ein paar hundert Meter vor der Küste von Terschelling. An Bord des Wassertaxis waren nach Angaben der Küstenwache sieben Menschen. Es sei aus unbekannter Ursache mit der Schnell-Fähre "Tiger" mit etwa 27 Menschen an Bord zusammengestoßen und gekentert. Die Fähre war auf dem Weg nach Harlingen auf dem Festland und wurde den Angaben zufolge beschädigt. Sie konnte jedoch bis nach Harlingen weiterfahren. An Bord der Fähre kam nach Angaben der Einsatzkräfte niemand zu Schaden.

10:29 Uhr

Wenn Sonntag Wahlen wären, dann ...

Wenig überraschend, aber: Die Koalition befindet sich im Stimmungstief. Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, hätte die "Ampel" nach aktuellem ZDF-"Politbarometer" keine Mehrheit mehr. Die SPD verbessert sich zwar um einen Punkt auf 19 Prozent, die Grünen verschlechtern sich aber um einen Punkt und kommen auf 21 Prozent. Die FDP gibt ebenfalls einen Punkt ab und landet bei sechs Prozent.

Die CDU/CSU verbessert sich um einen Punkt und kommt auf 28 Prozent. Auch die AfD legt laut "Politbarometer" um einen Punkt zu und erreicht 15 Prozent. Die Linke würde mit unveränderten fünf Prozent gerade so in den Bundestag kommen.

Bei einem solchen Ergebnis hätte die Ampel-Koalition zurzeit keine parlamentarische Mehrheit mehr. Reichen würde es hingegen für eine Koalition der CDU/CSU mit den Grünen. Insgesamt erhält die Bundesregierung aktuell eher bescheiden positive Zufriedenheitswerte. Während die meisten mit der Arbeit der SPD in der Regierung eher zufrieden sind, meint eine Mehrheit von 53 Prozent, dass die FDP in der Regierung eher eine schlechte Arbeit macht.

Die Politikerspitze im Überblick:

  • Bundeskanzler Olaf Scholz denkbar knapp in Führung: Er wird auf der Skala von +5 bis -5 mit einem Durchschnittswert von 0,9 (Ende September: 0,5) eingestuft.
  • Auf Platz zwei liegt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ebenfalls mit 0,9 (0,5) und einigen Hundertstel weniger.
  • Danach folgen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit 0,8 (0,4),
  • Landwirtschaftsminister Cem Özdemir mit 0,6 (0,5),
  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit 0,3 (minus 0,1),
  • CSU-Chef Markus Söder mit 0,0 (minus 0,2),
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mit minus 0,1 (minus 0,1),
  • CDU-Chef Friedrich Merz mit minus 0,2 (minus 0,3)
  • Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht mit minus 0,9 (minus 1,3).
  • Schlusslicht bleibt AfD-Partei- und Fraktionschefin Alice Weidel mit minus 2,7 (minus 2,8).
10:00 Uhr

Shakiras "dunkelste Stunden" in einem neuen Song mit brutalem Video

Generell war es in letzter Zeit nicht einfach für Shakira: Die Sängerin muss sich vor der spanischen Regierung wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung rechtfertigen und sich um ihren schwer gestürzten Vater kümmern. Zu allem Überfluss dann auch noch die Trennung von ihrem zehn Jahre jüngeren Mann, dem Fußballer Gerard Piqué. Zwölf Jahren war die Kolumbianerin und der Spanier ein Paar, zwei Kinder haben sie, die Trennung war für Shakira nicht einfach. Ihre derzeitige Situation bezeichnete die Musikerin gegenüber der Zeitschrift "Elle" daher als ihre "dunkelste Stunde".

Doch anstatt in Herzschmerz und Selbstmitleid zu versinken, stürzt sich Shakira in Arbeit. Sie hat ein neues Album fertiggestellt, ihr erstes seit fünf Jahren. "In meinem Fall ist Songs schreiben wie zum Therapeuten gehen, nur günstiger", scherzt sie. Die Musik helfe ihr, ihre Gefühle zu verarbeiten, zu verstehen und zu heilen. "Und ich habe das Gefühl, dass die Musik Licht in mein Dunkel bringt."

Ihr Video zu "Monotonía" kommt mit einer krassen Visualisierung eines Beziehungsendes daher. Der Song beginnt mit der Erklärung: "Es war nicht deine Schuld, es war nicht meine Schuld. Es war die Schuld der Monotonie. Ich habe nie etwas gesagt, aber es tat weh. Ich wusste, dass das passieren würde." Unterstützt wird sie von dem puerto-ricanischen Latin Superstar Ozuna. Das Musikvideo zeigt eine blutige Begegnung mit ihrem Ex in einem Supermarkt, in der er ihr Herz aus ihrem Körper schießt.

