Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:45 Britische Außenministerin: Invasion ist "Paradigmenwechsel wie 9/11" +++

Die britische Außenministerin Liz Truss vergleicht die russische Invasion in die Ukraine mit den Terroranschlägen des 11. September 2001 in den USA und ruft den Westen zum Umdenken auf. Der russische Präsident Wladimir Putin habe nicht nur das ukrainische Volk angegriffen, sondern auch "das Fundament unserer Gesellschaften" wie Demokratie und Souveränität, sagt die britische Chef-Diplomatin, die zu einem Besuch nach Washington aufbricht, laut eines vorab veröffentlichten Manuskriptes für eine Rede bei der Denkfabrik Atlantic Council. "Er [Putin] hat die Architektur der globalen Sicherheit erschüttert. Die Invasion in die Ukraine bedeutet einen Paradigmenwechsel wie 9/11."

+++ 23:12 Habeck: "Schnell aus Klammer von russischen Importen befreien" +++
Deutschland kann sich nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rasch von russischen Energieimporten lösen. "Wir werden uns schnell aus der Klammer von russischen Importen befreien, aber noch sind wir da nicht", sagt der Grünen-Politiker im ZDF-"heute journal". "In Wochen und Monaten kann man es ändern, aber nicht in Stunden." Diese Wochen und Monate seien nötig, führt Habeck aus. Es gehe darum, Hunderttausende Arbeitslose zu verhindern und Preissprünge, die die Menschen sich nicht mehr leisten könnten. Es gehe darum, Schäden abzuwenden, die Deutschland auf Jahre binden und auch politisch lähmen würden.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 22:50 Stadtverwaltung: 1207 Zivilisten in Mariupol gestorben +++
In der von russischen Streitkräften belagerten südukrainischen Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben der örtlichen Behörden in den vergangenen neun Tagen mehr als 1200 Zivilisten gestorben. "1207 friedliche Bewohner von Mariupol" seien während der "Blockade" der Stadt gestorben, heißt es auf dem offiziellen Telegram-Kanal der Stadtverwaltung veröffentlichten Beitrag. Zuvor hatten die Behörden der Stadt die Zerstörung eines Kinderkrankenhauses durch russischen Beschuss gemeldet.

+++ 22:24 Kiew: IWF billigt 1,4 Milliarden Dollar Notfallfinanzierung +++
Die Ukraine kann auf weitere Gelder aus dem Ausland zählen. Nach Angaben der Zentralbank in Kiew hat der Internationale Währungsfonds (IWF) grünes Licht für eine Notfallfinanzierung im Volumen von 1,4 Milliarden Dollar gegeben. "Wir sind dem IWF ungemein dankbar für seine schnelle Antwort auf unsere Anfrage", heißt es in einer Mitteilung der Notenbank. Die Finanzierung sei in dieser grausamen Zeit von großer Bedeutung.

+++ 21:52 IAEA Chef: Auch Gespräche zu ukrainischer Atom-Sicherheit in Antalya +++
Am Donnerstag sollen in Antalya auch Gespräche zur Sicherheit der ukrainischen Atomanlagen geführt werden. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), kündigt an, dass er in die türkische Stadt reisen werde. Dort wollen der russische Außenminister Sergej Lawrow und sein ukrainischer Kollege Dmytro Kuleba am Donnerstag zusammenkommen. Ob Grossi nur mit den beiden Chefdiplomaten sprechen wird, oder ob auch Vertreter von Nuklearbehörden aus Kiew und Moskau anwesend sein werden, gibt die IAEA nicht bekannt.

+++ 21:44 200.000 Unterkünfte für Geflüchtete in Deutschland +++
Für die Geflüchteten aus der Ukraine stehen in Deutschland bisher rund 200.000 private und öffentliche Unterkünfte zur Verfügung. "Wir sind dabei, diese Angebote auf einer digitalen Plattform zugänglich zu machen. Diese wird sehr bald verfügbar sein", sagt Innenstaatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". Die Kommunen will der Bund nicht im Stich lassen, so die SPD-Politikerin, aber "ich kann jetzt nicht sagen, dass wir schon ein Paket haben". Städte wie Berlin, in die es derzeit besonders viele Geflüchtete zieht, sollen weiter entlastet werden.

+++ 21:38 Botschafter Melnyk enttäuscht nach Gespräch mit Scholz +++
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, in der Sendung "RTL Direkt" enttäuscht. "Das Schlimmste an diesem Gespräch war, als es um die Zukunft ging", so Melnyk in Bezug auf eine mögliche Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union. Mit seiner Bitte nach einem Beitritt sei der ukrainische Präsident bei den EU-Staaten jedoch auf taube Ohren gestoßen. "Das ist sehr enttäuschend", sagt Melnyk. "Wir hoffen trotzdem, dass die Bundesregierung diese Bitte der Ukrainer ernsthaft und wohlwollend prüft." In einem Entwurf der Abschlusserklärung für den bevorstehenden EU-Gipfel ist von einem beschleunigten Verfahren oder einer grundsätzlichen Zustimmung nicht die Rede.

+++ 21:22 Formel-1-Piloten setzen Zeichen gegen Krieg und für Ukraine +++
Die Formel-1-Piloten haben ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine gesetzt. Vor den Testfahrten in Bahrain versammelten sich 18 der 20 Stammpiloten um Sebastian Vettel und Mick Schumacher auf der Zielgerade der Rennstrecke in Sakhir vor einem Plakat mit der Aufschrift "No War" (Kein Krieg). Davor hatten sie eine ukrainische Flagge gelegt. Alle Rennfahrer, unter ihnen auch Weltmeister Max Verstappen von Red Bull, trugen zudem weiße T-Shirts, auf denen ebenfalls "No War" zu lesen war. Weltverbandschef Mohammed Ben Sulayem dankte den Piloten und der Fahrer-Gewerkschaft GPDA für die Aktion.

+++ 21:05 Amazon stoppt Versand an Kunden in Russland und Belarus +++
Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine stoppt der weltgrößte Onlinehändler Amazon den Versand von Produkten an Privatkunden in Russland und Belarus. Der Konzern gibt zudem bekannt, Nutzern in Russland bis auf Weiteres den Zugang zu seinem Streaming-Dienst Prime Video zu sperren. Darüber hinaus will Amazon dort keine Bestellungen mehr für "New World" annehmen - das einzige Videospiel, dass das Unternehmen direkt in Russland verkaufe. Amazon habe außerdem beschlossen, sowohl seinen Online-Marktplatz als auch die Cloud-Plattform AWS für neue Kunden in Russland und Belarus zu schließen.

+++ 20:58 Scholz spricht mit UN-Generalsekretär Guterres +++
In einem Telefonat hat Bundeskanzler Olaf Scholz mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres über den russischen Angriff auf die Ukraine gesprochen. Das teilt die Bundesregierung mit. Beide drangen demnach auf die Umsetzung der vereinbarten humanitären Korridore, "um Zivilisten zu schützen und humanitären Zugang zu ermöglichen".

+++ 20:43 USA verlegen Patriot-Flugabwehrraketen aus Deutschland nach Polen +++
Wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verlegen die USA Flugabwehrraketen vom Typ Patriot nach Polen. Zwei üblicherweise in Deutschland stationierte Patriot-Systeme seien auf Bitten der polnischen Regierung in das an die Ukraine angrenzende Land verlegt worden, sagt ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Der Pentagon-Vertreter spricht von einem "rein defensiven Einsatz" zum Schutz vor möglichen Bedrohungen für die USA und ihre NATO-Verbündeten. Das Patriot-Raketensystem dient der Abwehr von Flugzeugen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern.

+++ 20:32 Lambrecht kritisiert Polens Vorstoß zu MiG-29-Kampfjets +++
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht kritisiert den Vorstoß Polens zu möglichen Lieferungen von MiG-29-Kampfjets an die Ukraine. "Es ist ganz wichtig, dass die NATO abgestimmt miteinander vorgeht, das war unsere Stärke und das muss auch unsere Stärke bleiben", sagt Lambrecht im französischen Evreux. "Deswegen ist es wichtig, dass ein klares Signal gesendet wird: Dieser Vorstoß wird von niemandem in der NATO weiterverfolgt."

