Geschmacksexperiment auf ISS Astronauten sollen Whisky perfektionieren
25.08.2015, 12:55 Uhr
Neben den Whiskyflaschen waren in der Transportkapsel auch Lebensmittel, Kleidung und wissenschaftliche Instrumente.
Mehrere Flaschen eines edlen Single Malt erreichen die Raumstation - natürlich nur zu Forschungszwecken. Welchen Einfluss hat Schwerelosigkeit auf den Geschmack von Whisky? Dieser Frage sollen Raumfahrer auf der ISS nachgehen.

Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 wurde in diesem Jahr zum besten Whisky der Welt gekürt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Um herauszufinden, wie Whisky in der Schwerelosigkeit reift, hat der japanische Getränkehersteller Suntory Proben zur Internationalen Raumstation (ISS) geschickt. Sie trafen zusammen mit anderen Gütern in einer unbemannten japanischen Transportkapsel dort ein, wie die Raumfahrtbehörde Jaxa mitteilte.
Die 5,5 Tonnen schwere Kapsel war am Mittwoch vom Süden Japans aus mit einer H-IIB-Rakete auf den Weg gebracht worden. Zu ihrer Ladung gehörten auch Lebensmittel, Wasser, Kleidung und wissenschaftliche Instrumente. Die sechs derzeit auf der ISS stationierten Raumfahrer - darunter zwei US-Amerikaner, drei Russen und ein Japaner - müssen allerdings die Finger von dem Whisky lassen. Die 10, 18 und 21 Jahre alten Whiskyproben sollen lediglich im japanischen Labor der Raumstation für mindestens ein Jahr gelagert werden.
Forscher von Suntory vermuten, dass eine Lagerung bei geringer Temperaturschwankung und begrenzter Bewegung zu einem milderen Geschmack führt. Nach seiner Rückkehr auf der Erde soll der ISS-Whisky von Experten verkostet und zudem wissenschaftlich untersucht werden.
Japanische Whiskys sind weltweit berühmt. Der Yamazaki Single Malt Sherry Cask 2013 von Suntory wurde dieses Jahr von der renommierten Jim Murray's Whisky Bible zum besten Whisky der Welt gewählt. Die Whiskyproduktion in dem ostasiatischen Inselstaat war in den 1920er-Jahren von einem japanischen Unternehmer und seiner schottischen Frau begründet worden.
Quelle: ntv.de, lsc/AFP