Fußball

So läuft der 16. Spieltag Ribéry verletzt, Pep klagt, BVB wahnwitzig

Das war's für dieses Jahr: Franck Ribéry.

Das war's für dieses Jahr: Franck Ribéry.

(Foto: imago/Grubisic)

Kaum ist er zurück beim FC Bayern, schon ist Franck Ribéry wieder verletzt. Seinem Trainer Josep Guardiola gefällt das nicht. Ob die Dortmunder Borussia nun doch noch Herbstmeisterin wird? Thomas Tuchel ist da skeptisch.

Was machen Guardiola und der FC Bayern?

Die Münchner freuen sich auf Weihnachten, wie Klubchef Karl-Heinz Rummenigge nach dem lockeren 2:0 in Zagreb zum Abschluss der Gruppenphase in der Champions League sagte. Ganz so weit ist es aber noch nicht, vorher will der FC Bayern ja bekanntgeben, ob er sich mit Trainer Josep Guardiola darauf geeinigt hat, auch über den Sommer kommenden Jahres hinaus zusammenzuarbeiten. Oder ob es den Spanier in die Premier League nach England zieht. Und noch etwas trübt die angestrebte Besinnlichkeit ein wenig: Franck Ribéry und Medhi Benatia werden in den drei Partien, die in diesem Jahr noch anstehen, nicht mehr mitmachen können, weil sie sich mit Muskelverletzungen plagen, wie der Klub mitteilte.

Freut sich: Ralph Hasenhüttl.

Freut sich: Ralph Hasenhüttl.

(Foto: dpa)

Für beide ist das bitter. Innenverteidiger Benatia war erst vor vier Wochen nach einer zweimonatigen Verletzungspause zurückgekehrt, Flügelflitzer Ribéry hatte erst vor einer Woche nach über neunmonatiger Leidenszeit wegen einer Sprunggelenksverletzung sein Comeback gefeiert. "Wir müssen langsam machen, auch wenn ich mehr, mehr will", sagte Ribéry der "Sport Bild". Für den Verein dürften die Ausfälle zu diesem Zeitpunkt zu verschmerzen sein: An diesem Samstag geht es am 16. Spieltag der Fußball-Bundesliga im oberbayerischen Derby gegen den 1. FC Ingolstadt (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de), es folgt das Pokalspiel am Dienstag kommender Woche gegen den SV Darmstadt 98, bevor es zum Abschluss der Hinrunde am 19. Dezember nach Hannover geht. Guardiola sieht das etwas anders: "Wir haben zwei wichtige Spieler bis zur Winterpause verloren. Das ist natürlich nicht gut. Wir haben jetzt noch 13 Spieler. Wir brauchen die Spieler."

Apropos Ingolstadt: Der Aufsteiger fiebert dem Gastspiel in München entgegen. Das ist das Spiel, worauf man sich am meisten freut, wenn man als neuer Trainer in die Bundesliga kommt", sagte Trainer Ralph Hasenhüttl. Manager Thomas Linke sprach von einem "Highlight für jeden hier im Verein". Ansonsten gelte: "Entweder man macht sich in die Hosen, oder man wächst über sich hinaus. Unserer Mannschaft ist eher das Letztere zuzutrauen", wie Linke der "Bild"-Zeitung sagte. "Bevor wir uns mit zehn Mann hinten reinstellen und erst recht drei bis vier Stück kriegen, versuchen wir es lieber auf unsere Art: mutig", kündigte Hasenhüttl an.

Wie läuft's bei Borussia Dortmund?

Fünf Punkte Rückstand auf Platz eins, noch zwei Spiele in der Vorrunde. Heißt nach Adam Riese: Der BVB könnte Herbstmeister werden. Dafür spricht die wahnwitzige Art und Weise, mit der die Dortmunder zuletzt die Festung VfL Wolfsburg stürmten. Dafür spricht auch, dass es zum Abschluss des 16. Spieltags erst gegen Eintracht Frankfurt geht und beim Vorrundenfinale dann gegen den 1. FC Köln geht, zwei kriselnde Zwergriesen.

Nicht amüsiert: Thomas Tuchel.

Nicht amüsiert: Thomas Tuchel.