+++ 20:19 UN: Nichts von Bio-Waffen in Ukraine bekannt +++
Den Vereinten Nationen wissen nach eigenen Angaben nichts über angeblich in der Ukraine produzierte Massenvernichtungswaffen. UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte, der Weltgesundheitsorganisation seien "keine Aktivitäten der ukrainischen Regierung bekannt, die ihren internationalen Vertragsverpflichtungen widersprechen, einschließlich chemischer oder biologischer Waffen." Die Äußerung der UN kommt nach Vorwürfen Russlands, dass die Ukraine nukleare oder biologische Waffen entwickele.

+++ 20:15 Von der Leyen: Gas reicht für diesen Winter +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich optimistisch, dass die EU ihre Energieabhängigkeit von Russland schneller reduzieren kann als gedacht. Die EU-Staaten hätten bereits so viel LNG-Gas eingekauft, dass man in diesem Winter ohne russisches Gas auskommen könne, sagt von der Leyen im ZDF. Zusammen mit stärkerem Energiesparen und dem Ausbau der erneuerbaren Energien werde man sich unabhängig machen können. Zugleich verteidigt die Kommissionspräsidentin, dass die EU anders als Russland keinen Ölimport-Stopp beschlossen hat und verweist auf die geringere Abhängigkeit der USA bei Öl.

+++ 19:55 Video zeigt Evakuierung aus Sumy +++
Während es laut der Ukraine derzeit keine Fluchtkorridore aus Charkiw gibt, werden dieser Tage zahlreiche Menschen aus Sumy im Nordosten des Landes evakuiert. Ein Video auf Twitter zeigt eine große Menge Bürgerinnen und Bürger, die die Stadt offenbar verlassen. Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält die Aufnahme für authentisch, wobei nicht gesagt werden könne, ob sie heute oder gestern entstanden ist.

+++ 19:44 Ukraine: Keine Fluchtkorridore aus Charkiw +++
Russland hat es nach ukrainischen Angaben am heutigen Mittwoch weitgehend versäumt, Vereinbarungen einzuhalten, wonach Zivilisten durch Korridore aus Städten und Gemeinden evakuiert werden sollen. Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Wadym Denysenko, sagt im Fernsehen, dass es Evakuierungen aus den Städten Sumy und Enerhodar gebe, nicht aber aus der Regionalhauptstadt Charkiw und nur teilweise in Gebieten der Region Kiew.

+++ 19:28 US-Regierung wirft Russland Einsatz ungelenkter Bomben vor +++
Die US-Regierung wirft Russland den Einsatz sogenannter Freifallbomben in der Ukraine vor. Man habe Hinweise darauf, dass die Russen "dumme Bomben" abwerfen würden, sagt ein US-Verteidigungsbeamter. Damit sind Bomben gemeint, die über kein Lenksystem verfügen. "Mit anderen Worten, sie sind nicht zielgerichtet", so der Beamte. Es sei aber nicht ganz klar, ob das beabsichtig sei oder die Fähigkeit der Russen zur Präzisionslenkung beeinträchtigt sei. Man könne nicht beweisen, ob eine Bombe für ein bestimmtes Ziel gedacht gewesen sei oder nicht. Das Pentagon sieht außerdem Fortschritte der russischen Armee rund um die Stadt Charkiw im Nordosten des Landes.

+++ 18:56 Kiew: Russische Armee nimmt 400 ukrainische Demonstranten fest +++
Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben mehr als 400 Ukrainer festgenommen, die gegen die russische Besetzung der Region Cherson im Süden des Landes protestierten. "Die russische Nationalgarde war dort stationiert und hat mehr als 400 illegale Festnahmen ukrainischer Bürger vorgenommen", erklärt das Hauptquartier der ukrainischen Armee auf Facebook. Die Menschenrechtsbeauftragte im ukrainischen Parlament, Ljudmila Denisowa, erklärt, die russischen Streitkräfte hätten ein stillgelegtes Untersuchungsgefängnis beschlagnahmt, in dem festgenommene Ukrainer eingesperrt werden könnten.

+++ 18:50 EU setzt Formel-1-Fahrer auf Sanktionsliste +++
Die EU setzt nun auch den Formel-1-Rennfahrer Nikita Mazepin und Aeroflot-Chef Michail Polubojarinow auf ihre Russland-Sanktionsliste. In der EU vorhandene Vermögenswerte der beiden werden damit eingefroren. Zudem dürfen sie nicht mehr in die EU einreisen, wie die Vertretung der Mitgliedstaaten mitteilt. Ebenfalls betroffen von den neuen Strafmaßnahmen sind der Schwiegersohn von Außenminister Sergej Lawrow, Alexander Winokurow, sowie der Chef des Internetkonzerns VK Company Limited, Wladimir Kirijenko. VK Company Limited betreibt und kontrolliert den Angaben zufolge unter anderem die drei größten russischen Internetseiten für soziale Netzwerke: VKontakte, Odnoklassniki und Moi Mir.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 18:40 Selenskyj: "Ich denke, die Drohung mit einem Atomkrieg ist ein Bluff" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich im Interview mit der Wochenzeitung "Zeit" zu seiner persönlichen Situation als Russlands Staatsfeind Nummer 1. "Ich schlafe sehr wenig, trinke extrem viel Kaffee und führe sehr viele Gespräche." Dass er bei seinem Volk sei, bezeichnet er als besten Schutz. "Wenn die Ukraine bei dir ist, fühlst du dich sicher. Dies ist ein Grundsatz, von dem sich viele im Westen etwas abschauen sollten", so Selenskyj. Auch seine Familie sei weiterhin im Land. Weiterhin sagt der Präsident, dass er von dem Einmarsch Russlands zwar nicht überrascht gewesen sei, von der Brutalität allerdings schon. In Bezug auf Äußerungen des russischen Präsidenten meint er: "Ich denke, die Drohung mit einem Atomkrieg ist ein Bluff. Es ist eine Sache, ein Mörder zu sein. Ein Selbstmörder ist eine andere Sache." Allerdings gehe er davon aus, dass Putin nicht nur sein Land, sondern außerdem Moldavien, Georgien und das Baltikum im Visier habe, auch Polen sei bedroht. "Er will Europa auseinanderreißen, genau wie die Ukraine."

+++ 18:25 Europäische Entwicklungsbank schnürt Zwei-Milliarden-Euro-Paket für Ukraine +++
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) hat ein Unterstützungspaket von zwei Milliarden Euro für die Betroffenen des Ukraine-Kriegs geschnürt. Von den Zuschüssen und Krediten profitieren sollen Bürgerinnen und Bürger des Kriegslandes sowie Unternehmen und andere Länder, die von dem Angriff betroffen sind - etwa durch die Aufnahme von Flüchtlingen, wie die Bank mitteilt. Ukrainischen Firmen solle es damit auch ermöglicht werden, umzusiedeln, um ihre Geschäfte fortsetzen zu können, heißt es. Das Geld sei aber auch für die Energiesicherheit in der Ukraine und in benachbarten Ländern vorgesehen. Die in London ansässige Bank war nach der Wende und dem Zerfall der Sowjetunion gegründet worden, um die osteuropäischen Staaten beim Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft zu stützen.

+++ 18:18 Alte Oper Frankfurt verschiebt Konzert mit Anna Netrebko +++
Angesichts des Kriegs in der Ukraine findet ein für den 2. Juni angekündigtes Konzert mit der russischen Sängerin Anna Netrebko in der Alten Oper Frankfurt nicht statt. Es werde auf den 28. Januar 2023 verschoben, teilt das Konzerthaus mit. Künstlerinnen und Künstler, die sich nicht unmissverständlich vom russischen Präsidenten Wladimir Putin distanzierten, würden von der Alten Oper nicht eingeladen. "Zum Konzert mit Anna Netrebko kann es aus unserer Sicht nur die Entscheidung geben, dass das Konzert am 2. Juni nicht stattfinden kann", heißt es in der Mitteilung. Man sei deshalb sehr erleichtert, dass der Veranstalter dies ebenfalls so sehe. Mehrere Opernhäuser hatten in den vergangenen Tagen Auftritte von Netrebko abgesagt. Die Star-Sopranistin hatte sich öffentlich gegen den Krieg ausgesprochen - allerdings nicht gegen Putin.

+++ 18:01 Symphonieorchester von Kiew sendet Botschaft an EU +++
Mitten in Kiew ertönt plötzlich die "Ode an die Freude" von Ludwig van Beethoven: Auf dem weltberühmten Maidan Platz versammelte der Dirigent des Kiewer Klassischen Symphonieorchesters, Herman Makarenko, seine Musiker. Sie senden mit ihrem Konzert eine politische Botschaft, denn die "Ode an die Freude" ist auch die Hymne der Europäischen Union. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angesichts des russischen Kriegs gegen sein Land vergangene Woche die Mitgliedschaft in der EU beantragt.