09:24 Uhr

Horror-Crash auf A40 mit Geisterfahrerin

Nach einem Zusammenstoß zwischen drei Autos nach einer Falschfahrt auf der Autobahn 40 zwischen Gelsenkirchen und Bochum in Nordrhein-Westfalen sind zwei Menschen gestorben. Die Geisterfahrerin sei am Freitagmorgen nach der Kollision mit ihrem Wagen abgehoben und auf der Gegenfahrbahn gelandet, sagte eine Sprecherin der Polizei. Die Geisterfahrerin und ein Mann aus einem der beiden erfassten Autos seien gestorben, der andere Fahrer sei schwer verletzt worden.

Warum die Frau auf der falschen Seite fuhr, sei bislang noch nicht geklärt. Die A40 wurde zwischen Bochum und Essen zeitweise in beide Richtungen gesperrt. Es bildeten sich Staus.

09:00 Uhr

Schlagzeilen am Morgen

08:45 Uhr

Cancel Culture in der Türkei

Die türkische Popsängerin Gülsen wollte nach eigenem Bekunden nur einen Scherz machen. Dass ihr wegen einer flapsigen Bemerkung irgendwann einmal bis zu drei Jahre Haft "wegen Volksverhetzung" drohen, hätte sie wohl damals nicht gedacht. Bei einem Konzert im April sagte die Sängerin, die "Perversität" eines Bandkollegen sei auf dessen Zeit an einer Imam-Hatip-Schule zurückzuführen. Ein sensibler Bereich für einen Scherz - denn die religiösen Bildungseinrichtungen sind eines der Lieblingsprojekte der türkischen Regierung und werden stark gefördert - auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erhielt dort seine Ausbildung.

  • Von diesem Freitag an muss sich die Künstlerin vor Gericht verantworten. Die 46-Jährige ist bekannt für ihre schrillen Auftritte, bei denen sie sich oft auch leicht bekleidet und mit ausgefallenen Outfits zeigt. Außerdem drückte Gülsen offen ihre Solidarität mit Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen (LGBT) aus.
  • Auch Popsängerin Aleyna Tilki zeigte sich solidarisch mit der LGBT-Gemeinschaft, weil auf einer Demonstration in Istanbul vor den Gefahren durch Homosexualität für Kinder und die Gesellschaft gewarnt wurde. Die 22-Jährige kritisierte mit einem Tweet die homophobe Aktion. Kurz danach wurde ihr Konzert Ende September abgesagt. Ihre Äußerungen seien nicht "mit unserer Kultur vereinbar" und hätten Betroffenheit in der Bevölkerung ausgelöst, hieß es von den Behörden.
  • Die Sängerin Melek Mosso wurde im Juni auf dem Internationalen Isparta Gül Festival ausgeladen, weil ultrakonservative Jugendverbände erklärten, dass Mosso Unmoral fördere. Die Künstlerin hatte sich in der Vergangenheit für Frauenrechte eingesetzt.
  • Oder das Konzert der Band Zakkum, das für September in Sanliurfa angesetzt war. Es wurde abgesagt, weil Vertreter von religiösen Vereinen aufgrund des Bandnamens Bedenken hatten. Bei Zakkum - zu Deutsch Oleander - handele es sich um eine Pflanze aus der Hölle. Dies sei in einer Stadt wie Sanliurfa, die Verbindungen zum Propheten aufweise, nicht angemessen. Erst nach einer Empörungswelle gaben die Behörden nach, das Konzert konnte doch über die Bühne gehen.

Nicht nur einzelne Künstler, sondern gleich ganze Festivals wurden diesen Sommer reihenweise "gecancelt". Viele Absagen wurden offiziell damit begründet, dass es Sicherheitsbedenken gebe. Der Vorsitzende des türkischen Berufsverbands für Musiker Mesam, Recep Ergül, hingegen hält die zahlreichen Verbote von beliebten Festivals für einen Versuch, Gesellschaft und Kultur nach den Belieben der türkischen Machthaber zu formen.

08:16 Uhr

Was heute wichtig wird

Freitag, fast schon Wochenende. Oder ist bei Ihnen bereits Wochenende? Weil Sie zum Beispiel eine Vier-Tage-Woche haben? Mit vollem Lohnausgleich natürlich. Viele Menschen würden sich sicher dafür aussprechen, wenn ihnen ihr Arbeitgeber ein solches Angebot machen würde. Wie sieht's bei Ihnen aus, würden Sie ja sagen? Lassen Sie es mich, Sabine Oelmann, wissen und schreiben Sie mir an dertag@n-tv.de, wenn Sie mögen.

