Sie war nackt. Sie war tapfer. Sie hat gern dreckigen Sex. Wenigstens manchmal. Und doch hat es für Micaela Schäfer nicht zur Dschungel-Krone gereicht. Stattdessen stellt sich nun die alles entscheidende Frage zwischen Rocco, Kim und Brigitte: Was geht los da rein?

Das Finale steht bevor. Und siehe da - wie auf Bestellung hat RTL doch noch den Ausschalter der Regenmaschine gefunden. Oder war es etwa Brigittes Tanz für den "Wassergott", der dafür sorgte, dass Vincent fast trocken das Camp verlassen konnte? Zwar sind die Straßen zum 5-Sterne-Hotel noch gesperrt, doch auch ein Baucontainer ist für den Schweizer selbstredend allemal besser, als noch einen Tag länger im Lager zu bleiben. "Jetzt bin ich wieder ein Rabe", freut er sich wie eine diebische Elster - scheinbar haben Raben ein besonderes Faible für Kaffee und Kippen.

Auch Brigitte hat das Prinzip des Spiels allmählich verstanden und bemerkt scharfsinnig: "Jetzt sind wir vier." Und Kim hat am 15. Tag ihrer Dschungel-Jugendspiele doch tatsächlich bereits gerafft, dass sie in der Wildnis ist. Den besten Beweis dafür liefert eine Maus im Trinkwasser-Sack. "Die ist mausetot", reiht sich Micaela in die Liga der Camp-Philosophen mit ein, um dann allerdings ebenso tatkräftig die Entsorgung des toten Tiers zu übernehmen. Wäre das nicht eigentlich eine Aufgabe für den Mann im Camp gewesen? Doch zumindest in dieser Hinsicht ist es Micaela, die die Hosen im Lager an hat.

Ratlose Sexpertin

Als sie sich mit Rocco zur Schatzsuche im Hühnerstall aufmacht, trägt Micaela sogar ganze "zwei Slips". Und dank des mit Matsch an ihr haftenden Federkleids fühlt sie sich glatt verhüllter als je zuvor im Dschungel: "Also, jetzt hab' ich doch echt viel an." Erfolgreich rupfen sie und Rocco mit dem Geflügel im Gehege ein Hühnchen und tragen die Schatzkiste nach Hause.

Doch als es darum geht, wieviele Sexpartner die Deutschen durchschnittlich im Leben haben - 6 oder 18 - scheitert das Team bereits an der Frage: "Was ist denn mit Sexpartner gemeint?", weiß die Sexpertin Micaela auf einmal keinen Rat mehr, um später zu bekennen, dass sie es bislang auf lediglich unterdurchschnitliche drei Bettgefährten gebracht hat. Aber wenigstens war der Sex mit denen ja ab und an dreckig, wie wir wissen. Da auch die Dänin Brigitte, die polnischstämmige Kim und Halbitaliener Rocco keinen blassen Dunst von der Libido der Deutschen haben, antworten sie 18 - und liegen daneben.

Ins Schwarze trifft Kim unterdessen wieder einmal bei ihrer Dschungelprüfung. Als süße Pocahontas unterstreicht sie ihre Ambitionen auf den Dschungel-Thron, indem sie sich eine Glasglocke über ihrem Kopf teils minutenlang mit Spinnen, Krebsen, Ratten und Kakerlaken teilt. "Das ist nicht gut", bringt es Brigitte im Nachhinein abermals scharfsinnig auf den Punkt, als die immer noch mit Kakerlaken übersäte Kim ins Camp zurückkehrt. Doch wenigstens kann sich die 19-Jährige später im wahrsten Sinne des Wortes wieder befreit aufs Ohr hauen. Nie war Dr. Bob wertvoller als in dem Moment, in dem er Kim ein allzu zutrauliches Krabbeltier aus dem Gehörgang pulte.

Der Untergang der Tititanic?

Rocco und Brigitte schmieden derweil schon Pläne für die Zeit nach dem Camp. "Was geht los da rein?"- der von la Nielsen geprägte Spruch wäre für die beiden so ziemlich für alles gut, von einem Song bis zur Fernsehshow. Geht was los da rein? Na, wir werden sehen.

"Wer ist Micaela?", fragt sich Brigitte auch noch nach 15 Tagen im Camp an der Seite des Erotikmodels. Und auch ich muss nach längerem Nachdenken zugeben, dass ich diese Frage nicht so genau beantworten kann. Den übrigen Zuschauern scheint es genauso zu gehen - sie werfen die vermeintliche Geheimfavoritin kurz vor der Zielgeraden aus der Show. Nix ist es mit dem reinen Frauenpower-Finale, von dem Micaela geträumt hatte. Sollte Rocco tatsächlich die weibliche Konkurrenz ausstechen und wir den Untergang der Tititanic erleben?

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