+++ 17:51 Slowakische Regierung genehmigt NATO-Truppen im Land +++
Die Regierung der direkt an die Ukraine grenzenden Slowakei genehmigt die Stationierung von NATO-Truppen im Land. Wie das Verteidigungsministerium mitteilt, sieht der mit den Bündnispartnern abgesprochene Regierungsplan die Stationierung von 2100 Soldaten vor. Davon soll der größte Teil mit 700 aus Deutschland kommen, weitere 600 werden aus Tschechien, 400 aus den USA, 200 aus den Niederlanden und je 100 aus Polen und Slowenien erwartet. Mit den Soldaten soll auch entsprechende Ausrüstung in die Slowakei kommen, die damit die NATO-Ostflanke gegenüber Russland stärkt. Verteidigungsminister Jaroslav Nad bezeichnet die geplante Truppenstationierung als "größten Schritt für die Verteidigung der Slowakischen Republik seit ihrer staatlichen Unabhängigkeit". Die Zustimmung des Parlaments gilt als sicher.

+++ 17:40 UN-Menschenrechtsbüro dokumentiert Tod von 516 Zivilisten +++
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat in der Ukraine seit dem Einmarsch Russlands bis Mittwoch, 0 Uhr, den Tod von 516 Zivilisten dokumentiert. Darunter waren demnach 37 Minderjährige. Dem Büro liegen zudem verifizierte Informationen über 908 Verletzte vor, darunter 50 Minderjährige. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, betont stets, dass die tatsächlichen Zahlen mit Sicherheit deutlich höher lägen.

+++ 17:24 Union fordert Verzicht auf Nord Stream 1 +++
CDU-Chef Friedrich Merz fordert die Bundesregierung auf, den Gasbezug aus Russland durch die Pipeline Nord Stream 1 einzustellen. Es müsse jetzt ein weiterer Schritt gegangen werden. "Wir wollen nicht warten." Es dürfe nicht abgewartet werden, bis Russland die Pipeline kappe, sagt Merz, der auch Vorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion ist. Es gebe danach noch weitere Pipelines, um den Bedarf in Deutschland zu decken. Als Reaktion auf die sprunghaft gestiegenen Energiepreise sollte die Mineralölsteuer gesenkt werden, ebenso die Mehrwertsteuer um drei Punkte auf 16 Prozent.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 17:20 "Messer in Rücken der Ukraine": Botschafter Melnyk kritisiert Bundesregierung +++
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wirft der Bundesregierung und Kanzler Olaf Scholz mangelndes Engagement im Ukraine-Krieg vor. Berlins Weigerung, ein Embargo auf Gas und Öl aus Russland zu erheben, sei wie ein "Messer in den Rücken der Ukraine", sagt der Diplomat der "Welt". Er gehe jedoch davon aus, dass die Entscheidung der Bundesregierung keinen Bestand haben werde. "Wir glauben, dass diese Position moralisch nicht haltbar ist und fallen wird - wenn nicht in den nächsten Tagen, dann in den nächsten Wochen." Zudem übte Melnyk Kritik an der Haltung der Bundesregierung, sich nicht vehementer für eine Eintrittsperspektive seines Landes in die EU einzusetzen. "Am Montag hat mein Präsident Selenskyj wieder mit Kanzler Scholz telefoniert. Es war, als ob man mit einer Wand gesprochen hätte." So sei Scholz nicht dem Wunsch des ukrainischen Präsidenten nach einem EU-Kandidatenstatus nachgekommen.

+++ 17:15 Scholz telefoniert mit Putin +++
Kanzler Olaf Scholz hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Die Spitzenpolitiker hätten "politisch-diplomatische Anstrengungen" zur Lösung des Ukraine-Konflikts besprochen, teilt der Kreml mit. Putin habe mit Scholz zudem über die russischen Verhandlungen mit der Ukraine gesprochen. Zudem habe Putin Scholz über die Rettungsmaßnahmen für Zivilisten in umkämpften ukrainischen Städten informiert. Der Kremlchef warf demnach ukrainischen Einheiten vor, die Evakuierungen zu behindern. Die Ukraine hält ihrerseits Russland vor, die Fluchtkorridore zu beschießen. "Es wurde vereinbart, die Kontakte auf verschiedenen Ebenen fortzusetzen", heißt es vom Kreml über das Telefonat.

+++ 16:52 Selenskyj berichtet von Bomben-Angriff auf Kinderklinik in Mariupol +++
In der Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des Stadtrats ein Kinderkrankenhaus durch russische Luftangriffe zerstört worden. Selenskyj verbreitete auf Twitter ein Video, das das Gebäude zeigen soll. "Menschen, Kinder sind unter den Trümmern", schrieb er dazu. In einem Online-Beitrag des Stadtrates heißt es: "Die russischen Streitkräfte haben mehrere Bomben auf das Kinderkrankenhaus geworfen. Die Zerstörung ist immens." Opferzahlen seien noch nicht bekannt. Die Angaben sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verifizieren. Russland hat bestritten, bei seinem Angriff auf die Ukraine auf Zivilisten zu zielen.

Update: Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält das Video für authentisch.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:48 Kreml: Wehrpflichtige kämpften ohne Erlaubnis von Putin in Ukraine +++
Russland räumt den Einsatz von Wehrpflichtigen im Krieg gegen die Ukraine ein. Das Verteidigungsministerium in Moskau betont allerdings, dass dies nicht von der Führung genehmigt worden sei. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt der Agentur Tass zufolge, auf Befehl von Präsident Wladimir Putin werde die Militärstaatsanwaltschaft diese Fälle untersuchen und die Verantwortlichen bestrafen. Putin hat wiederholt bestritten, dass Wehrpflichtige in der Ukraine kämpfen. "Fast alle diese Soldaten wurden bereits nach Russland abgezogen", teilt das Verteidigungsministerium nun mit. Allerdings seien dabei einige Wehrpflichtige in ukrainische Gefangenschaft geraten. Die Entsendung weiterer Rekruten werde mit allen Mitteln verhindert.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:40 UNHCR meldet mehr als 140.000 Geflüchtete binnen 24 Stunden +++
Die Zahl der wegen des russischen Angriffs aus der Ukraine geflohenen Menschen steigt weiter stark an. Das UN-Flüchtlingswerk UNHCR meldet am Mittwoch mehr als 140.000 in den Nachbarländern angekommene Kriegsflüchtlinge. Seit Beginn der russischen Offensive am 24. Februar sind demnach bereits über 2,15 Millionen Menschen geflohen. Bei weitem die meisten Ukraine-Flüchtlinge befinden sich laut UNHCR in Polen: knapp 1,3 Millionen. Gut 200.000 Menschen sind in Ungarn angekommen, 153.000 in der Slowakei.

+++ 16:29 Heineken und Universal Music ziehen sich aus Russland zurück +++
Nach einer ganzen Reihe westlicher Firmen haben auch die niederländische Brauerei Heineken und der Musikkonzern Universal die Konsequenzen aus dem Angriff Russlands auf die Ukraine gezogen. Die weltweit zweitgrößte Brauerei teilt mit, Produktion, Werbung und Verkauf seiner Marken in Russland zu beenden. Dies geschehe in Reaktion auf "anhaltende Kriegseskalation". Vergangene Woche hatte Heineken bereits neue Investitionen sowie Exporte nach Russland gestoppt.