Was heute ansteht:

  • Im Ukraine-Krieg besteht die Gefahr einer neuen Front - in Belarus bringen Kremlchef Putin und Machthaber Lukaschenko gemeinsam Truppen in Stellung. Offiziell beteuert Minsk, in der Ukraine nicht aktiv eingreifen zu wollen. Kiew aber sieht Belarus längst als Kriegspartei - auch weil Moskau die Militärbasen des Nachbarn von Anfang an für Angriffe auf die Ukraine genutzt hat.
  • Vor der UN-Weltklimakonferenz in Ägypten drängen Menschenrechtler und Aktivisten auf härtere Forderungen an die Gastgeber. Die COP drohe, das Image eines Landes zu tünchen, in dem Proteste faktisch verboten sind und Regierungskritiker verfolgt werden. Geht der Klimaschutz in diesem Jahr auf Kosten der Menschenrechte?
  • In Brüssel haben sich die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten beim Gipfeltreffen auf gemeinsame Maßnahmen zur Eindämmung der ansteigenden Energiepreise geeinigt. Wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, am frühen Freitagmorgen mitteilten, gibt es nun einen "sehr guten und soliden Fahrplan", um weiter am Thema Energiepreise zu arbeiten. Die 27 Länder haben sich unter anderen darauf geeinigt, an einem gemeinsamen Gaspreisdeckel arbeiten zu wollen.
  • Heute soll entschieden werden, ob die Kreditwürdigkeit von Großbritannien herabgestuft wird. Damit könnten die Finanzierungskosten des Staates mitten in der Regierungskrise steigen. Die britische Premierministerin Liz Truss kündigte am Donnerstag angesichts einer fatalen Regierungsbilanz nach rund sechs Wochen ihren Rücktritt an. Mit dem am 23. September vorgestellten "Mini-Haushalt", der umfassende unfinanzierte Steuer-Kürzungen vorsah, hatte sie schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten ausgelöst und das Pfund unter Druck gesetzt.
  • Der Bundestag stimmt heute nach einer Debatte über den 200 Milliarden Euro schweren Abwehrschirm gegen die sprunghaft gestiegenen Energiepreise ab. Dazu soll der in der Coronavirus-Pandemie geschaffene Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) reaktiviert und befüllt werden. Noch in diesem Jahr sollen 200 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, damit der WSF Unternehmen und Bürgern helfen kann.
07:50 Uhr

30 weitere Jahre für Nawalny in Haft?

Der inhaftierte Kremlkritiker Alexej Nawalny sieht sich nach Angaben seines Anwalts neuen Vorwürfen der russischen Justiz ausgesetzt. Er könne bestätigen, dass ein Strafverfahren etwa wegen des Aufrufs zur Förderung von Terrorismus, der Finanzierung von Extremismus sowie der Verbreitung von Nazismus eingeleitet worden sei, so der Jurist. Insgesamt drohen ihm damit nach eigenen Angaben bis zu 30 Jahre Haft.

Nawalny reagierte mit Ironie. "Selten hat ein Krimineller in Freiheit so viel verbrochen wie ich hinter Gittern", schrieb der 46-Jährige bei Instagram. "Ich habe eine offizielle Benachrichtigung erhalten, dass ein neues Strafverfahren gegen mich eröffnet wurde, ich bin ein Genie der Unterwelt", scherzte der 46-Jährige. "Ihr dachtet alle, ich sei zwei Jahre lang im Gefängnis isoliert gewesen. Aber es hat sich herausgestellt, dass ich aktiv Verbrechen begangen habe."

Die neuen Anschuldigungen stehen laut Nawalny im Zusammenhang mit Videos seiner Unterstützer, die aus dem Exil heraus die russische Führung kritisieren. Nawalny selbst hat die Entscheidung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Truppen in die Ukraine zu entsenden, aus dem Gefängnis heraus wiederholt kritisiert. Nawalny war im März vergangenen Jahres zu einer neunjährigen Haftstrafe wegen Betrugs verurteilt worden, nachdem er im Januar 2021 bei seiner Rückkehr aus Deutschland festgenommen worden war. In Deutschland hatte er sich von einem Giftanschlag erholt, für den er den Kreml verantwortlich macht.

07:35 Uhr

Vier-Tage-Woche bald auch in Deutschland?

Vier Tage arbeiten, drei Tage Wochenende - und das bei gleichem Gehalt? In Deutschland ging die Diskussion zuletzt in eine andere Richtung: Industriepräsident Siegfried Russwurm symphatisierte mit der 42-Stunden-Woche, und Gesamtmetallchef Stefan Wolf brachte die Rente mit 70 ins Spiel. Das Argument: Wenn die Babyboomer bald in Rente gehen und immer weniger arbeitende Bevölkerung zur Verfügung steht, müssen die Verbleibenden länger ran.

