Fußball

So läuft der 24. Spieltag FC Bayern hat Gnabry, Müller seinen Spaß

Dortmunds Erling Haaland trifft und trifft und trifft - auch gegen Freiburg?

Dortmunds Erling Haaland trifft und trifft und trifft - auch gegen Freiburg?

(Foto: picture alliance/dpa)

Der FC Bayern versucht, ohne Toptorjäger zu treffen - der BVB und Haaland versuchen weiterzumachen. Und im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga? Will Werder eine Negativserie brechen, Hertha die Schlammschlacht beenden und Paderborn vom letzten Tabellenplatz weg.

Was macht der FC Bayern?

Vorsicht, Abkürzung. Der FC Bayern bestreitet am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga die erste Partie n. d. V. v. R. L., was ausgeschrieben bedeutet: nach der Verletzung von Robert Lewandowski. Der Führende der Torschützenliste in der Bundesliga mit 25 Treffer in 23 Spielen und in der Champions League mit elf Toren in sechs Partien fällt mit einem Anbruch der Schienbeinkante mindestens vier Wochen aus. Also muss am Samstag bei der TSG Hoffenheim (ab 15.30 Uhr, alle Spiele im Liveticker bei ntv.de) jemand anderes ran. Nur wer? Die nach seiner erneuten Gala in London offensichtliche Antwort ist Serge Gnabry.

Bayerns Tor-Hoffnung liegt nach dem Ausfall von Robert Lewandowski auf Serge Gnabry.

Bayerns Tor-Hoffnung liegt nach dem Ausfall von Robert Lewandowski auf Serge Gnabry.

(Foto: REUTERS)

Denn der weiß, was er zu tun hat. Und allzu viele weitere Optionen hat Trainer Hans-Dieter Flick schlicht nicht, auch wenn Alphonso Davies bestimmt auch verzaubern könnte, wenn er im Sturm spielt. Zumal ihm Thomas Müller angedroht hat: "Wenn er einen Millimeter nachlässt, dann bin ich hinter ihm her und beiße ihm in die Wadeln - sofern ich ihn erwische." Also, wer ersetzt den polnischen Weltklasse-Angreifer? Neben Lewandowski steht nur ein Mittelstürmer im Kader. Das ist Fiete Arp, der allerdings seit seinem Wechsel von Hamburg nach München erst zu fünf Einsätzen kam - in der Zweitvertretung in der dritten Liga. Flick sagte: "Wir werden das auffangen, in welcher Form auch immer." Aha. Was er aber verriet: "Philippe wird auf jeden Fall spielen", sagte der Trainer und gab dem Brasilianer Coutinho eine Einsatzgarantie. "Er macht es sehr gut im Training. Wir hoffen, dass bei ihm der Knoten platzt."

Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder lobte den Verletzten, ist aber nicht unglücklich: "Wenn Lewandowski nicht mitmachen kann, ist das schon ein Vorteil für den Gegner. Er ist seit zehn Jahren der beste Stürmer der Liga." Allerdings fehlen auch der TSG Offensivakteure, nachdem sich Zwölf-Millionen-Euro-Wintertransfer Munas Dabbur (Knie) und Sargis Adamyan (Sprunggelenk) bis auf Weiteres abmeldeten. Das Hinspiel in München gewann Hoffenheim mit 2:1, in Sinsheim gewann die TSG zwei der jüngsten drei Duelle. Tipp: Der FC Bayern tut sich ohne Lewandowski schwer, aber Gnabry und Müller treffen zum 2:0.

Gegen wen trifft BVB-Juwel Erling Haaland diesmal?

Gegen den SC Freiburg, der tritt am Samstag ab 15.30 Uhr beim formstarken BVB an, bei dem Lukasz Piszczek die seit Kurzem neu entdeckte Abwehrstabilität symbolisiert und trotzdem auf einen neuen Vertrag wartet. Dass Haaland trifft, ist dabei keine allzu mutige Vorhersage, schließlich hat der Norweger in acht Spielen zwölf Tore erzielt. Weshalb er am Montag im Training etwas kürzer trat, um am Wochenende in Top-Form zu sein. Die hat auch Jadon Sancho, der an 40 der 65 Dortmunder Tore in der Liga beteiligt war: 13-mal als Torschütze, 15-mal als direkter Vorbereiter und zwölfmal als Passgeber zur Vorlage.

Sportdirektor Michael Zorc sagte dem "Kicker": "Jadon hat das ganze Repertoire drauf", statt wie viele andere entweder stark im Abschluss zu sein oder gut in der Vorbereitung. Und zu Hause läuft es ohnehin gut, im Westfalenstadion erzielte der BVB in dieser Saison bislang durchschnittlich 3,6 Tore pro Spiel und ist noch ungeschlagen. Auch deshalb sagt Freiburgs Keeper: "Es ist eine Riesenaufgabe, da brauchen wir einen außergewöhnlichen Tag, um dort bestehen zu können." Tipp: Den hat Freiburg leider nicht, Dortmund gewinnt mit 3:0.

Ist Nkunku bereit für eine Gala?