+++ 16:16 Protest gegen Krieg: Totenkopf-Putin blickt auf russische Botschaft in Riga +++
In Lettlands Hauptstadt Riga hat das Museum für Medizingeschichte an seiner Fassade ein großes Plakat mit einem als Totenkopf stilisierten Porträt Wladimir Putins angebracht. Damit soll gegen Russlands Angriffskrieg protestiert und Solidarität mit der Ukraine bekundet werden. Das Motiv wurde von einem lettischen Künstler gestaltet und ziert auch den Titel der aktuellen Ausgabe des lettischen Wochenmagazins "Ir". Den besten Blick auf das mehrere Meter große Plakat haben die Mitarbeiter der russischen Botschaft - sie befindet sich direkt gegenüber dem Museum. Aus Protest gegen Russlands Angriff auf die Ukraine hatte zuletzt die Stadtverwaltung von Riga beschlossen, den Straßenabschnitt an der Botschaft und dem Museum in "Ukrainische Unabhängigkeitsstraße" umzubenennen.

b05dc52c021d3ed1c4d209aac7c6fe25.jpg

(Foto: dpa)

+++ 16:06 Keine Distanz zu Putin - Verband droht Ex-Bayern-Profi Tymoschtschuk +++
Weil er den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine noch nicht verurteilt hat, droht der ukrainische Fußballverband dem früheren Bundesligaprofi Anatolij Tymoschtschuk mit dem Entzug seiner Trainerlizenz und von Ehrungen. "Zu der Zeit, während ein anderer Ex-Club des Ukrainers, der FC Bayern München, Erklärungen veröffentlicht und Aktionen zur Unterstützung der Ukraine durchführt, schweigt Tymoschtschuk und arbeitet weiter für den Club des Aggressors", teilt die Ethikkommission des Verbands mit. Der 42-Jährige ist derzeit Co-Trainer des russischen Meisters Zenit St. Petersburg aus der Heimatstadt von Kremlchef Wladimir Putin. Der Ex-Kapitän solle auch aus dem offiziellen Register von Fußball-Nationalspielern entfernt werden, forderte die Kommission.

+++ 16:04 London will weitere Waffen liefern +++
Die britische Regierung will die Ukraine im Kampf gegen russische Truppen weiter mit Waffenlieferungen unterstützen. Das kündigt Verteidigungsminister Ben Wallace an. Bislang seien 3615 sogenannte NLAW-Panzerabwehrraketen geliefert worden, so Wallace. Weitere sollen folgen. Die Regierung wolle aber auch eine kleine Zahl an Javelin-Panzerabwehrwaffen in die Ukraine schicken. Zudem werde geprüft, Boden-Luft-Raketen vom Typ Starstreak zu schicken.

+++ 15:49 China kündigt 720.000 Euro humanitäre Hilfe für Ukraine an +++
Die chinesische Regierung hat humanitäre Hilfe für die Ukraine auf den Weg gebracht. "Auf Ersuchen der ukrainischen Seite wird das chinesische Rote Kreuz eine Reihe von humanitären Hilfsgütern im Wert von fünf Millionen Yuan (rund 720.000 Euro) bereitstellen, darunter Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs", sagt der Sprecher des Außenministeriums, Zhao Lijian. China hat bisher seine Besorgnis wegen des Ukraine-Kriegs zum Ausdruck gebracht, ohne aber Russland explizit für den Angriff auf das Nachbarland zu kritisieren.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:45 Video zeigt Russen, die zum Krieg befragt werden +++
Ein Video von Current Time TV zeigt mehrere Russen, die zum Krieg in der Ukraine befragt werden. Das RTL/ntv-Verifizierungsteam hält die Aufnahmen, die auf Twitter von Radio Free Europe/Radio Liberty verbreitet wurden, für authentisch. "Niemand bombardiert Kiew. Ich kann es nicht glauben," sagt einer der Befragten, obwohl ihm Beweisfotos gezeigt werden. Doch es gibt auch Kritik am Vorgehen der russischen Regierung.

+++ 15:36 Scholz pocht auf Waffenruhe und appelliert an Putin +++
Bundeskanzler Olaf Scholz appeliert einmal mehr an den russischen Präsidenten Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine sofort zu beenden. Sein Appell an den russischen Präsidenten laute: "Stoppen Sie das Blutvergießen, ziehen Sie die russischen Truppen zurück", so Scholz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau. "Es ist eine schlimme Katastrophe für das ukrainische Volk, aber auch das russische Volk leidet an diesem Krieg." Was jetzt gebraucht werde, sei eine Waffenruhe.

+++ 15:25 Einen schnellen EU-Beitritt der Ukraine wird es wohl nicht geben +++
Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten werden die Hoffnung der Ukraine auf einen schnellen Beitritt zur Europäischen Union voraussichtlich enttäuschen. Ein Entwurf der Abschlusserklärung für den bevorstehenden EU-Gipfel weist lediglich darauf hin, dass die EU-Kommission um eine Einschätzung zum Antrag der Ukraine auf Mitgliedschaft gebeten wurde. Von einem beschleunigten Verfahren oder einer grundsätzlichen Zustimmung ist nicht die Rede. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angesichts des russischen Kriegs gegen sein Land vergangene Woche die Mitgliedschaft in der EU beantragt.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:17 Bericht: Knapp tausend Deutsche kämpfen für ukrainische Armee +++
Hunderte Bundesbürger haben sich einem Medienbericht zufolge seit Beginn des russischen Angriffs als freiwillige Kämpfer bei der ukrainischen Armee gemeldet. Aktuell seien knapp tausend Deutsche in der Ukraine im Einsatz, berichtet die "Bild" unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet. Insgesamt kämpfen demnach in der ukrainischen Armee mittlerweile rund 22.000 Ausländer - allerdings gibt es diesbezüglich auch abweichende Angaben.

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:11 Mehr als 80.000 Kriegsflüchtlinge in Deutschland +++
Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine haben die Behörden in Deutschland die Ankunft von 80.035 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Das teilt der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, mit. Die Bundespolizei habe ihre Kontrollen zwar deutlich verstärkt. Da es an der Grenze zu Polen und Tschechien keine stationären Kontrollen gebe und viele Neuankömmlinge bei Verwandten untergekommen seien, sei die tatsächliche Zahl der Menschen, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben, aber noch nicht bekannt.

+++ 14:58 Scholz ist gegen Lieferung von MiG-29-Jets an die Ukraine +++
Bundeskanzler Olaf Scholz ist gegen eine Lieferung von MiG-29-Kampfflugzeugen aus der NATO an die Ukraine. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau in Berlin verweist er auf Finanzhilfen, humanitäre Unterstützung und die Lieferung einzelner Waffensysteme. "Und ansonsten ist es aber so, dass wir sehr genau überlegen müssen, was wir konkret tun. Und dazu gehören ganz sicherlich keine Kampfflugzeuge", sagt Scholz. Das polnische Außenministerium hatte am Dienstagabend einen Plan zur indirekten Überlassung von Kampfflugzeugen an die Ukraine vorgestellt. Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorschlag umgehend als "nicht haltbar".

Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:53 IAEA: Stromausfall in Tschernobyl kein kritisches Sicherheitsproblem +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sieht den Stromausfall in der Ruine von Tschernobyl im Zuge der Kämpfe in der Ukraine nicht als bedeutendes Sicherheitsrisiko. "Die Ukraine hat die IAEA über den Stromausfall informiert", erklärt die UN-Behörde auf Twitter. Sie sehe "in diesem Fall keine kritischen Auswirkungen auf die Sicherheit". Der ukrainische Energiekonzern Ukrenergo hatte zuvor erklärt, die Elektrizitätsversorgung der Anlage und ihrer Sicherheitssysteme sei infolge "der militärischen Aktivitäten des russischen Besatzers komplett gekappt". Wegen der fortdauernden russischen Angriffe gebe es auch "keine Möglichkeit", die Stromversorgung wiederherzustellen.

+++ 14:46 Außenminister der Ukraine hat "geringe Erwartungen" vor Treffen mit Lawrow +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat eigenen Aussagen zufolge keine allzu hohen Erwartungen an das geplante Treffen mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow in der Türkei am Donnerstag. "Aber ich sage Ihnen ganz offen, dass ich nur geringe Erwartungen an die Verhandlungen habe", sagt Kuleba in einem auf Facebook veröffentlichten Videoclip. "Aber wir werden fraglos maximalen Druck ausüben", betont er. "Unser Interesse ist die Einstellung des Feuers, die Befreiung unserer Gebiete und als dritter Punkt die bedingungslose Lösung aller humanitären Probleme, der Katastrophen, die von der russischen Armee geschaffen wurden." Er hoffe, dass Lawrow im türkischen Antalya tatsächlich nach einer Lösung suchen wolle, wie der Krieg zu beenden sei, sagt Kuleba - "und nicht aus propagandistischen Gründen" anreise.