(Foto: imago/MIS)

Gegen eine sensationelle Dortmunder Herbstmeisterschaft spricht freilich, dass nicht nur der BVB zweimal gewinnen, sondern parallel auch der FC Bayern keinmal gewinnen und mindestens einmal verlieren müsste: gegen Ingolstadt und Hannover. Dagegen spricht aber auch die Leistung des BVB in der Europa League gegen Paok Saloniki, die sich mit weitgehendem Verzicht auf Fußball ein 1:0 in Dortmund ermauerten. "Die absolut letzte Anspannung, der Respekt vor der Aufgabe, um jene Schärfe und Leidenschaft zu haben, die es braucht, um Spiele zu gewinnen, hatten wir alle nicht. Das gewisse Etwas hat gefehlt", moserte BVB-Coach Thomas Tuchel hinterher durchaus angefressen. Sieben 0:1-Rückstände in bisher zehn Europaliga-Spielen deuten an, dass dieses Einstellungsproblem kein singulärer Ausrutscher war. Und, Obacht: Auch in der Bundesliga war der BVB schon einmal mit dem Gegner geschrumpft, das 1:3 beim Hamburger SV lässt grüßen. Mit Blick auf das Heimspiel gegen Frankfurt schwant Tuchel: "Das 0:1 macht die Aufgabe gegen Frankfurt schwieriger. den Schritt, den wir heute nach hinten gegangen sind, müssen wir am Sonntag doppelt nach vorn gehen."

Was machen des Verfolgers Verfolger?

Gegen den FC Barcelona in der Champions League haben es die Leverkusener vergeigt, nun steht am frühen Samstagabend die Partie gegen Borussia Mönchengladbach an. Trainer Roger Schmidt behauptet: "Wir haben gegen Barcelona das richtige Gesicht gezeigt. Den Schwung wollen wir mitnehmen." In der Tat hatte die Bayer-Elf am Mittwoch beim 1:1 gegen eine B-Elf Barças nicht viel falsch gemacht - bis auf eine entscheidende Kleinigkeit: Die Spieler brachten trotz bester Gelegenheiten den Ball nicht in des Gegners Tor unter. Und auch wenn Schmidt und seine Schützlinge hinterher davon sprachen, dass da viel Pech im Spiel gewesen und das Ganze ein Drama sei, lag es in Wahrheit vor allem - an der eigenen Unzulänglichkeit. Das wiederum wollte niemand so richtig zugeben, auch wenn Schmidt einräumte, dass seine Mannschaft ihre Chancen besser hätte nutzen müssen. Aber es ist doch so: Wenn das gegen Barcelona das richtige Leverkusener Gesicht war, dann wird das auch gegen die Gladbacher nichts. Die sind zwar nach dem 2:4 bei Manchester City im Gegensatz zu Bayer 04 ganz raus aus dem europäischen Geschäft, dafür aber wesentlich besser gelaunt. Läuft es doch bestens in der Liga, seit Trainer André Schubert den geflüchteten Lucien Favre ersetzt. Schuberts Bilanz: zehn Spiele, acht Sieg, zwei Remis - und Tabellenplatz drei.

Festtad: Wolfsburgs Doppeltorschütze Naldo feiert nach dem Sieg gegen Manchester United.

Festtad: Wolfsburgs Doppeltorschütze Naldo feiert nach dem Sieg gegen Manchester United.

(Foto: imago/Ulmer)

Wieder besser gestimmt sind sie nach dem 3:2 gegen Manchester United und dem Einzug ins Achtelfinale der europäischen Königsklasse auch beim VfL Wolfsburg. Nun trifft das Team von Trainer Dieter Hecking am Samstag ab 15.30 Uhr auf den Hamburger SV. Vor einer Woche kassierte der VfL in letzter Minute gegen die Dortmunder Borussia den K.-o., nun soll's schon ein Sieg sein, um als Tabellenfünfter den Anschluss nach oben nicht ganz zu verlieren. Einen Punkt und einen Rang vor den Wolfsburgern platziert überraschend die Hertha vor ihrem Gastspiel in Darmstadt. Und Berlins Trainer Pal Dardai hat durchaus Respekt vor dem Aufsteiger. "Sie spielen eine andere Art Fußball, das ist eine sehr giftige Mannschaft. Das kann man im Training nicht simulieren." Ansonsten will er trotz des Höhenflugs nicht über den Europapokal sprechen: "Die nächsten zehn Tage entscheiden, mit welcher Stimmung wir ins Weihnachtsfest gehen. Das Gesamtziel bleiben 40 Punkte. Erst wenn wir diese erreicht haben, kann man sich zusammensetzen und neue Ziele formulieren."

Brisanz oder Langeweile - was passiert sonst noch?