Christopher Nkunku soll Tore vorbereiten - am besten wieder viele.

Christopher Nkunku soll Tore vorbereiten - am besten wieder viele.

(Foto: REUTERS)

Topspielzeit in Leipzig, der Tabellenzweite trifft am Sonntag ab 15.30 Uhr auf den Tabellenfünften aus Leverkusen. Für die Gastgeber auf der Habenseite: ein Christopher Nkunku in Topform. Der 22-Jährige hatte sein Team zum hoch verdienten 5:0 beim FC Schalke 04 geführt, vier der fünf Tore bereitete der offensive Mittelfeldmann vor. Damit ist Nkunku, 22 Jahre alt, der drittbeste Vorbereiter der Liga, nur Sancho und Müller sind noch effektiver. Timo Werner steht derweil vor einem Rekord. Trifft er, ist er mit 89 Treffern Leipzigs alleiniger Rekordtorschütze.

Leverkusen ist in dieser Saison so auswärtsstark wie keine andere Mannschaft. Die Werkself trifft allerdings auf die Heimmacht aus Leipzig. Und gegen die Sachsen hat Bayer 04 eine schlechte Bilanz: Aus sieben Partien hat Leverkusen nur einen Sieg mitgenommen. Und: Gegen keinen Klub gab's pro Spiel so viele Gegentore wie gegen RB, durchschnittlich zwei. Besonders bitter: Top-Torjäger Kevin Volland fällt lange aus. Der 27-Jährige hat sich eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen und muss die Saison beenden. Doch Leverkusen will sich vom großen Ziel nicht abbringen lassen: die direkte Qualifikation für die Champions League. Da dürfte der 3:1-Sieg in Porto in der Europaliga und das Erreichen des Achtelfinals zusätzlich motivieren - oder noch in den Knochen stecken. Tipp: Werner macht sein Tor, Leipzig bleibt heimstark und gewinnt mit 2:1.

Was ist sonst noch so los?

Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC (Freitag, 20.30 Uhr): Für die Hertha ist dieses Spiel das bisher wichtigste der Saison. Die Geschäftsführung steckt in einer Schlammschlacht mit dem Ex-Coach Jürgen Klinsmann, der Noch-Trainer Alexander Nouri ist verunsichert, die Mannschaft funktioniert nicht, sie steckt im Abstiegskampf: Platz 14 mit Tendenz nach unten. Eine Niederlage wäre fatal. "Wir müssen jetzt gemeinsam den Fokus auf die schwere Aufgabe in Düsseldorf legen", sagte Herthas Manager Michael Preetz vor dem Kellerduell. Der Trainer kann sich bei seiner Aufforderung einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: "Wir müssen uns jetzt auf das Sportliche konzentrieren, nur das können wir beeinflussen." Und auch wenn das ganze Hertha-Chaos an den Spielern bestimmt nicht spurlos vorbeigeht, müssen die Profis jetzt kühlen Kopf bewahren. Es geht um alles, na ja, zumindest um drei Punkte. Ach, und den Job von Coach Nouri. Denn der dürfte nach dem 0:5 gegen Köln angezählt sein. Tipp: Nach einem ideenlosen Abtasten steht am Ende ein 1:1.

Gladbachs Sportdirektor Eberl hofft, dass die Fans sich zusammenreißen.

Gladbachs Sportdirektor Eberl hofft, dass die Fans sich zusammenreißen.

(Foto: imago images/Nordphoto)

FC Augsburg - Borussia Mönchengladbach: Die Aufarbeitung des Fan-Eklats im Heimspiel gegen Hoffenheim, als ein Plakat zu sehen war, das Dietmar Hopp im Fadenkreuz zeigte, ist in Gladbach noch nicht abgeschlossen. Sportdirektor Max Eberl hat entschieden: Passiert so etwas noch einmal, will die Mannschaft geschlossen den Platz verlassen. "Als klares Statement. Als klares Zeichen." Die Borussia hatte mit dem Sieg in Düsseldorf vor zwei Wochen den Negativlauf von fünf sieglosen Auswärtsspielen in Folge durchbrochen. Tipp: Mönchengladbach reitet die Auswärtserfolgswelle und schafft ein 2:1.

1. FSV Mainz 05 - SC Paderborn (beide Samstag, 15.30 Uhr): Willkommen beim Kellerduell, das Schlusslicht tritt beim Viertletzten in Mainz an. Paderborns Trainer Steffen Baumgart hat nach dem engagierten Auftritt seiner Mannschaft beim 2:3 in München ein Anliegen: "Ich hätte gern weniger Komplimente und dafür mehr Punkte." Da dürften die Mainzer etwas dagegen haben, allen voran Trainer Achim Beierlorzer. Der verbindet mit dem SCP ein 3:0 mit seinem Ex-Klub Köln. Nun sagt er: "Der SC Paderborn ist eine Mannschaft, die uns alles abverlangen wird. Es könnte ein echtes Kampfspiel werden." Abstiegskampf eben. Tipp: Beide wollen nicht verlieren, deshalb passiert nach vorne bei einem 1:1 wenig.