+++ 14:33 Sicherheitskräfte berichten von Gewalt bei Evakuierungen +++
Bei der Evakuierung von Zivilisten aus belagerten Städten in der Ukraine hat es erneut Zwischenfälle gegeben. In dem Dorf Demydiw rund 25 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kiew feuerten russische Truppen nach Darstellung der Sicherheitskräfte auf ukrainische Polizisten. Ein Polizist sei dabei getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Zudem sei ein Zivilist mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden, teilen die Beamten mit. Insgesamt seien aus der Ortschaft 100 Zivilisten in Sicherheit gebracht worden, darunter 30 Kinder. Die Angaben ließen sich nicht überprüfen.

+++ 14:10 Baerbock besucht Westbalkan-Länder und Moldau +++
Außenministerin Annalena Baerbock reist heute Abend auf den Westbalkan und nach Moldau. Das teilt eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes mit. In Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Serbien dürfte es am Donnerstag und Freitag neben der Lage in der Ukraine vor allem um die regionalen und internen Spannungen in den Westbalkan-Ländern und um deren Bemühungen um eine weitere Annäherung an die Europäische Union gehen. In der an die Ukraine grenzenden früheren Sowjetrepublik Moldau steht nach diesen Angaben am Samstag unter anderem die Lage der Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet im Zentrum der Gespräche.

+++ 13:50 Kiew: Deutschland darf keine "neue historische Schuld" auf sich laden +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warnt Deutschland davor, durch unzureichende Hilfen für sein Land neue historische Schuld auf sich zu laden. Bislang habe die Bundesregierung "zu wenig getan", schreibt Kuleba in der "Welt". Er fordert unter anderem weitere Waffenlieferungen aus Deutschland, darunter Kampfflugzeuge. "Entweder wird Deutschland eine führende Nation bei der Unterstützung der Ukraine und im Kampf gegen das russische Böse", betont Kuleba. "Oder Deutschland bekommt eine neue historische Schuld für verlorene Leben und zerstörte Städte." Der Außenminister bezieht sich damit auf die vom NS-Regime verübten Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs in der Ukraine.

+++ 13:22 Institut für Weltwirtschaft: US-Ölembargo ohne großen ökonomischen Effekt +++
Das Ölembargo der USA gegen Russland hat laut Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) nur geringe ökonomische Auswirkungen für Russland. "Der Importstopp von russischem Öl durch die USA mag symbolisch von hoher Bedeutung sein, einen ökonomischen Schaden bei der russischen Wirtschaft verursacht er praktisch nicht", erklärt der IfW-Handelsforscher Hendrik Mahlkow. Das Embargo führt demnach langfristig zu Einbußen von 0,2 Prozent der russischen Wirtschaftskraft.

+++ 13:11 Astronaut Reiter: Ukraine-Krieg schafft "tiefe Risse" bei Forschung
Der Ukraine-Krieg wird nach Ansicht des deutschen Raumfahrers Thomas Reiter die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem Westen im Weltall nachhaltig beschädigen. "Die Vorstellung, dass wir durch die gemeinsame Forschung auf den Raumstationen Mir und ISS ein Signal für ein friedliches Miteinander geben können, hat durch diesen völkerrechtswidrigen Akt tiefe Risse erhalten", teilt der 63-Jährige mit. "Ich bin fassungslos und tief enttäuscht, dass die russische Regierung einen militärischen Angriff auf ein souveränes Land mitten in Europa durchführt." Er bewundere Mut, Standhaftigkeit und Besonnenheit der Menschen in der Ukraine.

+++ 12:59 Selenskyj rechnet kaum mehr mit MiG-29 +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich skeptisch, dass sein Land tatsächlich polnische Kampfjets vom Typ MiG-29 erhält. "Wir sind Polen dankbar für die Alternative - für die Bereitschaft, der Ukraine Kampfflugzeuge zu übergeben. Das Problem besteht nur in der Logistik", sagt das Staatsoberhaupt in einer Videobotschaft. Das sei von der Sache her ein technisches Problem. "Das muss gelöst werden! Unverzüglich." Polen hatte sich gestern bereiterklärt, MiG-29-Kampfjets auf den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein zu verlegen und den USA zur Verfügung zu stellen. Das US-Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorschlag Polens inzwischen als "nicht haltbar".

+++ 12:37 Kreml: Treffen von Außenministern "sehr wichtig" +++
Der Kreml hat ein für Donnerstag in der Türkei geplantes Treffen des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba als "sehr wichtig" bezeichnet. "Was das Treffen der Außenminister angeht, so ist das eine Fortsetzung des Verhandlungsprozesses, was sehr wichtig ist", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zugleich betonte er: "Lassen Sie uns nicht vorgreifen. Lassen Sie uns das Treffen selbst abwarten." Kuleba und Lawrow wollen sich im türkischen Antalya treffen - es wäre das ranghöchste Gespräch seit Kriegsbeginn.

+++ 12:23 Schon mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge in Polen +++
In Polen sind nach Angaben des Grenzschutzes seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine 1,33 Millionen Flüchtlinge aus dem Nachbarland eingetroffen. Allein am Dienstag hätten 125 800 Menschen die Grenze passiert, teilt die Behörde auf Twitter mit. Etwa 93 Prozent der Geflüchteten sind demnach ukrainische Staatsbürger. Unklar ist, wie viele der Menschen, die in Polen ankommen, in andere Länder weiterreisen.

+++ 12:10 Netzbetreiber: AKW Tschernobyl ohne Strom +++
Das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl ist rund zwei Wochen nach der Einnahme durch russische Einheiten von der Stromversorgung abgeschnitten. Durch Beschuss seien Stromleitungen beschädigt worden, teilt der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho am Mittwoch mit. Kampfhandlungen nördlich von Kiew verhinderten aktuell alle Reparaturarbeiten. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte zuvor schon beklagt, dass das durch die Katastrophe von 1986 bekannte ehemalige AKW zunehmend von der Außenwelt abgeschnitten sei.

+++ 11:55 Heckler & Koch versetzt Mitarbeiter mit russischen Wurzeln +++
Der Waffenhersteller Heckler & Koch versetzt Mitarbeiter mit russischen Wurzeln an seinem Stammwerk. Es geht um eine einstellige Zahl von Beschäftigten, die in Oberndorf im Schwarzwald im "Beschuss" arbeiten, wo also Waffen am Schießstand geprüft werden. Die Betroffenen haben eine familiäre Migrationsgeschichte, die auf Russland oder andere Nachfolgestaaten der Sowjetunion verweist. H&K begründet den Schritt mit der "Pflicht zur Fürsorge für unsere Mitarbeiter". Einem Bericht des "Schwarzwälder Boten" zufolge reagierten betroffene Mitarbeiter mit großem Unverständnis und waren tief enttäuscht.

+++ 11:45 Politikwissenschaftler sieht "hoffnungsvolle Zeichen" +++
Der Politikwissenschaftlicher Thomas Jäger sieht im Ukraine-Krieg zarte Anzeichen für eine mögliche Deeskalation. Welche das sind, erklärt er im ntv-Interview. Außerdem spricht er über die Auswirkungen der westlichen Sanktionen und sagt, dass es in Russland schon bald "Kühlschrank gegen Fernseher" heißen könnte.

++ 11:22 Kiew: 14.500 Menschen zu Kampfeinsatz in Ukraine eingereist +++
Nach Angaben des ukrainischen Militärs sind in den vergangenen Tagen etwa 14.500 Menschen zum Kampfeinsatz in die Ukraine eingereist. 12.000 von ihnen seien heimkehrende Ukrainer, die sich der Landesverteidigung anschließen wollten, teilt die Armee mit. Zudem erwartet die Regierung in Kiew zahlreiche Ausländer, die eine sogenannte internationale Legion bilden könnten. Nach Angaben des Generalstab hat die russische Armee seit Kriegsbeginn mehr als 12.000 Soldaten verloren. Moskau hatte vor einigen Tagen von knapp 500 getöteten Soldaten gesprochen, aber seither keine neueren Angaben mehr gemacht.

+++ 11:01 Russisches Außenamt: Moskau will nicht Sturz der Regierung in Kiew +++
Das russische Außenamt teilt mit: Moskau will nicht den Sturz der Regierung in Kiew. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte vor wenigen Tagen noch den Angriffskrieg gegen die Ukraine damit begründet, die "Junta" in Kiew absetzen zu wollen.

+++ 10:55 Alstom will kein Geld in Projekte in Russland stecken +++
Der französische Bahntechnik-Hersteller Alstom will vorerst nicht mehr in Projekte in Russland investieren. Auch jegliche Lieferungen nach Russland würden zunächst ausgesetzt, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns. Den verhängten Sanktionen werde man selbstverständlich entsprechen. Die Direktverkäufe des Konzerns in Russland machten weniger als 0,5 Prozent aller Verkäufe aus, sagt ein Sprecher.