So etwas wie die Mannschaft der Stunde ist der FC Augsburg. Am Sonntagnachmittag geht es zwar im Duell zweier Sechzehntelfinalteilnehmer in der Europaliga gegen den FC Schalke 04, aber die Mannschaft Markus Weinzierl träumt von Manchester United und dem FC Liverpool bei der Auslosung am Montag. Oder wie es der stolze Trainer nach dem sensationellen 3:1 bei Partizan Belgrad, "dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte" sagte: "Jetzt hoffen wir auf ein Hammerlos." Und Mittelfeldspieler Daniel Baier schwärmte: "Ich denke mal, dass wir einen richtigen Kracher kriegen. Es wird nicht einfach, aber schön." Aber natürlich wissen sie, dass sie sich nun auch in der Bundesliga zusammenreißen müssen, etwas mehr als Platz 16 soll es ja schon sein. Das Programm: Schalke wie erwähnt am Sonntag, das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Dortmund am Mittwoch und dann 19. Dezember in Hamburg. An Optimismus fehlt es jedenfalls nicht: "Das sind noch drei geile Spiele", sagte Baier.

Und sonst so? Spiel der FSV Mainz 05 heute Abend gegen den VfB Stuttgart, der in der Tabelle noch einen Platz hinter den Augsburgern steht und in Mainz selten etwas geholt hat. Seit zehn Jahren sind die Schwaben dort sieglos in Mainz, und als Tabellenvorletzter beträgt der Rückstand auf den Gastgeber zwölf Punkte. Die Schwaben verloren zudem drei der vergangenen vier Partien, Mainz ist seit fünf Spielen ungeschlagen. Sportvorstand Robin Dutt sagt dennoch: "Ich sehe keinen Grund, warum wir da nicht auch selbstbewusst auftreten sollten." Nun denn. Aber es gibt ja eine Mannschaft, die noch schlechter platziert ist als die Stuttgarter: die TSG Hoffenheim. Am Samstag ist Hannover 96 zu Gast in Sinsheim.

Für welchen Trainer wird's eng?

Nach dem trüben 0:1 der Frankfurter daheim gegen Darmstadt und vor dem Spiel bei Angstgegner Borussia Dortmund schien an einer Würdigung von Armin Veh in dieser Rubrik kein Weg vorbeizuführen. Aber dann kam die Pressekonferenz vor dem BVB-Gastspiel, diese wunderbare "'Papi Armin' haut auf den Tisch"-Überschrift der sid-Kollegen, und dieses Veh'sche Machtwort: "Eins ist klar: Ich werde hier nicht gehen, da gehen eher ein paar andere." Soll heißen: Auf Frankfurt ist jetzt Schluss mit lustig. O-Ton Veh: "Ich bin so richtig angefressen. Ich will keine Erklärungen mehr." Gleichzeitig erlaubte er einen Blick auf seine verletzte Fußballseele, er "leide wie ein Hund" und weil er "zurzeit keine Freude" habe könne er auch "keine Freude vermitteln". Was wiederum gut, "denn sonst lachen wir uns in den Abstieg". Was wiederum nicht mehr lustig wäre.

Wenig Spaß haben sie derzeit auch bei Werder Bremen. Von "Viktory" Skripnik schreibt schon lange keiner mehr. Wer doch, sollte einen Blick auf die Bremer Heimbilanz werfen: sieben Spiele, sechs Niederlagen, ein Desaster. Läuft es weiter so schlecht, überwintert Bremen auf einem Abstiegsplatz. Läuft es noch ein wenig schlechter als zuletzt beim mühsamen 1:1 in Stuttgart, leuchtet an Weihnachten die Rote Laterne in Bremen. Größte Hoffnung vor dem Heimspiel gegen Köln ist daher, dass der FC nicht nur nicht mehr siegt, sondern keine Tore mehr schießt. Und dass aus Pech, laut "Weser-Kurier" die bevorzugte Erklärung der Bremer Verantwortlichen für die Misere, endlich Glück wird. Ansonsten könnte es sein, dass die Bremer bald einen neuen Trainer brauchen. Allerdings nicht, weil Skripnik gefeuert wird, das ist zu teuer. Sondern weil er entnervt selbst hinschmeißt. Und zum Abschied würde er wahrscheinlich sagen: "So ist Fußball."

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Das System ist komplex, aber jedes System ist komplex, weil Fußball nun mal komplex ist." Leverkusens Trainer Roger Schmidt beantwortet die Frage, ob die Weiterentwicklung seines aggressiven Offensivstils ins Stocken geraten ist, durchaus komplex.

Quelle: ntv.de

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