Arbeitsforscher Philipp Frey vom Karlsruher Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse hält dagegen: "Natürlich ist es erstmal kontraintuitiv zu sagen: 'In einer Lage, wo wir eher wenige Arbeitskräfte zur Verfügung haben, verkürzen wir jetzt die Arbeitszeit'." Es gebe mittlerweile aber eine sehr gute Studienlage zu steigender Produktivität bei Arbeitszeitverkürzung. "Volkswirtschaftlich ist es definitiv möglich." In einer Studie in Großbritannien, an der mehr als 70 Unternehmen beteiligt sind, die ihren insgesamt über 3300 Beschäftigten zunächst für sechs Monate einen zusätzlichen freien, bezahlten Tag pro Woche gewähren, antworteten zur Halbzeit 86 Prozent der befragten Unternehmen, sich die Vier-Tage-Woche auch langfristig vorstellen zu können. 88 Prozent gaben an, das Modell funktioniere gut in ihrem Arbeitsalltag.

In Island zeigte eine Studie unter 2500 Beschäftigten, dass die Produktivität bei einer Vier-Tage-Woche und meist reduzierter Arbeitszeit größtenteils gleich blieb oder besser wurde, Belgien will die Vier-Tage-Woche sogar landesweit ermöglichen. Allerdings wird die wöchentliche Arbeitszeit nicht verkürzt.

06:57 Uhr

Baerbock empfängt Balkan-Außenministerinnen und -minister

Ein Außenministertreffen unter Vorsitz der deutschen Ressortchefin Annalena Baerbock berät am Freitag in Berlin über die Lage auf dem Balkan. Zu den Teilnehmenden zählen die Außenministerinnen und -minister von Serbien, Bosnien, Kosovo, Albanien, Nordmazedonien und Montenegro. Auch die Ressortchefs mehrerer EU-Länder sind dabei. Die Beratungen finden statt im Rahmen des so genannten Berliner Prozesses; dieser verfolgt das Ziel, die Annäherung der Balkanstaaten an die EU voranzubringen.

Bei dem Treffen geht es nach Angaben des Auswärtigen Amts insbesondere darum, konkrete Schritte zur Verbesserung der regionalen Kooperationen im Westbalkan zu erreichen, vor allem mit Blick auf die Schaffung eines gemeinsamen regionalen Marktes. Weitere Themen sind die Energiesicherheit und die gemeinsame grüne Agenda. Am Donnerstag hatten sich bereits die Innenministerinnen und -minister der Region bei Bundesinnenministerin Nancy Faeser in Berlin getroffen.

06:41 Uhr

Neue Unwetter in Australiens Hochwassergebieten erwartet

In den Hochwasser-Regionen an der Ostküste Australiens warnen Meteorologen vor neuen Unwettern mit heftigen Regenfällen. Das Sturmgebiet erstreckt sich über eine Länge von 3500 Kilometern vom Norden Queenslands bis zum südöstlichen Bundesstaat Victoria, wie auf Satellitenaufnahmen zu sehen war. Der Wetterdienst gab am Freitag Unwetterwarnungen heraus und betonte, es drohten neue Sturzfluten.

In den Städten Echuca und Moama am Murray River gab es Evakuierungsanordnungen. Auch immer mehr Tiere sind von den Fluten betroffen. Tierschützer befürchteten, dass bereits Tausende Tiere ertrunken sein könnten.

Australiens Ostküste war in diesem Jahr schon mehrmals von außergewöhnlich starkem Regen und verheerenden Überschwemmungen betroffen. Ein Bericht des Weltklimarates (IPCC) vom Februar 2022 geht davon aus, dass das Land in Zukunft noch häufiger von verheerenden Naturereignissen heimgesucht wird. Stärkere Hitze, gefährlichere Feuer, mehr Dürren und Überschwemmungen, ein höherer Meeresspiegel und trockenere Winter sind demnach zu erwarten.

06:21 Uhr

Im Südwesten wird es nass - 19 Grad in Bremen

Heute ist es wechselnd bis stark bewölkt, zeitweise ziehen Regen und Schauer durch, vereinzelt sind auch kräftige Gewitter dazwischen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt zunächst vor allem im Südwesten und später in der Mitte und im Nordwesten. Daneben überwiegen im Osten und Nordosten sowie in Südostbayern bis zum Nachmittag längere trockene Abschnitte und gebietsweise scheint auch etwas die Sonne.

Die Höchstwerte liegen bei 13 Grad im Erzgebirge, 17 Grad in München, 19 Grad in Bremen und bis 21 Grad am Oberrhein. Teils weht mäßiger, vor allem bei Schauern und Gewittern stark böiger Wind aus Ost bis Südwest, im Bergland frisch mit starken bis stürmischen Böen.

06:00 Uhr

Schlagzeilen aus der Nacht

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