+++ 10:40 Breites Bündnis fordert Importstopp für russische Energie +++
Ein breites Bündnis von Vertretern der Zivilgesellschaft fordert die Bundesregierung auf, einen Importstopp für Energielieferungen aus Russland zu erlassen. "Die russische Armee führt ihren völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit täglich zunehmendem Terror und Gewalt gegen die Zivilbevölkerung", heißt es in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz. "Wir alle finanzieren diesen Krieg", kritisieren die Unterzeichner. "Täglich zahlen wir als EU-Staaten über 500 Millionen Euro für den Import von Öl, Gas und Kohle an die russische Führung. Allein mit dem Verkauf von Öl verdient sie 300 Millionen Euro am Tag", heißt es weiter. Zu den 100 Unterzeichnern zählen unter anderem die Menschenrechtsaktivistin Barbara Lochbihler, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, der Youtuber Rezo, der frühere CDU-Außenpolitiker und Generalsekretär Ruprecht Polenz und die Klimawissenschaftlerin Claudia Kemfert.

+++ 10:21 EU einig über verschärfte Sanktionen gegen Russland und Belarus +++
Im Ukraine-Krieg einigen sich die EU-Staaten auf verschärfte Sanktionen gegen Russland und Belarus. Wie die französische Ratspräsidentschaft auf Twitter mitteilt, zielen die neuen Strafmaßnahmen auf weitere Verantwortliche in Russland ab sowie auf Oligarchen, "die an der russischen Aggression gegen die Ukraine beteiligt sind". Zudem werden demnach drei belarussische Banken aus dem internationalen Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen.

+++ 10:10 Ukraine stimmt sechs Fluchtkorridoren zu +++
Die Ukraine stimmt der Einrichtung von sechs Fluchtkorridoren für die Rettung von Zivilisten aus belagerten Städten zu. Menschen aus Enerhodar und Mariupol sollen heute nach Saporischschja im Südosten der Ukraine gebracht werden, sagt Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. Menschen aus Wolnowacha sollen demnach in Pokrowsk in Sicherheit gebracht werden, Einwohner aus Sumy nach Poltawa. So genannte Fluchtkorridore seien auch für die Stadt Isjum im Osten sowie für mehrere Kleinstädte nördlich von Kiew vorgesehen, sagt Wereschtschuk weiter. Der Waffenstillstand soll demnach bis 20.00 Uhr MEZ gelten. Die Fluchtrouten seien mit Russland koordiniert und der entsprechende Brief ans Internationale Rote Kreuz geschickt worden. Auch das russische Verteidigungsministerium kündigte eine Feuerpause für mehrere Regionen an.

+++ 09:57 Klitschko ruft zu weiterer Isolation Russlands im Sport auf +++
Die ukrainische Boxlegende Wladimir Klitschko ruft zu einer noch stärkeren Isolation Russlands bei internationalen Sportwettbewerben auf. "Ich habe nichts persönlich gegen die Athleten, aber ich habe sehr viel gegen die Aggression des russischen Präsidenten Putin und seine Kriegsmaschine", sagt der 45-Jährige der britischen Zeitung "Mirror". Russland von allen Wettbewerben auszuschließen, sei kein Akt der Aggression. Russische Athleten würden ihre Regierung dann fragen, weshalb niemand mehr gegen sie antreten wolle. Sanktionen auf verschiedensten Ebenen, auch im Sport, seien sehr wichtig. "Wir müssen diesen Krieg stoppen, im Namen des Friedens."

+++ 09:49 Russland will "mit etwas kleinerer Ukraine verhandeln" +++
Die ukrainische Stadt Mariupol ist von russischen Truppen umstellt. Die humanitäre Lage ist katastrophal, den Menschen fehlt es an Wasser, Strom und Lebensmitteln. ntv-Reporter Thomas Präkelt berichtet aus der Ukraine über die Lage im Land, über weitere russisch-ukrainische Gespräche und sagt: Die Widerstandskraft der Ukrainer ist ungebrochen.

+++ 09:35 Von der Leyen fordert zum Energiesparen auf +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordert die Bürger zum Energiesparen auf, um Europa schneller von Gas, Öl und Kohle aus Russland unabhängig zu machen. Dazu könne jeder beitragen, sagt die CDU-Politikerin im ZDF. Hinzu kämen Energiesparprogramme für die Wirtschaft sowie neue Lieferwege und der Ausbau erneuerbarer Energien. Wenn man alles kombiniere, "dann können wir sehr viel schneller unabhängig werden von russischem Gas".

+++ 09:21 Kretschmer lehnt Gas-Boykott weiter ab +++
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer lehnt einen Boykott von Gas aus Russland weiter ab. "Die zerstörerische Wirkung dieser extrem hohen, völlig außer Rand und Band geratenen Energiepreise auf die deutsche Volkswirtschaft, auf die europäische Volkswirtschaft, auf uns alle als Verbraucher, die wäre so verheerend, dass man diesen Weg nicht gehen kann", sagt der CDU-Politiker im ZDF. Wenn Deutschland aus den vergleichsweise günstigen Lieferverträgen mit Russland ausstiege, müssten neue Verträge zu viel schlechteren Konditionen geschlossen werden.

++ 09:14 Gazprom: Gaslieferungen durch Ukraine laufen weiter +++
Der russische Energieriese Gazprom liefert eigenen Angaben zufolge weiter in hohem Umfang Gas für den Transit durchs Nachbarland. Die tägliche Liefermenge betrage weiterhin wie vertraglich vereinbart 109,5 Millionen Kubikmeter, sagt Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow der Agentur Interfax zufolge. Vor dem Hintergrund gestiegener Preise sei die Nachfrage der europäischen Kunden deutlich gestiegen. Russland betont stets, auch in Krisenzeiten ein zuverlässiger Energielieferant zu sein. Wegen der Sanktionen des Westens hatte Moskau am Montag allerdings erstmals damit gedroht, die Lieferungen durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 nach Deutschland einzustellen.

+++ 09:05 Russische Flieger können in Großbritannien festgesetzt werden +++
Russische Flugzeuge können auf britischem Boden künftig festgesetzt werden. Eine Landung der Maschinen in Großbritannien soll gesetzeswidrig werden, wie die britische Regierung ankündigt. Das soll auch Privatjets betreffen, die von reichen Russen gechartet werden. Einem BBC-Bericht zufolge soll im Zusammenhang mit einer Maschine auf einem Flughafen in der englischen Grafschaft Hampshire bereits ermittelt werden. Zuvor hatte Großbritannien wie die EU-Staaten und andere Länder den eigenen Luftraum für russische Flugzeuge gesperrt und Landungen verboten. Außerdem dürfen künftig keine britischen Güter mehr an die russische Luft- oder Raumfahrtindustrie geliefert werden.

+++ 08:56 Evakuierung aus Sumy wird fortgesetzt +++
Die Evakuierung von Zivilisten aus der nordostukrainischen Großstadt Sumy soll weitergehen. Der Fluchtkorridor in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa sei bis 21.00 Uhr Ortszeit geöffnet, schreibt der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, bei Telegram. Die Menschen können Schywyzkyj zufolge die Stadt mit eigenen Autos oder mit 22 Bussen verlassen. Dabei werde mit dem Roten Kreuz zusammengearbeitet. Auch das russische Verteidigungsministerium kündigt eine Feuerpause ab 8.00 Uhr MEZ an, um die sichere Flucht für Zivilisten aus Sumy und anderen Städten zu gewährleisten.

+++ 08:41 Selenskyj: Jeder Cent an Russland verwandelt sich in Kugeln und Projektile +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt US-Präsident Joe Biden für dessen Entscheidung, Erdöl- und Erdgas-Importe aus Russland zu verbieten. "Die USA haben einen wichtigen Schritt getan, der die Besatzer erheblich schwächen wird", so Selenskyj in einer Videoansprache. Er sei Biden "persönlich dankbar" für diese Entscheidung, die ein überaus mächtiges Signal an die ganze Welt sei. "Es ist ganz einfach: Jeder Cent, der an Russland gezahlt wird, verwandelt sich in Kugeln und Projektile, die auf andere souveräne Staaten fliegen."