1. FC Köln - FC Schalke 04 (Samstag, 18.30 Uhr): Zehn Tore trennen die Teams: Während die Schalker mit 0:5 gegen Leipzig verloren, gewannen die Kölner mit 5:0 in Berlin. Hinzu kommt, dass die Gelsenkirchener auch ihr zweites Samstagabendspiel in dieser Saison mit 0:5 verloren haben, am 19. Spieltag beim FC Bayern. Noch steht Schalke auf Platz sechs, der am Ende der Saison direkt in die Europaliga führt, doch Wolfsburg lauert. Kölns Trainer Markus Gisdol aber sagt: "Ich will mir von den letzten Ergebnissen von Schalke keinen Sand in die Augen streuen lassen. Ich habe sie zuletzt nicht so schwach gesehen, es fehlte zum Teil Spielglück." Kölns wichtigste Waffe heißt Jhon Cordoba, der in sechs der jüngsten sieben Heimspiele ein Tor erzielte. Und: Seine neun Liga-Tore erzielte er allesamt in den jüngsten elf Partien. Kommt gegen Schalke noch eins dazu? Tipp: Ja, aber es reicht gegen hoch motivierte Schalke nicht zum Sieg, 2:1 für Schalke.

Unions Christian Gentner bestreitet am Sonntag sein 400. Bundesligaspiel.

Unions Christian Gentner bestreitet am Sonntag sein 400. Bundesligaspiel.

(Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild;/dpa/Archivbild)

1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg (Sonntag, 13.30 Uhr): Die Partie ist zwar seine 400. in der Bundesliga, aber der Unioner Christian Gentner hat keine Lust auf Feierstunde. Der Grund: "Ich habe nicht vor, am Sonntag aufzuhören, Fußball zu spielen." Das ist gut, der 34-Jährige ist Stammspieler beim Aufsteiger, der in der Rückrunde von sechs Spielen drei gewann und drei verlor. Die unmittelbare Ergebnis-Rückmeldung ist für Gentner auch wichtiger als Meilensteine wie die Marke von 300, 400 oder 500 Spielen: "Da denkt man eher nach der Karriere noch einmal dran." Also: volle Konzentration auf Wolfsburg. Mit dem hat Gentner schon gefeiert, 2009 die Meisterschaft. Aber, die aufmerksame Leserin hat es sich vermutlich schon gedacht: auch das ist Gentner egal. "Für mich ist es ein Spiel wie jedes andere." Tipp: 2:1 für Union. Schon allein, damit Gentner doch noch Grund zum Feiern hat.

SV Werder Bremen - SG Eintracht Frankfurt (Sonntag, 18 Uhr): In Bremen ist Abstiegskampf angesagt - Platz 17, nur ein Punkt mehr als der Tabellenletzte Paderborn. Nachdem Werder am letzten Spieltag mit dem 0:2 gegen Dortmund verlor, nebenbei die fünfte Pleite in Folge, steht ein Negativrekord zu Buche. Die Bremer haben nach 23 Spielen 17 Zähler - so wenig wie nie zuvor zu diesem Zeitpunkt der Saison. Neun der jüngsten zehn Ligaspiele haben sie verloren, in diesem Jahr noch kein Tor geschossen. Sie sind das schlechteste Heimteam, verwerten am schlechtesten ihre Chancen, haben mit 53 Gegentoren die schlechteste Abwehr. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, ist die Elf von Trainer Florian Kohfeldt auch bei Standards schlecht: 16 Gegentore, elf davon nach Ecken - Ligaspitze. Jetzt kommt Frankfurt. Der Eintracht fehlt ein Tag Regeneration, das Europaligaspiel in Salzburg wurde wegen einer Orkanwarnung auf Freitag verschoben. Ginge es nach Fredi Bobic, findet das Spiel gar nicht statt: Der Eintracht-Sportvorstand fordert eine Absage. Tipp: Frankfurt ist müde, Bremen muss - 1:0 für Werder. Damit zumindest zwei der Negativrekorde ein Ende haben.

Update: Mittlerweile hat die DFL eine Entscheidung getroffen: Die Partie Bremen - Frankfurt findet nicht statt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Ich bin der Sohn, der von Freiburg nach Gladbach gewechselt ist, dann nach Hoffenheim. Und Christian Streich ist der Vater, der mich hier in Freiburg wieder aufgenommen hat." Freiburgs Vincenzo Grifo erkennt bei "11 Freunde" die Parallelen zwischen seiner Vereinslaufbahn und dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

In der Torschützenliste scheint die Führung von Robert Lewandowski (25 Treffer) vor Timo Werner (21) sicher, auch wenn der Münchner Stürmer an diesem Wochenende pausieren muss. Im Ranking der besten Scorer dagegen könnte er von Rang eins auf Rang drei zurückfallen. Aktuell teilt sich Lewandowski (29 Punkte/25 Tore und 4 Vorlagen) die Spitze mit Werner (29/21 und 8), dazu kommt der Dritte Jadon Sancho (28/13 und 15).

Quelle: ntv.de

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