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Streaming-Dienst Tidal erntet Häme Jay Z schmollt und gibt das Opfer

Alicia Keys, Rihanna, Madonna, Beyoncé und Nicki Minaj (v.l.) haben Tidal mitgegründet. Der gewünschte Erfolg bleibt aus.

Alicia Keys, Rihanna, Madonna, Beyoncé und Nicki Minaj (v.l.) haben Tidal mitgegründet. Der gewünschte Erfolg bleibt aus.

(Foto: Twitter/Madonna)

Tidal soll Künstler unterstützen, Fans begeistern und in jedem Fall ein ganz großes Ding werden. Bislang allerdings sieht sich die Musik-Streaming-Plattform von Jay Z vor allem Kritik ausgesetzt. Zornig rechtfertigt sich der Rapper auf Twitter.

Jay Z kennt man als selbstsicheren Rap-Mogul, der mit so ziemlich allem Erfolg hat, was er anpackt. Bei seinem Musik-Streaming-Dienst Tidal sieht die Sache derzeit noch etwas anders aus. Wohl deswegen ließ sich Shawn Carter, so sein bürgerlicher Name, jetzt zu einer Twitter-Tirade voll von Anschuldigungen und Rechtfertigungen hinreißen. Mit dem Tweet "Bewusstseinsstrom in 5, 4, 3, 2..." leitete Jay Z eine ganze Reihe von Posts ein.

Der Rapper glaubt anscheinend, dass seine Konkurrenz ihn und den Service absichtlich schlecht macht. "Es gibt viele große Firmen, die Millionen für eine Schmierenkampagne ausgeben. Wir sind nicht Anti-Irgendwer, wir sind Pro-Künstler und -Fan", schreibt Jay Z.

Vermutlich meint der Musiker damit direkte Konkurrenten wie den beliebten Dienst Spotify, der laut eigenen Angaben über 15 Millionen zahlende und 60 Millionen aktive Nutzer besitzt. Tidal bringt es laut einem der Tweets von Jay Z nach weniger als einem Monat auf rund 770.000 zahlende User.

"Gebt uns eine Chance"

Man sei erst seit Kurzem im Geschäft und auch der "iTunes Store wurde nicht an einem Tag erbaut", schreibt der 45-jährige Jay Z weiter. "Bitte gebt uns eine Chance zu wachsen und besser zu werden.".

An Tidal sind hochkarätige Musiker beteiligt, darunter sind neben Jay Z's Ehefrau Beyoncé unter anderem Madonna, Rihanna, Kanye West und Nicki Minaj. Das Unternehmen beteiligt Künstler mit einem höheren Anteil an den Einnahmen als die Konkurrenz. Allerdings muss es sich den Vorwurf gefallen lassen, dieses System würde vor allem den bekannten Stars helfen, noch mehr Kohle zu scheffeln. Deswegen betont Jay Z via Twitter, nicht nur die Gründungsmitglieder bekämen große Ausschüttungen. Die gleiche 75-Prozent-Regelung gelte für alle Künstler.

Kanye West zieht den Schwanz ein

Die Bewertungen von Tidal und das Interesse der User können bislang bestenfalls als mittelprächtig bezeichnet werden. Während Spotify in den iOS- und Android-Stores mit durchschnittlich 4,5 von 5 möglichen Sternen bewertet ist, bringt es Tidal nur auf je 3 von 5 Punkten.

Auch in den jeweiligen Charts ist der Dienst nirgendwo in der Nähe der beliebtesten Downloads zu finden. Zunächst konnte Tidal laut dem Portal "Metro" in die Top 20 der iPhone-Download-Charts aufsteigen, war kurze Zeit später allerdings nicht einmal mehr unter den besten 700 zu finden.

Noch einer scheint sich übrigens bereits nach kurzer Zeit nicht mehr für Tidal zu interessieren: Kanye West. Der Freund von Jay Z, der vor dem Start des Streaming-Dienstes noch begeistert die Werbetrommel rührte, ließ kürzlich alle Tidal-Tweets von seinem Twitter-Profil verschwinden.

Quelle: ntv.de, ame/spot

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