+++ 08:17 Compper verteidigt Verbleib in Moskau +++
Der frühere Bundesliga-Profi Marvin Compper verteidigt sein Bleiben beim Fußball-Erstligisten Lokomotive Moskau. "Wir sind hier im Oktober 2021 angetreten, um etwas zu verändern: Wir haben eine Philosophie in den kompletten Verein gebracht, von ganz oben bis nach unten. Ich spüre dafür eine Verantwortung: gegenüber den Menschen, die uns vertraut haben", sagt der 36-Jährige der "Sport Bild". Im Club seien auch "viele Ausländer tätig, nicht nur Russen. Die Menschen, die wir hier kennengelernt haben, sind Leute mit gutem Herz und haben mit Politik gar nichts zu tun", so Compper, der in der Bundesliga unter anderem für Mönchengladbach, Hoffenheim und Leipzig gespielt hatte. Weil Ex-Bundesliga-Trainer Markus Gisdol sein Amt wegen des Krieges in der Ukraine aufgab und zurück nach Deutschland reiste, übernahm Co-Trainer Compper den Job.

+++ 08:14 Ölpreise klettern weiter +++
Die Ölpreise steigen weiter. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 131,44 US-Dollar. Das sind 3,46 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 2,87 Dollar auf 126,57 Dollar. Am Montag war der Brent-Preis bis auf rund 139 Dollar gestiegen, WTI hatte in der Spitze mehr als 130 Dollar gekostet. Das waren jeweils Höchststände seit dem Jahr 2008. Getrieben werden die Preise vor allem durch Sanktionen gegen den großen Ölförderer Russland. Die USA wollen künftig gänzlich auf die Einfuhr russischen Erdöls verzichten, Großbritannien will die Käufe bis zum Jahresende ausklingen lassen.

+++ 08:09 Edenhofer fordert Importstopp für russisches Gas und Öl +++
Klimaforscher Ottmar Edenhofer fordert Deutschland auf, wie die USA einen Importstopp für russisches Gas und Öl zu verhängen. "Wir brauchen jetzt massivste Sanktionen. Europa kann es sich nicht erlauben, über die Gas- und Ölimporte Putins Krieg weiter zu finanzieren. Und ja, wir könnten es meistern, diesen Importstopp durchzusetzen", sagt Edenhofer der "Rheinischen Post". "Die Frage der Energie- und Versorgungssicherheit ist dann die nachgelagerte Frage." Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) räumt aber ein, dass dies mit hohen Kosten und Engpässen verbunden sein kann.

+++ 07:57 Ukraine zieht Blauhelmsoldaten ab +++
Die Ukraine zieht ihre Blauhelmsoldaten und militärische Ausrüstung aus der Demokratischen Republik Kongo ab. Ein UN-Sprecher teilt mit, die ukrainische Regierung habe die UNO offiziell darüber informiert, dass ihr Militärkontingent einschließlich des Personals, der Hubschrauber und der Ausrüstung zurückberufen würden. Das ukrainische Kontingent umfasst demnach 250 Soldaten. Die Ukraine ist laut UNO unter anderem auch an Friedensmissionen der Vereinten Nationen im Südsudan und in Mali beteiligt.

+++ 07:38 Universal Music Group zieht sich aus Russland zurück +++
Universal Music Group zieht sich aus Russland zurück. "Mit sofortiger Wirkung stellen wir alle Aktivitäten in Russland ein und schließen unsere Büros dort", heißt es in einer Erklärung auf der Website des Musikgiganten. "Wir drängen auf ein baldiges Ende der Gewalt in der Ukraine." Der Konzern halte sich an internationale Sanktionen und arbeite gemeinsam mit seinen Mitarbeitern und Künstlern daran, humanitäre Hilfsmaßnahmen zu unterstützen, um Flüchtlingen in der Region zu helfen.

+++ 07:22 Twitter mit optimierter Version für anonymen Tor-Browser +++
Für Einwohner Russland könnte es einfacher werden, Twitter auch bei einer Blockade des Dienstes weiter zu nutzen. Twitter macht eine Version speziell für den auf Datenschutz ausgelegten Tor-Browser zugänglich. Bei Tor bewegen sich Nutzer nicht im allgemeinen Web, sondern in einem eigenen Netzwerk mit anonymisierten Daten. Mit einer Tor-Version entzieht sich Twitter zumindest im separaten Netz einer Blockade. Die russische Regierung versucht, die Verbreitung von Informationen zum Krieg, die von der offiziellen Linie abweichen, zu unterbinden.

+++ 07:06 Ukraine drängt auf weitere Sanktionen +++
Die Ukraine will bei westlichen Ländern und Unternehmen weiter auf zusätzliche Strafmaßnahmen gegen Russland drängen. "Jede Sanktion, jedes Unternehmen, das Russland verlässt, ist eine Annäherung an den Sieg", teilt der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba bei Facebook mit. "Es ist ein bewahrtes menschliches Leben, eine Kindheit ohne Angst, ein unzerstörtes Haus, ein Krankenhaus, eine Schule." Um Sanktionen gegen Russland oder Waffenlieferungen an die Ukraine zu erreichen, seien viele komplexe Gespräche nötig. "Es gibt Versuche einzelner Partner, sich auf halbe Lösungen zu beschränken. Einige versuchen, auf Zeit zu spielen. Aber wir bremsen nicht."

+++ 06:45 Bericht: NATO liefert zahlreiche Waffen in die Ukraine +++
In den vergangenen Tagen ist offenbar eine große Anzahl von Waffen aus dem Westen an die Ukraine geliefert worden. Wie der Journalist George Allison vom "UK Defense Journal" bei Twitter schreibt und mit einer Animation veranschaulicht, liefert die NATO die Waffen zu einem Flugplatz nach Ostpolen. Von dort würden sie dann auf dem Landweg in die Ukraine gebracht.

+++ 06:26 "Nowaja Gaseta" zeigt Tänzerinnen vor einem großen Feuerball +++
Die letzte verbliebene größere unabhängige russische Zeitung "Nowaja Gaseta" testet die Grenzen des Sagbaren in Russland. Ihre jüngste Ausgabe zeigt Tänzerinnen vor einem großen Feuerball unter der Überschrift: "Die Ausgabe der 'Nowaja', im Einklang mit allen Regeln des geänderten russischen Gesetzeskodex." Die Tänzerinnen sind eine Anspielung auf das Ballett Schwanensee, das in der Sowjetunion in Zeiten nationaler Krisen regelmäßig gespielt wurde. Die "Nowaja Gaseta" darf wie alle anderen Medien in Russland nicht von einem "Krieg" in der Ukraine schreiben und hat wegen drohender drakonischer Strafen ihre Artikel zum russischen Angriff auf die Ukraine im Internet gelöscht. Andere unabhängige Medien wurden verboten.

+++ 06:07 Ukrainische Angaben: Insgesamt 61 Kliniken beschossen +++
In den vergangenen 13 Kriegstagen hat das russische Militär nach ukrainischen Angaben insgesamt 61 Krankenhäuser in der Ukraine beschossen. Wie die "Ukrainskaja Prawda" berichtet, wurden dabei Gebäude und medizinische Geräte beschädigt.

+++ 05:49 Tausende buchen Ferienwohnungen in Kriegsgebieten +++
Tausende Nutzer der Plattform Airbnb buchen Ferienwohnungen in der Ukraine - allerdings nicht, um dort zu übernachten, sondern um die Gastgeber nach dem Angriff Russlands finanziell zu unterstützen. Innerhalb von zwei Tagen wurden vergangene Woche rund 1,9 Millionen Dollar für mehr als 61.000 Übernachtungen in der Ukraine ausgegeben, sagt ein Airbnb-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Nachdem sie ihre Unterkünfte über Airbnb gebucht hatten, teilten einige Nutzer im Internet die Antworten der ukrainischen Gastgeber, die ihnen für ihre finanzielle und moralische Unterstützung dankten.

+++ 05:28 Chinesischer Präsident ruft zu "maximaler Zurückhaltung" in der Ukraine auf +++
Der chinesische Präsident Xi Jinping ruft zu "maximaler Zurückhaltung" in der Ukraine auf und sagt, China sei "schmerzerfüllt zu sehen, wie die Flammen des Krieges in Europa neu entfacht werden. Xi bezeichnet die Lage in der Ukraine als "besorgniserregend" und sagt, es müsse vorrangig verhindert werden, dass die Situation eskaliere oder "außer Kontrolle gerate".

