"Ich bin ein Star, holt mich hier raus!" Der Rückzug des Light-Wolfs
30.01.2015, 06:31 Uhr
Eine letzte Umarmung von Rolfe, dann darf Walter ins Luxushotel einziehen.
(Foto: RTL)
Tag 14: Walter ist raus, Tanja huscht kurz durchs Bild, Rolfe wäscht mit Maren ab und Aurelio ist schwer bettlägerig. Indiana-Jörn unterhält mit einer weiteren Prüfung und hilft Deutschland damit über die erste Trauerphase hinweg.
Der Schock, nachdem Walter, the one and only, raus ist, sitzt immer noch tief. Beinahe andächtig zieht der Abgänger ein Fazit über seine Zeit im Camp, versetzt mit einem Schuss Selbstbeweihräucherung. Nun hat Walter Zeit, die Medienwelt mit seinem Charme, seinem Esprit und seinen Visionen zu verzaubern. Klar, er zählt mittlerweile bereits sechzig Lenze, aber bitte, die Frage muss erlaubt sein: "Welcher 60-Jährige sieht schon so aus?" Logo, dass die 67-76-Jährigen jetzt "ich, ich, ich!" krakeelen, doch Hand aufs Herz: Das tun sie auch nur, weil sie neidisch sind, dass "alle drei jungen Mädchen im Camp" total auf den Walter gestanden haben. Ja, das muss man ihm gönnen: "Das war eine Genugtuung ohne Ende."
Held des Tages: Indiana Jörn ergattert fünf Sterne
Zitat des Tages: "Ich bin ab sofort für alle Medien frei..." (Walter)
Stimmung im Camp: friedlich, freundlich, schnarchig
Das Camp verlassen musste: Aurelio
Dass der "Wetten, dass....?-Ablehner" ein Misanthrop und Pessimist vorm Herrn sein soll, kann man ihm nun wirklich nicht nachsagen. Für sein plötzliches Urwald-Ende hat die selbsternannte Führungspersönlichkeit eine schlichte Erklärung: Sein Ausscheiden liegt nicht daran, dass er von den Zuschauern raus gewählt wurde, sondern weil keine Sau mehr für ihn angerufen hat.
Dass Deutschland Walter aber abgöttisch liebt, zeigt sich am Empfang vor dem Hoteleingang des dekadenten Luxusbunkers, in den alle Abgänger verfrachtet werden: Fotografen, wohin das Auge schaut, blonde Urwald-Damen fallen dem "Dschungelkönig der Herzen" um den Hals und flüstern ihm von geilen Werbedeals ins Ohr. Bald werden wir dich als "Slim Shady" bei "Check24" rumhopsen sehen, meint man zu hören. Einige namenhafte Hollywoodstars sollen sich bereits um Walters deutsche Synchronstimme reißen. "Unglaublich".
Jörn und seine "Matrix"
Ansonsten sind nach Walters Rausschmiss immer noch alle ziemlich down. Zu Beißen gibt’s ja auch kaum was. Besonders Sexgott Savina hat arg zu knapsen. Seine Probleme: Im Camp sind keine Ladys, die in sein Beuteschema passen, er hat fast keine Muckis mehr, die Nerven liegen blank und vom einst so großen Wortschatz ist nur ein "definitiv" und "auf jeden Fall" übriggeblieben. Gut, dass wenigstens einer jetzt den Laden zusammenhält: Jörni - "The Invisible Man".
Endlich kann der Mini-Rambo nochmal in einer Dschungelprüfung Gas geben. Rennen, Schwimmen, Springen, Hindernissen ausweichen: das volle Programm. Obschon Jörni durch den Nahrungsmangel mit seinen Kräften haushalten muss, ist er von Anfang an in seinem Element. Da gibt es kein: Nö, ich will aber vorher noch ne Stulle essen, oder, huch, das ist mir zu anstrengend, nein Jörn rockt die Prüfung im Alleingang. Endlich steht ihm sein sonst so tadelloses Verhalten, das zwar jeder Schwiegermutter das Herz aufgehen lässt, aber im Dschungel so fehl am Platze wirkt wie eine Sanddüne, nicht mehr im Weg. Und obwohl der "Indiana Jones" von Tümpelhausen sich "wie in der Matrix" fühlt, als ihn ein paar dreiste Arschgeigen aus dem Hinterhalt mit Bällen beschießen, hält er bis zum Ende durch und ergattert alle fünf Sterne.
"Schnell, er braucht Sauerstoff"
Doch dann der Schock: Ganz Deutschland hält den Atem an. Jörn kriegt kaum Luft, taumelt, sieht nur noch Schwarz. Der Zuschauer rafft gar nicht so schnell, was geschieht. Eben noch krass geile Action, läuft plötzlich "Emergency Room". Susanne, ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht umschalten, will der Zuschauer seine Frau schon ankläffen, als Dr. Bob wie in Zeitlupe angerannt kommt und dem armen vollkommen entkräfteten Dschungelprüfungskönig die Sauerstoffmaske auf sein blassblaues Mündchen setzt. Doch Jörni ist ein Steher und verkündet in Windeseile im Camp die frohe Botschaft. Es sind meist die einfachen Dinge, die einen glücklich machen. Und manchmal kann das Glück dieser Erde auf einem gefüllten Abendbrotteller liegen.
Was sonst noch geschah
Nachdem Aurelio Walter so schön römisch verabschiedet hat, sind auch seine Stunden im Camp gezählt. Sichtlich erleichtert über seinen Rausschmiss streicht er sich durch den angegrauten Bart, bevor er sein Revier verlässt. Zum Schluss macht er noch einmal von seinem kargen Wortschatz Gebrauch und wird wie seine Verwandten, die Wölfe in Brandenburg, für viele Jahre von der Bildfläche verschwinden, bevor er zurückkehrt und dann wegen seiner Fähigkeit eines konfliktarmen Miteinanders unverzüglich unter Artenschutz gestellt wird.
Tag 13 im Dschungel: Brüste weg, Imperator fort!
Tag 12 im Dschungel: Rosetten-Queen schluckt alles
Tag 11 im Dschungel: "Öl auf der Flamme der Seele"
Tag 10 im Dschungel: Das Ende der Zuversicht
Tag 9 im Dschungel: Das Schnarchcamp lässt das Mäkeln nicht
Tag 8 im Dschungel: "Tears in the Tümpel"
Tag 7 im Dschungel: Wenn Rotzgören fast kotzen
Tag 6 im Dschungel: "Chakalaka, es krabbelt im Po"
Tag 5 im Dschungel: "Tatütata der Präsident"
Tag 4 im Dschungel: "Pimmel raus und alles"
Tag 3 im Dschungel: Eine geballte Krankheit namens Walter
Tag 2 im Dschungel: Heimweh, Hashtags und die Sara-Kulka-Diät
Tag 1 im Dschungel: Schlüpfer-Schnüffler und Kotzfrucht-Schlürfer
Quelle: ntv.de