+++ 05:05 Siebenjähriges Kind stirbt bei Wohnhaus-Beschuss in Charkiw +++
In der Nähe der Großstadt Charkiw starben zwei Menschen, darunter ein sieben Jahre altes Kind, dem Zivilschutz zufolge beim Einschlag eines Geschosses in ein Wohnhaus. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine am 24. Februar seien bei Kämpfen in Charkiw 170 Zivilisten getötet worden, darunter fünf Kinder, sagt ein Behördensprecher der Agentur Unian zufolge. Russland beharrt darauf, die Truppen griffen keine zivilen, sondern nur militärische Ziele an.

+++ 04:35 Schwere Luftangriffe in Malyn, zwei Kinder sterben +++
Bei neuen Luftangriffen auf Städte in der Ukraine sind den Behörden zufolge mehrere Menschen getötet oder verletzt worden. In der Stadt Malyn im Gebiet Schytomyr starben drei Erwachsene und zwei Kinder, als Bomben sieben Häuser zerstörten, wie der Zivilschutz mitteilt. In Ochtyrka bei Sumy kam mindestens ein Mensch ums Leben, 14 Menschen wurden demnach verletzt. Die russische Armee habe zwei Stunden lang die zivile Infrastruktur des Ortes beschossen, sagt der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj.

+++ 04:10 USA senden Luftabwehrraketensysteme nach Polen +++
Die Vereinigten Staaten entsenden zwei Patriot-Raketenbatterien nach Polen als "defensive Stationierung", um einer möglichen Bedrohung für die Verbündeten der USA und der NATO während der laufenden russischen Invasion in der Ukraine zu begegnen, sagt ein Sprecher des US European Command. Patriots sind Luftabwehrraketensysteme: Sie sollen ankommende ballistische Kurzstreckenraketen, moderne Flugzeuge und Marschflugkörper abwehren und zerstören.

+++ 03:55 Selenskyjs Frau wirft Kreml "Massenmord" vor +++
Die Frau des ukrainischen Staatschefs, Olena Selenska, wirft Russland in einem offenen Brief "Massenmord" an Zivilisten vor. "Trotz der Beteuerungen der vom Kreml unterstützten Propagandaorganisationen, die dies als 'Sondereinsatz' bezeichnen, handelt es sich in Wirklichkeit um einen Massenmord an ukrainischen Zivilisten", erklärt sie in dem Brief. Sie verweist insbesondere auf die Kinder unter den Getöteten: "Die achtjährige Alice ... starb auf den Straßen von Ochtyrka, während ihr Großvater versuchte, sie zu beschützen", schreibt sie. "Polina aus Kiew starb zusammen mit ihren Eltern unter dem Beschuss". "Der 14-jährige Arsenij wurde von Trümmern am Kopf getroffen und konnte nicht gerettet werden, weil ein Krankenwagen wegen des starken Feuers nicht rechtzeitig zu ihm gelangen konnte." Sie bekräftigt: "Wenn Russland sagt, es führe 'keinen Krieg gegen Zivilisten', rufe ich zuerst die Namen dieser ermordeten Kinder."

+++ 03:38 Russland kündigt neue Evakuierungskorridore in Ukraine an +++
Russland kündigt auch für Mittwoch die Öffnung mehrerer "humanitärer Korridore" in der Ukraine an. Ab 8 Uhr MEZ sollten lokale Waffenruhen gelten, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf eine für humanitäre Fragen zuständige Abteilung des Verteidigungsministeriums. Zuvor waren die ersten Zivilisten über einen offiziellen Evakuierungskorridor aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine gebracht worden.

+++ 03:07 Ukrainischer Energieminister: Russen foltern Kernkraftwerk-Personal +++
Nach Angaben des ukrainischen Energieministers foltern russische Militäreinheiten das Personal des Kernkraftwerks Saporischschja, um es zu einer öffentlichen Erklärung zu zwingen. Herman Haluschtschenko erklärt in einem Beitrag auf Facebook, das Betriebspersonal werde "seit vier Tagen als Geisel gehalten". "Es befinden sich etwa 500 russische Soldaten und 50 Einheiten schwerer Ausrüstung in der Station. Die Mitarbeiter des Atomkraftwerks sind physisch und psychisch erschöpft", so Haluschtschenko.

+++ 02:31 Tennisstar Murray will alle Preisgelder für Kriegsopfer spenden +++
Der britische Tennisstar Andy Murray will alle seine Preisgelder für den Rest des Jahres für Opfer des Krieges in der Ukraine spenden. Er arbeite dafür mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) zusammen, erklärt die frühere Nummer eins der Weltrangliste. Sämtliche Preisgelder, die er bei Tennisturnieren in diesem Jahr erhalte, wolle er daher Unicefs Ukraine-Hilfe spenden. Insgesamt seien mehr als 7,5 Millionen Kinder vom Krieg in der Ukraine bedroht, schreibt Murray. Unicef trage dazu bei, ihnen medizinische Versorgung und frühkindliche Förderung zur Verfügung zu stellen.

+++ 01:51 Selenskyj dankt Biden und Johnson +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankt den USA für das Importverbot für Öl aus Russland. "Ich bin Präsident (Joe) Biden persönlich für diese Entscheidung dankbar. Jeder Cent, den Russland bezahlt, verwandelt sich in Kugeln und Geschosse, die in andere souveräne Staaten fliegen", sagt er in einer Videobotschaft. Er danke auch dem britischen Premier Boris Johnson, dass Großbritannien ab Ende 2022 kein russisches Öl mehr einführen will. "Die Welt glaubt nicht an die Zukunft Russlands."

+++ 01:15 IAEA: Keine Verbindung zu Überwachungsgeräten in Tschernobyl +++
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat keine Verbindung mehr zu den Überwachungsgeräten im ehemaligen ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl. Das gibt die Behörde bekannt. Die Geräte stellen sicher, dass das Nuklearmaterial an seinem Platz ist. Das ehemalige Kraftwerk wurde vor einigen Tagen von russischen Einheiten eingenommen.

+++ 00:41 Russland steht kurz vor dem Zahlungsausfall +++
Die Ratingagentur Fitch drückt ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit von Russland noch tiefer in den Ramsch-Bereich. Die Bonitätsnote werde um sechs Stufen auf "C" von zuvor "B" zurückgenommen, teilt Fitch mit. Ein Zahlungsausfall drohe damit.

+++ 00:12 Angeblich kämpfen 1000 Deutsche in der Ukraine +++
Hunderte Bundesbürger melden sich einem Zeitungsbericht zufolge als freiwillige Kämpfer bei der ukrainischen Armee. Aktuell seien knapp 1000 Deutsche in der Ukraine im Einsatz, schreibt die "Bild" unter Berufung auf Angaben aus ukrainischen Regierungskreisen. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet. Insgesamt würden in der ukrainischen Armee mittlerweile rund 22.000 Ausländer kämpfen. Die vorwiegend jungen Männer kämen zu großen Teilen aus Osteuropa, aber auch beispielsweise aus den USA.

+++ 23:42 Weltgrößtes Musiklabel zieht sich aus Russland zurück +++
Das weltgrößte Musiklabel Universal Music stellt wegen des Ukraine-Kriegs seinen Betrieb in Russland vorübergehend ein. Alle Büros würden dort geschlossen, teilt die Plattenfirma mit.

+++ 23:08 Russland kritisiert USA für Stopp von Öl-Importen +++
Russland rechnet nach dem von den USA verhängten Importverbot für russisches Rohöl mit weltweiten Auswirkungen. "Es liegt auf der Hand, dass der Verzicht auf unsere Ressourcen auch zu erheblichen Schwankungen auf den globalen Energiemärkten führen wird. Sie wird sich nachteilig auf die Interessen von Unternehmen und Verbrauchern auswirken, vor allem in den USA selbst", schreibt die russische Botschaft in Washington auf Facebook. Der Sanktionsdruck der USA auf Russland habe "die Grenzen der politischen und wirtschaftlichen Vernunft überschritten."

+++ 22:14 Coca-Cola zieht sich aus Russland zurück +++
Auch Coca-Cola stellt nach dem Einmarsch der Russen in der Ukraine seinen Betrieb in Russland ein. Das teilt der US-Getränkeriese mit. Das Unternehmen wolle die Entwicklung beobachten. Weitere Details werden nicht genannt.

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen